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Mittsommer - HahnAirport Magazin

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44<br />

Regional<br />

Keramik erleben<br />

Im saarländischen Mettlach dreht sich alles um Tisch- und Bäderkultur<br />

Stolz grüßt der Vogelmensch im Park<br />

der Alten Abtei, André Hellers Erdgeist.<br />

Er ist eine Fantasiefigur und<br />

bildet das Pendant zum gegenüberliegenden<br />

„Living Planet Square“, dem<br />

größten Keramik-Puzzle der Welt. Der Künstler<br />

Stefan Szczesny hat es zusammen mit<br />

Villeroy & Boch in der Mosaikwerkstatt des<br />

Unternehmens für den Pavillon des WWF auf<br />

der Expo 2000 geschaffen. Wenige Schritte<br />

entfernt steht der alte Turm, das älteste<br />

Architekturdenkmal des Saarlandes, das aufwändig<br />

restauriert wurde. So begegnen<br />

sich Tradition und Moderne bei dem re -<br />

nommierten europäischen Lifestyle-Anbieter<br />

Villeroy & Boch, dessen Wurzeln in das Jahr<br />

1748 zurückgehen.<br />

Der Firmensitz ist ein fast paradiesischer<br />

Platz. Er liegt am Ufer einer sanften Schleife<br />

der Saar in Mettlach. Hier kaufte der Keramik-Fabrikant<br />

Jean-Francois Boch, bereits<br />

die 3. Generation der Bochs, im Jahr 1809 im<br />

Zuge der Säkularisierung ein Alte Abtei, in<br />

der er Fabrikhallen einrichtete. Dabei kam<br />

ihm und seinen Mitarbeitern zugute, dass<br />

durch die Keller ein Bach floss, der in einem<br />

tiefen Wasserfall endete. Ein Energiespender,<br />

der schließlich die Scheiben vieler Dutzend<br />

Töpfer antrieb und damit einen der Grundsteine<br />

zur industriellen Fertigung keramischer<br />

Produkte lieferte.<br />

Diese wurde weiter vorangetrieben durch<br />

zahlreiche bedeutende Erfindungen des<br />

Bochs zur Optimierung des Materials, zur<br />

<strong>HahnAirport</strong> <strong>Magazin</strong> · Frühjahr/Sommer 2007<br />

Ofentechnik, zum Herstellungsprozess usw.<br />

Hierzu gehört beispielsweise ein spezieller<br />

Anzeiger, mit dem sich die Brenntemperatur<br />

in den Öfen exakt ablesen ließ. Damit war es<br />

möglich, die Hitze genau zu dosieren und so<br />

die verschiedensten Steingutarten optimal<br />

zu brennen. Die Zeiten, dass nach tagelangem<br />

Brand nur noch zweite Wahl aus den<br />

Öfen kam, waren damit vorbei, und eines<br />

der größten Produktionsrisiken gebannt.<br />

Durch diese frühe Industrialisierung konnten<br />

Keramiken, die aufgrund ihres Preises der<br />

Adelsschicht vorbehalten waren, kostengünstiger<br />

angeboten werden. Villeroy & Boch<br />

gelang es auf diese Weise, die Konsumentenschicht<br />

des Bürgertums zu erschließen.<br />

Von den Anfängen des Unternehmens bis<br />

Fotos: Villeroy & Boch AG

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