Ausgabe - 11 - Produktion
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20 · Oberflächentechnik · <strong>Produktion</strong> · 14. März 2013 · Nr. <strong>11</strong><br />
Beschichtungen<br />
Trockenfräser erhalten längeres Leben<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />
Bei der Fertigung von Lenksystemen unterstützt der Beschichtungsspezialist<br />
Oerlikon Balzers die Tedrive Steering Systems GmbH, Spezialist<br />
für Lenksysteme.<br />
Bingen (ba). Nicht nur der hohe<br />
Sicherheitsanspruch, auch die zunehmende<br />
Elektrifizierung von<br />
Fahrzeugen sorgt für steigende<br />
Anforderungen an Lenksysteme.<br />
Diese müssen in Zukunft immer<br />
mehr den Einsatz von Spurhalteoder<br />
anderen elektronischen Assistenten<br />
unterstützen.<br />
Keine Fehlertoleranzen<br />
bei Lenksystemen<br />
Der Hersteller Tedrive in Wülfrath<br />
entwickelte dafür Lösungen,<br />
die hydraulische Lenktechnologien<br />
mit den Funktionen einer elektromechanischen<br />
Servolenkung<br />
(EPS) kombinieren.<br />
Dadurch lassen sich Probleme<br />
von EPS-Lenkungen bei höheren<br />
Achslasten umgehen, die Vorteile<br />
intelligenter Assistenzsysteme auch<br />
in schwereren Fahrzeugen nutzen<br />
und zugleich gesetzliche Vorgaben<br />
einhalten. Für die Fertigung von<br />
Lenkgetriebe-Komponenten heißt<br />
dieser Trend noch mehr als früher:<br />
keine Fehlertoleranz!<br />
„Der Anspruch an Laufruhe,<br />
Verzahnung und Oberflächengüte<br />
ist in den letzten Jahren gestiegen“,<br />
sagt Peter Heppelmann, Leiter der<br />
Instandhaltung bei Tedrive. Dies<br />
gelte vor allem für die Laufeigenschaften<br />
und Passgenauigkeit von<br />
Zahnstange und Lenkritzel, einem<br />
zentralen Bauteilpaar von Lenksystemen.<br />
Um Verschleiß oder<br />
auch einem Zahnausbruch, der<br />
einen Totalausfall der Lenkung<br />
verursachen könnte, vorzubeugen,<br />
sind anspruchsvolle Rauheitswerte<br />
der Oberflächen einzuhalten.<br />
Die Optimierung von Werkzeugen<br />
und Fertigungsprozessen ist<br />
deshalb ein immer aktuelles Thema.<br />
Hier kam Tedrive einen großen<br />
Schritt voran: Auf Vorschlag des<br />
Dienstleistungspartners Wollschläger,<br />
der die kompletten Nachschliffarbeiten<br />
der Werkzeuge zum<br />
Schichteigenschaften<br />
Balinit Alcrona Pro<br />
▶▶<br />
Schichtmaterial: AlCrN-basiert<br />
▶▶<br />
Mikrohärte (HV 0,05): 3 200<br />
▶▶<br />
Max. Anwendungstemperatur<br />
(°C): 1 100<br />
▶▶<br />
Reibwert: 0,35 – 0,40<br />
▶▶<br />
Schichtfarbe: hellgrau<br />
Beschichtungen von Oerlikon Balzers haben Tedrive, einem Hersteller von Lenksystemen, geholfen, die Standzeit ihrer<br />
Fräser zu vervierfachen. Auch Zahnstangen werden jetzt schneller gefertigt.. Bild: Oerlikon Balzers / Tedrive Steering Systems<br />
Trockenfräsen der Lenkritzel<br />
durchführt, erhielten diese Wälzfräser<br />
eine Beschichtung mit Balinit<br />
Alcrona Pro. Diese Allround-<br />
Beschichtung von Oerlikon Balzers<br />
zeigte sich so erfolgreich, dass<br />
letztlich die gesamte Werkzeugpalette<br />
darauf umgestellt wurde.<br />
Die Fräser fertigen jetzt bis zum<br />
Werkzeugwechsel 22 000 bis 24 000<br />
statt wie vorher 3 000 bis 5 000 Ritzel.<br />
Über ihre gesamte Lebensdauer<br />
hinweg produziert ein Fräser<br />
nun 320 000 statt 80 000 Teile – das<br />
bedeutet, dass sich die Standzeit<br />
vervierfacht hat.<br />
Gute Resultate ergaben sich<br />
auch mit den vorher TiN- und Ti-<br />
AlN-beschichteten Räumplatten<br />
zur Fertigung der Zahnstangen in<br />
Nassbearbeitung: Die Standzeit<br />
Weniger Rüstaufwand<br />
und <strong>Produktion</strong>szeit<br />
verdoppelte sich dadurch von 7 000<br />
