Energieverbrauch in der Wohnmeditation
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4.2 Fazit / Beurteilung des<br />
Selbstversuchs<br />
Der Selbstversuch war für mich e<strong>in</strong>e sehr wichtige<br />
Erfahrung, voller <strong>in</strong>teressanter Momente. Die E<strong>in</strong>drücke,<br />
die ich gesammelt habe, s<strong>in</strong>d prägen<strong>der</strong> als viele<br />
theoretische Aneignungen. Im Mittelpunkt des Selbstversuchs<br />
stand gewiss <strong>der</strong> Holzofen. Es war sogleich<br />
auch gleich das Aufregendste <strong>der</strong> ganzen Sache. Am<br />
Anfang noch etwas unbeholfen, verstand ich mit <strong>der</strong><br />
Zeit den Ofen effizienter zu nutzen. Trotzdem hatte<br />
ich immer das starke Gefühl, dass das Ankochen von<br />
Wasser und <strong>der</strong>gleichen mit Holzenergie noch weitaus<br />
effizienter erfolgen könnte, wie <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Versuch.<br />
Dies ist auch fast das E<strong>in</strong>zige, das ich wirklich kritisiere,<br />
denn obwohl ich auf e<strong>in</strong>iges verzichtet habe, erhöht<br />
<strong>der</strong> ermittelte Holzbedarf den Energie-<br />
Leistungsbedarf <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohne<strong>in</strong>heit. Ich spare im<br />
direkten Vergleich (Heizen und Wohnen direkt) zwar<br />
e<strong>in</strong>iges e<strong>in</strong>, jedoch nicht so viel, wie ich es mir erhofft<br />
habe. Dies ist zwar nicht <strong>der</strong> primäre Zweck <strong>der</strong><br />
<strong>Wohnmeditation</strong>, son<strong>der</strong>n das bewusste Erfassen von<br />
<strong>Energieverbrauch</strong> im Wohnalltag, trotzdem ist es mir<br />
mit <strong>der</strong> Zeit wichtig geworden, auch Energiesparlösungen<br />
aufzuzeigen. Dies wollte ich auch mit <strong>der</strong><br />
Komb<strong>in</strong>ation von Raumheizung / Kochen / Warmwasseraufbereitung<br />
<strong>in</strong> direkter Weise durch den Holzherd<br />
beweisen. Das nicht vollends befriedigende Ergebnis<br />
rechne ich <strong>der</strong> mangelnden Effizienz des Ofens an.<br />
vorher<br />
nachher > Bildvergleich des Holzverbrauchs während e<strong>in</strong>em Monat<br />
Wie bereits im Tagebuch erwähnt, spielt <strong>der</strong> Feuerraum<br />
für die Energieausbeute e<strong>in</strong>e Rolle. Auch die<br />
Kontaktfläche zum Topfboden o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Pfanne haben<br />
E<strong>in</strong>fluss darauf, wieviel Wärme tatsächlich auf das<br />
Wasser bzw. das Essen übertragen wird.<br />
Ich b<strong>in</strong> mir sicher, e<strong>in</strong> effizienter Herd würde viel<br />
Energie e<strong>in</strong>sparen und die benötigte Primärenergieleistung<br />
<strong>der</strong> <strong>Wohnmeditation</strong> weiter senken. Theoretisch<br />
benötigt das Wasseraufkochen folgende Energie:<br />
Um 1kg Wasser (= 1 Liter) von 15 °C auf 100 °C<br />
zu erhitzen, benötigt man:<br />
4187J / (kg·K) x 85°K x 1 kg = 355,9kJ = 0.356 MJ.<br />
3,6 MJ s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Kilowattstunde (kWh). Um e<strong>in</strong>en<br />
Liter Wasser unter normalem Druck zum Kochen zu<br />
br<strong>in</strong>gen, braucht man also etwa 0,1 kWh Energie. Um<br />
die 3 Liter zum Duschen aufzukochen, würden effektiv<br />
0,3 kWh reichen. Bei e<strong>in</strong>em sehr schlechten Wirkungsgrad<br />
von etwa 30% wären es 1kWh. Fichtenholz<br />
enthält 4,5 kWh pro kg. Insofern wären theoretisch<br />
etwa 220 gr Holz dafür völlig ausreichend. Ich<br />
habe für die 3 Liter Wasser bis zu 2,5 kg benötigt (mit<br />
Deckel und aufgesetzten Plattenr<strong>in</strong>gen). Das s<strong>in</strong>d<br />
etwa 11 Mal mehr Energie. Bekannte Firmen geben<br />
je nach Produkt ebenfalls an, dass etwa 1 kg Holz<br />
nötig ist, um e<strong>in</strong>en Liter Wasser anzukochen (also<br />
auch etwa 3 kg pro 3 Liter Wasser), was mich ehrlich<br />
gesagt erschüttert hat. Me<strong>in</strong> Wasserkocher benötigt<br />
nach eigenen Versuchen effektiv nur etwa 0.3 kWh<br />
(mit Abdeckung) um 3 Liter Wasser anzukochen<br />
(2200W (2.2 kW) x 0.14 h (8m<strong>in</strong>) = 0.3 kWh).<br />
Eidgenössische Fachprüfung Baubiologie/Bauökologie - Abschlussarbeit - Steivan Canal 40