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A2 Anhang 3 Anhang 4 Grundlagen der Ethik Moderne Wirtschafts- und Unternehmensethiker bauen ihre Theorien auf dem Fundament der Philosophie der letzten zweieinhalbtausend Jahre auf. Manche Theorien und Ansätze aus dieser Zeit sind dabei besonders einflussreich. Ihr Verständnis ist für die Entwicklung eines wirtschafts- oder unternehmensethischen Standpunktes hilfreich. Sie sollen deshalb im Folgenden kurz vorgestellt werden. Begriffsklärung Ethik ist ein Teilgebiet der Philosophie. Ethos ist das griechische Wort für Sitte. Ethik ist also Sittenlehre. Sie erforscht die Qualität menschlichen Handelns und ist deshalb der praktischen Philosophie zugeordnet. Ethik beobachtet, beschreibt und interpretiert das Handeln (deskriptiver Ansatz) und sie sucht nach Begründungen und Legitimation für das richtige Handeln (normativer Ansatz), um Normen und Regeln daraus ableiten zu können. 3 3 Karmasin & Litschka, 2008, S. 14
A3 In der modernen Ethik herrscht die Auffassung vor, dass der Mensch vernünftigen Argumenten zugänglich ist, und die Fähigkeit zur Reflexion besitzt. Mit diesen Voraussetzungen beeinflusst und gestaltet er die Regeln seines eigenen Handelns. Religion, Tradition oder politische Autoritäten gelten in der modernen Ethik dagegen nicht als letzte Instanzen der Moral. 4 In Abgrenzung zur Ethik sprechen wir von Moral, wenn ethische Überlegungen auf der Handlungsebene Anwendung finden. Werte und Normen spielen eine grundlegende Rolle in der Ethik. Werte sind handlungsleitende Auffassungen über die Wirklichkeit, die mit wünschenswerten Zielen verbunden sind 5 . Dazu gehören große Ziele wie Gerechtigkeit, Freiheit, Fairness und Gleichheit 6 , die auch in der Wirtschaftsethik Bedeutung haben. Normen sind Handlungsanleitungen, Regeln, die sich aus Wertvorstellungen ergeben 7 . Sie geben darüber Auskunft, was zu tun oder zu lassen ist 8 . Der moralische Standpunkt Es gibt unterschiedliche Systematiken, zur Einteilung der Ethik nach bestimmten Grundhaltungen. Sie unterscheiden sich durch die Kriterien, die zur Bestimmung des moralisch Richtigen und Guten führen. Eine wichtige Unterscheidung ist die zwischen Deontologie und Teleologie. Unterschieden wird hier, ob der moralische Fokus, der „moral point of view“ 9 auf der Handlung als solcher (Deontologie), oder auf den Folgen der Handlung (Teleologie) liegt. Deontologie Das Wort Dentologie stammt vom griechischen to deon , zu deutsch die Pflicht, das Nötige. Nach Ansicht der Deontologen, ist das wichtigste Kriterium für moralisches Handeln, ob das Handeln als solches moralisch ist. 10 So kann eine Handlung aus deontologischer Sicht richtig sein, auch wenn ihre absehbare Konsequenz als nicht wünschenswert erscheint. In den philosophischen Ideen der alten Griechen, sind es 4 vgl Herold, 2012, S. 9 5 vgl. Karmasin und Litschka, S. 13, Noll, 2002, S. 8, und Müller, Halder (Hrsg), 1976, S. 302 6 ebd., S. 54 7 ebd., S. 13 und Dietzfelbinger, 2008, S. 67 8 Ahlrichs, 2012, S.28 9 vgl. Herold, 2012, S. 79 10 vgl. Herold, 2012, S. 52
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