Ausgabe - 11 - Produktion
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18 · Fertigung · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />
Kurbelwellenbearbeitung<br />
25 % schneller beim Kurbelwellenschleifen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />
Ein patentiertes Bandfinishwerkzeug der Nagel Maschinen- und Werkzeugfabrik<br />
GmbH, Nürtingen, reduziert die Kosten bei der Endbearbeitung<br />
von Kurbelwellen.<br />
Nürtingen (sm). Die Minimierung<br />
von Reibungsverlusten in den<br />
Lagerstellen ist eine Stellschraube,<br />
um den Wirkungsgrad von Verbrennungsmotoren<br />
zu steigern.<br />
Neben besonderen Lagerkonstruktionen<br />
und reibungsarmen<br />
Werkstoffen tragen vor allem hochwertige<br />
Oberflächen ihren Teil<br />
hierzu bei.<br />
Solche Oberflächen erfordern<br />
spezielle Finishbearbeitungen, die<br />
in der Regel mit entsprechenden<br />
Fertigungskosten verbunden sind.<br />
Anders die patentierte Bandfinishtechnologie<br />
der Nagel Maschinen-<br />
Das Unternehmen<br />
Die Firma Nagel Maschinen- und<br />
Werkzeugfabrik GmbH in Nürtingen<br />
entwickelt und produziert seit<br />
dem Jahre 1950 Maschinen und<br />
Werkzeuge für das Honen und Superfinishen.<br />
Daneben gehören die<br />
Entwicklung kompletter Bearbeitungskonzepte<br />
und ein großer<br />
Dienstleistungsbereich zum Portfolio<br />
des Unternehmens. Nagel<br />
verfügt über ein weltweites Verkaufsnetz<br />
und ist mit Werken in<br />
Deutschland, Großbritannien, Brasilien,<br />
USA und Indien auf vier<br />
Kontinenten präsent. Nagel beschäftigt<br />
weltweit rund 1 300 Mitarbeiter.<br />
und Werkzeugfabrik GmbH. Dieses<br />
Verfahren bietet laut Hersteller<br />
beste Oberflächen bei minimierten<br />
Kosten. Es wurde speziell für<br />
die Endbearbeitung von Kurbelwellen<br />
entwickelt, ist aber auch für<br />
andere Anwendungen verwendbar.<br />
Bei Kurbelwellen ist der Einspareffekt<br />
aufgrund der zahlreichen<br />
Lagerstellen allerdings besonders<br />
groß.<br />
Nach der herkömmlichen Methode<br />
erfolgt das Bandfinishen von<br />
Kurbelwellenlagern mit Hilfe abgestimmter<br />
Schalensätze und Andrückelementen<br />
aus Stahl oder<br />
Kunststoff. Für jeden Durchmesser<br />
gibt es einen Schalensatz. Die Elemente<br />
drücken das Finishband mit<br />
einer bestimmten Kraft an die Lagerstelle.<br />
Die Spezialisten in Nürtingen<br />
setzen dagegen auf ein flexibles<br />
Bandfinishwerkzeug auf Basis<br />
eines Stahlbandes. Das Stahlband<br />
passt sich unterschiedlichen Bearbeitungsdurchmessern<br />
an. Der<br />
Vorteil: ganze Kurbelwellenfamilien<br />
lassen sich mit einem Werkzeug<br />
bearbeiten. Das Umrüsten der<br />
Bandmaschinen entfällt, die Werkzeugvielfalt<br />
verringert sich, ebenso<br />
die Lagerkosten und der Wartungsaufwand.<br />
Hinzu kommen technologische<br />
Vorteile. „Das flexible Stahlband<br />
bewirkt eine größere Umschlingung<br />
des Werkstücks. Es treten<br />
Bandfinishwerkzeug mit Kurbelwelle: Das patentierte<br />
Bandfinishkonzept von Nagel wurde für die Bearbeitung<br />
von Kurbelwellen entwickelt. Vergleichbare Bearbeitungsaufgaben<br />
sind prinzipiell auch möglich.<br />
tangentiale Kräfte auf, die größer<br />
sind als die Schließkräfte eines<br />
herkömmlichen Schalenwerkzeugs“,<br />
erklärt Dr.-Ing. Phillip<br />
Utsch, Geschäftsfeldleiter Superfinish<br />
bei Nagel. Bei gleichzeitig<br />
größerer Andrückfläche entstehe<br />
eine größere spezifische Flächenlast<br />
als bei der konventionellen<br />