auf 14 000 produzierte Teile.<br />
Hinzu kam, dass sowohl Rüstaufwand<br />
als auch <strong>Produktion</strong>szeit<br />
eingespart werden konnte vor dem<br />
Hintergrund, dass ein Werkzeugwechsel<br />
drei Stunden Maschinenstillstand<br />
bedeutet. Für Andreas<br />
Hahn, Sales Engineer Verzahnung<br />
bei Oerlikon Balzers, ist dies ein<br />
erneuter Beweis, welche Stärken<br />
die Schicht Balinit Alcrona Pro<br />
auch beim Räumen besitzt: „Die<br />
Schicht spielt hier ihre gute Haftung<br />
auf dem Substrat aus und erzeugt<br />
stabile Schneidkanten auch<br />
für längere Bearbeitungszeiten.<br />
Maßhaltigkeit und Oberflächengüte<br />
der produzierten Teile sind deshalb<br />
über den kompletten Werkzeugeinsatz<br />
auf konstant hohem<br />
Niveau. Immer mehr Kunden setzen<br />
die Schicht deshalb beim Räumen<br />
ein, zumal sie beim Hart- und<br />
Weichräumen, bei der Trockenwie<br />
bei der Nassbearbeitung überzeugt.“<br />
Inzwischen sollten bei Tedrive<br />
auch alle Räumplatten mit Balinit<br />
Alcrona Pro ausgestattet sein.<br />
Dann soll der zweite Schritt erfolgen:<br />
die Erhöhung der Schnittgeschwindigkeit.<br />
www.oerlikon.com/balzers/de<br />
Effizienz-Navi<br />
Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung Zeit ✔<br />
Lebensdauer ✔<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Teilereinigung<br />
Prozessicherheit praxisnah vorgestellt<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />
Antworten auf die Fragen, wie<br />
Prozesse kontrolliert und gesteuert<br />
werden und jederzeit reproduzierbare<br />
i.O.-Ergebnisse erreicht<br />
werden können, gibt die BvL<br />
Oberflächentechnik in Praxisseminaren.<br />
Emsbüren (ba). Die Praxisseminare<br />
von BvL werden in der Regel<br />
durch eine detaillierte Vorstellung<br />
unterschiedlicher Reinigungsverfahren<br />
eingeleitet. Anwendungsbeispiele<br />
sowie Vor- und Nachteile<br />
werden vorgestellt. BvL-Vertriebsleiter<br />
Bernd Menke stellt heraus:<br />
„Für ein professionelles Anlagenkonzept<br />
müssen zunächst alle Anforderungen<br />
und Vorgaben bekannt<br />
sein und analysiert werden.<br />
Erst dann kann ein individuelles<br />
Konzept entstehen, in dem alle<br />
Parameter optimal angepasst<br />
sind.“ In einem der vergangenen<br />
Seminare vertiefte er diese theoretische<br />
Erläuterung durch den Anwendungsfall<br />
der Firma Klubert &<br />
Schmidt, der sich wie ein roter Faden<br />
durch den gesamten Praxistag<br />
zog und immer wieder die praktische<br />
Umsetzung in den Vordergrund<br />
rückte.<br />
Auch das Thema Sicherheitskonzepte<br />
wurde immer wieder<br />
aufgegriffen. Hier gab Bernd Menke<br />
zunächst Informationen, wie<br />
man schon die Wahrscheinlichkeit<br />
eines Ausfalls minimiert. „Notfallstrategien<br />
helfen auch in schwierigen<br />
Situationen produktionsfähig<br />
zu bleiben“, erläutert er, „und sollten<br />
in kritischen Linien bereits<br />
beim Anlagenkonzept mit berücksichtigt<br />
werden.“ Im praktischen<br />
Teil wurden den Teilnehmern dann<br />
an einer Vielzahl von Anlagen unterschiedliche<br />
Reinigungskonzepte<br />
und –lösungen detailliert vorgeführt.<br />
Mit dem Thema Prozesssicherheit<br />
kam Daniel Decker von BvL<br />
zum Kern der Veranstaltung. „Die<br />
Bauteilsauberkeit hängt maßgelblich<br />
von dem Zustand des Reinigungsmediums<br />
ab. Nur wenn das<br />
Bad noch nicht zu stark verschmutzt<br />
ist können i.O.-Teile produziert<br />
werden.“ Die von BvL entwickelte<br />
‚Libelle‘ setzt genau dort<br />
an: sie misst die Badverschmutzung.<br />
„Der von vielen unterschätzte<br />
Hauptvorteil dieser Messung<br />
liegt nicht etwa in der zeitlichen<br />
