Lebenswelt â Arbeitswelt - Sozial-Holding der Stadt ...
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eworben habe. Ja, und das hat dann<br />
auch geklappt.<br />
Altenpflege in Kasachstan –<br />
Wie sieht die aus?<br />
Das „klassische“ Altenheim kennt man in<br />
Kasachstan nicht. Die Alten bleiben in<br />
den Familien. Nur alte Menschen, die<br />
wirklich keinen, aber auch gar keinen Angehörigen<br />
mehr haben, werden in ein<br />
Heim gebracht. Dies kann man als ein Art<br />
„Waisenhaus“ für Alte bezeichnen, vergleichbar<br />
mit den Einrichtungen in<br />
Deutschland für Kin<strong>der</strong>.<br />
Ich befürchte ja. , obwohl dies mit Sicherheit<br />
langsam vor sich gehen wird.<br />
Wissen Sie, in Kasachstan werden die<br />
Menschen nicht so alt. Mit 70 Jahren ist<br />
Wer kümmert sich denn um die<br />
Alten in den Familien?<br />
In Kasachstan gilt ein ungeschriebenes<br />
Gesetz: Die Eltern erziehen ihre Kin<strong>der</strong>,<br />
die Kin<strong>der</strong> pflegen ihre Eltern. Dabei ist<br />
es selbstverständlich, dass diese Pflicht<br />
immer beim Erstgeborenen liegt. Er übernimmt<br />
auch den Besitz (z.B. das Haus).<br />
Weitere Kin<strong>der</strong> erheben auf dieses Erbe<br />
auch keinen Anspruch.<br />
Wie groß sind die Familien in<br />
Kasachstan?<br />
Die „normale“ Familie besteht aus fünf<br />
bis sieben Menschen. Größere Familien<br />
sind keine Seltenheit. Jedoch wird auch<br />
hier <strong>der</strong> Trend zu kleineren Familien<br />
spürbar.<br />
Glauben Sie, dass dies Auswirkungen<br />
auf die Versorgung <strong>der</strong> Alten<br />
haben wird?<br />
man sehr alt.Wird man 80, grenzt dies<br />
fast schon an ein Wun<strong>der</strong>.<br />
Das Krankheitsbild <strong>der</strong> Altersverwirrtheit<br />
kennt man dort kaum. Die Menschen<br />
sind einfach körperlich alt und<br />
verbraucht. Das raue Leben, die oft mangelhafte<br />
Ernährung tragen dazu bei. Erkrankt<br />
ein alter Mensch, wird er zwar<br />
zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht,<br />
sobald wie möglich jedoch wie<strong>der</strong><br />
zu Hause gepflegt. Die Kin<strong>der</strong> fühlen<br />
sich zu diesem Handeln moralisch verpflichtet.<br />
Nun aber noch einmal zurück zu Ihnen<br />
und damit zu dem altbekannten<br />
Fragespiel:<br />
Was ist für Sie Glück?<br />
Morgens aufstehen, Gesundheit, Kin<strong>der</strong><br />
haben, arbeiten können und dass es in<br />
<strong>der</strong> Familie klappt.<br />
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