Methode. Die Folge seien eine höhere<br />
Abtragsleistung und damit<br />
kürzere Bearbeitungszeiten. Die<br />
Methode erfülle außerdem be-<br />
„Das flexible Werkzeug ermöglicht eine<br />
größere Abtragsleistung und damit kürzere<br />
Bearbeitungszeiten“.<br />
Dr.-Ing. Phillip Utsch, Konstruktions- und Entwicklungsleiter<br />
für den Bereich Superfinishen<br />
bei Nagel in Nürtingen<br />
Bandfinishmaschine zur Kurbelwellenbearbeitung: Die durchmesserflexiblen<br />
Bandfinishwerkzeuge können dank standardisierter<br />
Schnittstelle optional in Bandfinishmaschinen der<br />
Fa. Nagel eingesetzt werden.<br />
Bilder: Nagel<br />
stimmte Nebenfunktionen wie das<br />
Verrunden von Ölkanalbohrungen<br />
oder die Radienbearbeitung am<br />
Lagerauslauf mit Bravour.<br />
Laut Nagel erzielte das flexible<br />
Werkzeug bei einer zweistufigen<br />
Bearbeitung mit einem Rauheitsabtrag<br />
von bis zu 75 % je Stufe eine<br />
Zeiteinsparung um 25 % gegenüber<br />
einem herkömmlichen Schalenwerkzeug.<br />
Vergleiche an Werkstücken<br />
vor und nach dem Bandfinishen<br />
bestätigten: die Technolo-<br />
gie genügt höchsten Anforderungen<br />
an die Oberflächenqualität<br />
sowie an die verlangten Formgenauigkeiten.<br />
Bei zwei großen<br />
Automobilherstellern hielt die Lösung<br />
bereits Einzug in der Serienfertigung.<br />
„Die Möglichkeit, mehrere<br />
Durchmesser mit ein und demselben<br />
Werkzeug bearbeiten zu können,<br />
stand für die Verantwortlichen<br />
in der Fertigung im Vordergrund“,<br />
so Phillip Utsch. Und weiter:<br />
„Aufgrund dieser Erfahrungen<br />
haben wir uns entschlossen, das<br />
flexible Bandfinishwerkzeug in unser<br />
Programm aufzunehmen, um<br />
es allen Kunden als Standardlösung<br />
verfügbar zu machen.“<br />
www.nagel.com<br />
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Lasertechnik<br />
Rundlauf von Rohren präzise vermessen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />
Mit dem Atlas Lasersensor von<br />
LAP lässt sich der Rundlauf - die<br />
Konzentrizität - von Rohren<br />
noch beim letzten Arbeitsschritt<br />
messen, dem Anschweißen der<br />
Flansche.<br />
Lüneburg (hi). Efaflex aus dem<br />
bayerischen Bruckberg benutzt die<br />
von Blumenbecker entwickelte<br />
SPS-Anlage zum Anschweißen von<br />
Verbindungsflanschen an Rohre.<br />
In seinem tschechischen Werk in<br />
Oparany misst Efaflex mit Lasersensoren<br />
von LAP online die Geradheit<br />
und den Rundlauf der<br />
Rohre und sichert so den einwandfreien<br />
Schnellauf und die Qualität<br />
seiner Torsysteme. Denn die Rohre<br />
sind ein kritisches Element der<br />
Schnelllauftore, weil das Hochgeschwindigkeitssystem<br />
das Torblatt<br />
um die Rohre aufrollt. Und das mit<br />
Geschwindigkeiten von bis zu 4<br />
m/s. Weicht das Rohr auch nur<br />
minimal von den vorgegebenen<br />
Toleranzen ab, ist der gesamte Aufrollprozess<br />
und damit die Langlebigkeit<br />
des Systems gefährdet.<br />
Der Anwender muss nicht mehr<br />
warten bis die Schweißnähte abgekühlt<br />
sind und er endlich mechanisch<br />
messen kann. Die tschechischen<br />
Automatisierungsprofis von<br />
In seinem tschechischen Werkin Oparany misst Efaflex mit Lasersensoren von<br />
LAP online die Geradheit und den Rundlauf der Rohre.<br />
Bild: LAP<br />
Blumenbecker aus Prag setzen seit<br />
Neuestem auf diese zeitsparende<br />
Lasertechnik von LAP, natürlich<br />
made in Germany. Die Lasermesssensoren<br />
kommen in einer von<br />
Blumenbecker konstruierten<br />
Rohr-Schweißanlage für Efaflex,<br />
