Lebenswelt â Arbeitswelt - Sozial-Holding der Stadt ...
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Beson<strong>der</strong>s die PraxisanleiterInnen vor<br />
Ort sind vor eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
gestellt. Sie sollen einen Azubi<br />
über einen langen Zeitraum begleiten<br />
und anleiten, Zwischengutachten erstellen<br />
und am Ende <strong>der</strong> Ausbildungzeit<br />
eine praktische Examensprüfung in <strong>der</strong><br />
Einrichtung vorbereiten, die dann von<br />
<strong>der</strong> Schule abgenommen wird.<br />
Praxisanleitungen müssen neuerdings<br />
analog zu <strong>der</strong> ‚Ausbil<strong>der</strong>eignungsprüfung’<br />
eine beson<strong>der</strong>e Qualifikation<br />
(Weiterbildung über 200 Stunden)<br />
nachweisen können.<br />
Die Bildungs GmbH, die nach wie vor<br />
die Gesamtverantwortung für die Ausbildung<br />
trägt, unterstützt die gesetzlich<br />
gefor<strong>der</strong>te Qualitätsentwicklung, zum<br />
Beispiel durch Nachschulungen für bereits<br />
amtierende PraxisanleiterInnen<br />
und einen im Januar gestarteten neuen<br />
Weiterbildungskurs.<br />
Praxis wird aufgewertet<br />
Die Praxis wird als Lernort aufgewertet,<br />
was sich auch in dem Stundenanteil<br />
Praxis/Theorie ausdrückt: Die Schüler<br />
sind nicht mehr wie bislang 2250 Stunden<br />
im theoretischen Unterricht, son<strong>der</strong>n<br />
nur noch 2100 – dem gegenüber<br />
aber mindestens 2500 Stunden in <strong>der</strong><br />
Praxis.<br />
Neu ist auch die Anfor<strong>der</strong>ung, einen so<br />
genannten Ausbildungsplan für die<br />
praktische Ausbildung zu erstellen, nach<br />
welchem die Azubis in <strong>der</strong> Praxis ausbildet<br />
werden sollen.<br />
Wie oben bereits erwähnt, kann sowohl<br />
die stationäre als auch die ambulante<br />
Pflege „Träger <strong>der</strong> praktischen<br />
Ausbildung“ sein. Es zeichnen sich allerdings<br />
erste Schwierigkeiten ab:Weniger<br />
als ein Prozent <strong>der</strong> in NRW registrierten<br />
Pflegedienste beteiligen sich an <strong>der</strong><br />
Altenpflegeausbildung. So gibt es im<br />
Aprilkurs nur einen einzigen Azubi,<br />
<strong>der</strong> durch einen ambulanten Pflegedienst<br />
ausgebildet wird. Demgegenüber<br />
haben 24 Azubis ein Altenheim gefunden.<br />
Hintergrund:Die stationäre Pflege kann<br />
die anfallenden Kosten im Rahmen <strong>der</strong><br />
Pflegesatzverhandlungen geltend machen.<br />
Hier ist die Refinanzierung also<br />
gesichert.<br />
Ambulante Pflegedienste können die<br />
Kosten nur an ihre Kunden weitergeben,<br />
werden also auf dem Markt teurer.<br />
Wer also nicht ausbildet, kann Pflege<br />
billiger anbieten. Dieser Umstand wirkt<br />
sich wenig för<strong>der</strong>lich auf die Ausbildungsbereitschaft<br />
von Trägern aus.<br />
Außerdem gibt es Prognosen, die voraussagen,<br />
dass die Fachseminare in absehbarer<br />
Zeit Schwierigkeiten haben<br />
werden,Träger in genügen<strong>der</strong> Anzahl zu<br />
finden, da die Ressourcen (genügende<br />
Anzahl qualifizierter Praxisanleitungen<br />
etc.) schnell erschöpft sein werden.<br />
Viele Träger haben bereits in 2003 mit<br />
einer so hohen Anzahl von Azubis die<br />
neue Ausbildung gestartet, dass für<br />
2004 keine weiteren Ressourcen mehr<br />
vorhanden sind.<br />
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