Mittsommer - HahnAirport Magazin

in die Gegenwart erzählt heute die „Keravision“
in der Alten Abtei. Im barocken Kapitelsaal
empfängt ein Weltstar die Gäste: der
Schauspieler Peter Ustinov führt in einem
unterhaltsamen und aufwändig gedrehten
Film durch die Geschichte des Unternehmens.
Noch mehr Einblicke gewähren Fotos
und Originaldokumente, die den Weg von der
Firmengründung bis heute nachzeichnen.
Ein Weg, den vor allem zwei Unternehmerfamilien
prägten: Villeroy und Boch, die
ihren Sachverstand und ihre Fähigkeiten als
Techniker, Wissenschaftler und Kaufleute
schließlich durch die Gründung eines
gemeinsamen Unternehmens bündelten.
Diese Fusion im Jahr 1836 erhöhte die Wettbewerbsfähigkeit
gegenüber den europäischen,
vor allem englischen Mitbewerbern.
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts exportierte
Villeroy & Boch europaweit.
Rund drei Jahrzehnte nach der Fusion
betritt Villeroy & Boch Neuland im Produktionsbereich.
Nachdem 1852 im benachbarten
Mosel-Dörfchen Nennig ein römischer
Mosaik-Fußboden entdeckt wurde, prüft
Eugen von Boch die Möglichkeiten einer
industriellen Produktion solcher Böden. Für
den Hobby-Archäologen war schnell klar:
Was die Römer konnten, können wir auch.
Schon bald wartet das Unternehmen mit
einer Neuheit auf, die auf dieses römische
Mosaik zurückgeht, die „Mettlacher Platten“.
Merkmal dieser ästhetisch verfeinerten
Fliesen ist eine enorm hohe Abriebfestigkeit,
so dass zahlreiche damals verlegte Böden
heute noch existieren.
Mettlacher Mosaikplatten wurden so zum
Markenbegriff, fanden in Europas großen
Gotteshäusern ebenso Verwendung wie in
Theatern, Schlössern, Rathäusern und Bahnhöfen.
Handwerker verlegten sie überall in
der Welt, in New Yorker Tunneln ebenso wie
im Moskauer Bolschoitheater, im Regensburger
Schloss der Fürsten Thurn und Taxis oder
im Kölner Dom.
Durch ihre Pflegeleichtigkeit ist die Fliese
prädestiniert für Badeanstalten und Krankenhäuser,
an deren Hygiene in der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts – bedingt durch Fortschritte
und Erkenntnisse in der Medizin –
deutlich höhere Forderungen gestellt werden.
Villeroy & Boch erkennt aber auch die
Möglichkeiten, die in der Ausgestaltung des
Privatbades liegen. 1899 beginnt die Produktion
von Sanitärkeramik. Das Schlickergießverfahren
und die Entwicklung des Feuertons
im Unternehmen Villeroy & Boch bedeuten
einen enormen Technologiesprung für die
industrielle Produktion, so dass Sanitärprodukte
auch für den Privatbereich erschwinglich
werden. Auf diese Weise stellte Villeroy &
Boch die Weichen für die gesamte Branche.
Bis zum Wellness-Bad von heute aber war
es noch ein langer Weg. Durch die Übernahme
des renommierten Kunststoff-Produzenten
Ucosan im Jahr 1998 bietet Villeroy &
Boch heute ein umfangreiches Angebot
anspruchsvoller Whirlpools, Dampfduschen,
Badewannen usw., die das Komplettangebot
des Unternehmens im Badbereich ergänzen.
Einige dieser innovativen Wellness-Produkte
können Besucher in Mettlach live
testen. Denn es stehen im Informationszentrum
nicht nur die neuesten Bad- und
Kücheneinrichtungen zur Schau; in der
„Wellness Lounge“ können die Gäste nach
Voranmeldung die gesundheitsfördernde
Wirkung des Whirlpools oder der Dampfdusche
erleben.
Villeroy & Boch steht heute für eine weltweit
renommierte Marke. Zu ihrem Image
gehört vor allem Design-Kompetenz, die
unter anderem zahlreiche Designpreise belegen.
Die Handschrift der Marke prägen
neben Hausdesignern berühmte internationale
Designer wie Colani, Kenzo und Conran,
die neue Maßstäbe des Baddesigns
gesetzt haben.
Ihre Arbeiten finden sich in Mettlachs
Erlebniswelt heute neben den Produkten der
Firmengründer, geben so Einblick in die Welt
des Lifestyles. Rokoko neben New Wave, die
Tischkultur hat viele Gesichter. Ihr ist eine
eigene kleine Schau gewidmet. Töpfe, Teller
und Tassen, Gläser und Geschirr in allen
Variationen. Bis hin zur großen Hochzeitstafel,
an die sich jeder Besucher setzen kann -
Mettlachs interessantestes Fotomotiv.
Ein Highlight des Mettlacher Erlebniszentrums
aber wird das neue Museumscafé, das
Ende Mai eröffnet wird. Es ist eine Kopie des
weltschönsten Milchladens, den Villeroy &
Boch 1892 in der Dresdner Neustadt einrichtete.
Ein Ensemble aus 15.000 handbemalten
Fliesen. Ein märchenhafter Raum, der
vom Leben und dem Lebensgefühl Ende des
19. Jahrhunderts erzählt - als Ruhezone mitten
in Mettlachs Erlebniswelten. Die exzellente
Bewirtung stammt aus der Küche von
HahnAirport Magazin · Frühjahr/Sommer 2007
Regional
Schloss Saareck.
Wer es naturnaher mag, ist am gegenüberliegenden
Saarufer bestens aufgehoben.
Im Schlosspark, wo sich die Familie Luitwins
von Boch vor einem guten Jahrhundert
im historistisch geprägten Schloss Saareck
niederließ. Heute steht es Besuchern offen
mit 21 liebevoll eingerichteten Gästezimmern
und einer Gastronomie, die den Tag in
Mettlach krönen könnte. Hochzeitsgesellschaften
wissen den Service im Gästehaus
Schloss Saareck ebenso zu schätzen wie
kleine Gruppen, die sich dort mit Weinproben,
Kammerkonzerten oder Krimi-Abenden
verwöhnen lassen.
Erlebniszentrum (Keravision, Erlebniswelt
Tischkultur und Keramikmuseum)
Eintritt
3,00 € (Gruppen 2,50 € /Familienkarte 6,00 €)
Öffnungszeiten
Montag - Freitag: 09.00 - 18.00 Uhr
Samstag, Sonn- und Feiertage: 09.30 - 16.00 Uhr
Nach Voranmeldung werden Führungen durch die Keravision
und das Museum gegeben, auch in Englisch und
Französisch. Zu bestimmten Anlässen wie Ostern oder
Mittelalter-Fest finden Workshops und Events rund um
den „gedeckten Tisch“ statt. Für Kinder gibt es spezielle
Programme, bei denen u. a. Teller bemalt oder Mosaiken
gelegt werden. Auskunft erteilt das Besucherzentrum.
Zum Einkauf von Villeroy & Boch-Produkten steht das
Mettlacher Outlet-Center zur Verfügung.
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Tel.: +49 (0) 6864 81 1020
visit@villeroy-boch.de
www.villeroy-boch.com/erlebniszentrum
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