den Hersteller von Schnelllauftoren,<br />
zum Einsatz.<br />
Wenn die geschweißten Rohre<br />
nicht innerhalb der engen Toleranz<br />
liegen, dürfen sie also nicht verwendet<br />
werden. Die Lösung, die<br />
Blumenbecker für den Torhersteller<br />
Efaflex konstruiert hat, ermöglicht<br />
diese Entscheidung schon di-<br />
rekt nach dem Schweißen, ohne<br />
auf ein Abkühlen der Teile warten<br />
zu müssen. Ein aufwändiges Nachmessen<br />
entfällt.<br />
Die mechanische Messung bietet<br />
diesen Vorteil nicht. Man hat<br />
entweder einen Zeitverlust, der<br />
durch das Abkühlen der frischen<br />
Schweißnaht entsteht oder die abtastenden<br />
Teile werden einer mechanischen<br />
Belastung ausgesetzt.<br />
Dies führt dann unweigerlich zu<br />
einem kostenintensiven Verschleiß<br />
am Messinstrument.<br />
Die hohe und standardisierte<br />
Qualität der verwendeten Rohre ist<br />
durch die Online-Messung, also<br />
die Messung im <strong>Produktion</strong>sprozess<br />
gesichert und der Endkunde<br />
Efaflex spart Zeit und damit auch<br />
bares Geld.<br />
„Wir freuen uns natürlich sehr,<br />
dass wir Blumenbecker dabei unterstützen<br />
konnten, Efaflex bei der<br />
<strong>Produktion</strong> zu helfen“, sagt Steffen<br />
Gärtner aus dem Vertrieb Messtechnik<br />
bei LAP. „Das Feedback,<br />
das Blumenbecker von seinem<br />
Endkunden über die Messgenauigkeit<br />
unserer Sensoren bekam, war<br />
durchweg positiv. Außerdem sind<br />
wir sehr stolz darauf, dass Hightech-Profis<br />
wie Blumenbecker und<br />
damit auch Efaflex auf unsere Systemlösungen<br />
vertrauen.“<br />
Der Automatisierungsspezialist<br />
Blumenbecker hat im Zuge der<br />
Entwicklung der Schweißmaschine<br />
für Efaflex auch eine Testreihe<br />
mit Lasermesssystemen anderer<br />
Hersteller durchgeführt. „Die Ergebnisse<br />
sprechen eindeutig für<br />
LAP. Gegenüber der hochgenauen<br />
mechanischen Messung wichen<br />
die Messsysteme des einen Wettbewerbers<br />
von 0,1 bis 0,3 Millimeter<br />
ab, die Lösung eines zweiten<br />
Konkurrenten sogar im Bereich<br />
von 0,2 bis 0,5 Millimeter“, erklärt<br />
Pavel Rotter aus dem Konstruktionsbüro<br />
von Blumenbecker im<br />
tschechischen Olmütz. „Das Messsystem<br />
mit den integrierten Atlas<br />
Sensoren der Laserspezialisten<br />
von LAP erhielt mit einer Abweichung<br />
von nur 0,05 Millimeter die<br />
Bestnote und damit auch den Zuschlag<br />
für unser Projekt. Efaflex, als<br />
Abnehmer unserer Schweißmaschine,<br />
ist sehr zufrieden mit dem<br />
Ergebnis, sodass das Unternehmen<br />
auch in Zukunft mit LAP Sensoren<br />
weiterarbeiten wird.“<br />
Lasersensor geschützt<br />
durch kompakte Hülle<br />
LAP Ingenieure haben die Atlas<br />
Sensoren gerade erst im zweiten<br />
Quartal 2012 überarbeitet und mit<br />
einem komplett neuen Innenleben<br />
ausgestattet. Die LAP-Messexperten<br />
optimierten die Wiederholgenauigkeit<br />
auf bis zu einen Mikrometer<br />
und die Messunsicherheit<br />
auf bis zu zwei Mikrometer. Obwohl<br />
der Lasersensor Atlas solch<br />
hervorragende Eigenschaften bietet,<br />
baut ihn LAP mit einer äußerst<br />
kompakten Hülle. Die Außenmaße<br />
des Allroundsensors betragen nur<br />
80 x 65 x 33 mm, das ist gerade einmal<br />
doppelt so dick wie eine Zigarettenschachtel.<br />
Dadurch ist die<br />
LAP-Messlösung auch an Stellen<br />
einsetzbar, an denen in Fertigungsmaschinen<br />
nur wenig Platz zur<br />
Verfügung steht, teilt das Unternehmen<br />
mit.<br />
www.lap-laser.com