Optimierung des Badwechsels.<br />
Viel wichtiger ist der Nutzen, der<br />
sich aus der fortlaufenden Kontrolle<br />
ergibt. Der Anwender lässt den<br />
Reinigungsprozess nicht einfach<br />
Vorführung einer<br />
Anlagenkonzeption<br />
im Praxisseminar<br />
von<br />
BvL.<br />
Bild: BvL<br />
blind laufen. Durch die ständig im<br />
Hintergrund laufende Überprüfung<br />
des Reinigungsmediums<br />
kann er sich schon während des<br />
Waschens sicher sein, gute Ergebnisse<br />
zu erzielen. Sobald ein Parameter<br />
sich ungünstig verändert,<br />
gibt das System eine rechtzeitige<br />
Warnmeldung, die es ermöglicht<br />
einzugreifen und den Prozess gezielt<br />
zu steuern. Nur so erzielt er<br />
dauerhaft reproduzierbare und dokumentierbare<br />
i.O.-Ergebnisse“, so<br />
Decker.<br />
Auch die Thematik der steigenden<br />
Sauberkeitsanforderungen<br />
wurde bearbeitet. Im anschließenden<br />
Praxisteil wurde die Prüfung<br />
nach VDA 19 vorgeführt.<br />
Das Interesse an dem Praxisseminar<br />
war so groß, dass BvL in Zukunft<br />
auch kundenspezifische Tagesseminare<br />
durchführt, auch in<br />
Form von Intensiv-Workshops.<br />
www.bvl-group.de<br />
Effizienz-Navi Preis<br />
Material<br />
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Service ✔ Handhabung<br />
Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Beschichten<br />
Nanostruktur wirkt<br />
gegen Verschleiß<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>11</strong>, 2013<br />
Die Durit Hartmetall GmbH präsentiert<br />
eine neu entwickelte Beschichtung,<br />
die bei Anwendungen<br />
mit besonders hohem Verschleiß<br />
zum Einsatz kommt.<br />
Eine spezielle Nanostruktur verleiht<br />
Ultra Impact maximale Härte und gute<br />
Zähigkeit. Bild: Durit Hartmetall GmbH<br />
Wuppertal (ba). Ultra Impact verbindet<br />
maximale Härte mit guter<br />
Zähigkeit und hoher Adhäsionskraft.<br />
Die Kombination dieser drei<br />
Merkmale ist nur durch eine spezielle<br />
Nanostruktur möglich. Die<br />
Härte liegt bei 2 500 bis 3 000 HV,<br />
der Reibungskoeffizient (trocken/<br />
Stahl) beträgt 0,5. Es lassen sich<br />
Schichtdicken zwischen 2 und<br />
10 µm realisieren.<br />
Im Vergleich zu einer TiAlN-Beschichtung<br />
ist die Zähigkeit laut<br />
Anbieter hier fünfmal höher bei<br />
vierfach verbesserter Adhäsionskraft.<br />
Das mache sie ideal für<br />
Schneid- und Stanzwerkzeuge, wie<br />
beispielsweise Loch- oder Umformmatrizen<br />
und andere Anwendungen<br />
mit hoher Kantenbelastung<br />
und entsprechend wirkenden<br />
Tangential-Kräften.<br />
Ultra Impact ist temperaturbeständig<br />
bis 1 000 ° C und kann daher<br />
auch in der Warmumformung eingesetzt<br />
werden, so Durit. Entsprechend<br />
gut ist die Kosten-Nutzenrechnung:<br />
Bei metallverarbeitenden<br />
Werkzeugen lässt sich mit der<br />
Beschichtung die Lebensdauer der<br />
Werkzeuge auf ein Vielfaches erhöhen.<br />
Das spart Instandhaltungskosten.<br />
Die Durit Hartmetall GmbH mit<br />
Standorten in Deutschland, Portugal<br />
und Brasilien verfügt über jahrzehntelanges<br />
Know-how in der<br />
Entwicklung und Fertigung von<br />
Präzisionswerkzeugen und Bauteilen<br />
aus Hartmetall. Das aktuelle<br />
Angebot umfasst weit über 50 verschiedene<br />
Hartmetallsorten. Dabei<br />
erfolgt die Herstellung vom<br />
Pulver über den Rohling bis zum<br />
Endprodukt aus einer Hand. Der<br />
Einstieg in den Geschäftsbereich<br />
Flammspritz- und PVD-Beschichtungen<br />
erfolgte vor rund zehn Jahren.<br />
2012 feierte das Familienunternehmen<br />
30-jähriges Firmenjubiläum.<br />
www.durit.com<br />
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