Bachelorarbeit als PDF-Datei (2,9 MB) - Socialnet
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1. Einleitung ! ! ! ! ! ! !<br />
Die Angst vor dem Pflegenotstand geht um. Überalterung, Zweidrittel-Gesellschaft,<br />
Einkommensschere, Fachkräftemangel, gefährliche Pflege: das sind die Schlagworte<br />
die mit dieser Angst verbunden sind. Aus ihnen ist der Zusammenhang zwischen<br />
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekten des Themas abzulesen.<br />
Unternehmen, die sich um die Bereitstellung von Pflegeleistungen kümmern, sind<br />
wichtige Akteure in einer Gesellschaft, die Verantwortung für ihre Mitglieder übernimmt.<br />
Sie stehen deshalb mit im Zentrum der Diskussion zu diesem Thema. Eine Möglichkeit<br />
für Unternehmen der Pflegewirtschaft, sich dieser Herausforderung zu stellen, kann die<br />
Beschäftigung mit Wirtschafts- und Unternehmensethik sein.<br />
Die Wirtschaftswissenschaft zählt zu den Sozialwissenschaften. Ihr Thema ist die<br />
Funktion des Marktes mit seinen Gesetzen, Strukturen und Prozessen. Der Markt ist<br />
ein Mechanismus der Wirtschaft, der u. a. die Verteilung knapper Ressourcen regelt.<br />
Auch die Pflege ist <strong>als</strong> Dienstleistung ein Gut, das nicht in uneingeschränkter Menge<br />
und Qualität zur Verfügung steht. Die Wirtschaft ist ein System zur Gestaltung des<br />
Zusammenlebens der Gesellschaftsmitglieder 1 . Da es um Verteilung geht, geht es um<br />
Gerechtigkeit. Gerechtigkeit ist ein Wert und damit ein Thema der Ethik.<br />
In dieser Arbeit werden die Begriffe Wirtschaftswissenschaft und Ökonomik synonym<br />
verwendet. Das Gleiche gilt für die Begriffe Wirtschaft und Ökonomie.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text grammatikalisch nur die männliche<br />
Form verwendet. Gemeint ist stets sowohl die weibliche <strong>als</strong> auch die männliche Form.<br />
2. Design<br />
Diese Arbeit soll eine Ermutigung sein. Sie soll klären, welche gesellschaftlichen<br />
Konflikte in der Pflegewirtschaft eine Rolle spielen. Im Weiteren soll sie theoretische<br />
Grundlagen vermitteln, auf denen eine allgemeine Haltung zum Thema Wirtschaftsund<br />
Unternehmensethik entwickelt werden kann. Jedes Unternehmen für sich muss<br />
dann entscheiden, in welche Richtung es diese Haltung weiterentwickeln will und kann,<br />
und welche strategischen und operativen Konsequenzen sich daraus ergeben sollen.<br />
Der zweite Teil dieser Arbeit wird ein Beispiel aus der Alltagsrealität eines<br />
Pflegeunternehmens behandeln. Dabei geht es darum, bereits vorhandene<br />
unternehmensethische Ansätze im Unternehmen aufzudecken und sie, im Hinblick auf<br />
mögliche erste Schritte, sinnvoll zu ergänzen.<br />
Dazu werden drei Experteninterviews in einem Unternehmen geführt, dass im Bereich<br />
Wohnen und Pflege im Alter tätig ist. Die Auswertung der Interviews bildet die<br />
Grundlage für ergänzende Überlegungen.<br />
1 Karmasin & Litschka, 2008, S. 18<br />
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