Energieverbrauch in der Wohnmeditation

trocknung beschleunigen und den unangenehmen
Geruch mindern. Die Entsorgung nach draussen in
einen grösseren Kompost-Behälter sollte nach wenigen
Sitzungen erfolgen. Als Trockenmaterial kann es
dann neben den organischen Abfällen als Kompostzusatz
dienen. Eine weitere, sehr interessante Art,
Exkremente zu nutzen, wäre die Biogasherstellung.
Das ist in meinem Versuch nicht nötig und nicht möglich.
Dies ist wohl der heikelste Teil meiner Aufgabe, da
man heute, vor allem auf solche Gerüche, sehr empfindlich
reagiert und ich bisher noch keinerlei Erfahrungen
mit der Kompostierung und Kompost-Toiletten
gemacht habe.
Eine weitere Art das Öko-Profil so weit wie möglich zu
senken und tiefgehende Eindrücke zu gewinnen, ist
das Kochen und Essen von frischen Lebensmitteln.
Ich versuche, ohne Kühlschrank und Tiefkühleinheit
auszukommen. Diese Art von Konservierung verbraucht
Energie und ist stromabhängig. Der Verzicht
darauf bedeutet, dass ich immer frisch einkaufe und
mich mit den Produkten auseinandersetze. Vor allem
möchte ich keine abgepackten Fertigprodukte und
Tiefkühlprodukte kaufen, sondern, wenn vorhanden,
nur Bio-Produkte oder sogar regionale Produkte.
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Ein besonderes Thema ist der Strom. Ich möchte, wie
auch bei allen anderen Sachen, diese Wohnmeditation
möglichst unabhängig von äusseren Einflüssen
ausführen. Ich möchte Strom nur beziehen, wenn ich
es z.B. anhand eines Solarpanels erzeugen kann.
Voraussichtlich brauche ich sehr wenig Strom, da ich
ihn hauptsächlich für künstliches Licht und eventuell
kleinere Geräte brauche. Wichtig ist mir, dass ich in
der Wohnumgebung keine stromfressenden und
elektrosmogerzeugende Geräte benütze, wie z.B.
Elektroherd und Elektroofen, Kühlschrank, Waschmaschine,
Tumbler, Elektroheizungen, Fernseher,
Computer, HiFi-Anlage, Staubsauger u.v.m.
Strom ist eine sehr reine Energiequelle, sie kann zu
fast allen Energieformen umgewandelt werden. Sie
sollte aber meiner Meinung nach auch eine spezielle
Energiequelle bleiben und mit Bedacht verbraucht
werden.
Bei der Kleiderwäsche möchte ich also auch auf eine
Maschine verzichten, und deshalb von Hand waschen.
Dies erlaubt mir, anhand von menschlicher
Kraft, die geleistete Energie nachzuvollziehen, die
normalerweise die Maschine leistet. Auch wenn heutzutage
sehr sparsame Maschinen auf dem Markt
sind, die energieeffizient und wassersparend sind,
haben sie dennoch, wie die meisten Geräte im Haushalt,
einen mehr oder weniger hohen Grauenergie-
Wert. Um eine solche Maschine herzustellen und
nach vielen Jahren auch zu entsorgen bzw. zu recyceln,
braucht es Energie, die "niemand" sehen will. All
diese Energie verbrauchen wir nicht, wenn wir uns
dafür zur Verfügung stellen. Nun ja, in meinem Versuch
werde ich mit Wasser, das auf die gewünschte
Temperatur gebracht wird und einem möglichst ökologischen
Waschmittel und Kernseife waschen. Die
Trocknung der Wäsche erfolgt an der Luft, bei kleineren
Chargen im Innenbereich. Für gewebte Kleiderstücke
wie Hemden, die gebügelt werden müssen,
möchte ich voraussichtlich ein Kohlebügeleisen verwenden.
Um meinen Öko-Fussabdruck noch weiter abzusenken,
möchte ich in der Versuchszeit grundsätzlich
aufs Auto verzichten. Da ich meinen Selbstversuch im
gleichen Ort machen werde, in dem ich arbeite, ist es
mir möglich, zu Fuss oder wenn schneefrei, mit dem
Fahrrad unterwegs zu sein.
Vielleicht treffe ich so Leute, die ich sonst mit dem
Auto nie zu Gesicht bekomme. Der soziale Kontakt ist
für mich in dieser Zeit auch sehr bedeutend. Da ich
beispielsweise auf Dinge wie den Fernseher bewusst
verzichte, erhoffe ich mir das Bedürfnis, mehr mit
anderen Leuten unternehmen zu wollen. Vor allem
am Abend, nach einem strengen Arbeitstag, oder am
Wochenende ist es sicherlich entspannender und
erfüllender, ein gutes Gespräch zu führen, anstatt
sich dem Stumpfsinn hinzugeben, der meistens im
Fernseher ausgestrahlt wird. Meistens werde ich aber
trotz der gewonnenen Zeit der Hausarbeit nachgehen
müssen.
Es gibt noch weitere, untergeordnete Dinge, die ich
an meiner Wohnumgebung in der Versuchszeit verändern
möchte. Da es sicher um ein bestehendes
Objekt handelt, ist es mir nicht möglich, alles baubiologisch
und bauökologisch auszubauen. Ich möchte
dennoch zumindest einige oberflächliche Veränderungen
vornehmen. Diese und alle obenerwähnten
Anpassungen werde ich folgend bei der Planung und
Vorbereitung des Selbstversuchs ausführlich erläutern.
Eidgenössische Fachprüfung Baubiologie/Bauökologie - Abschlussarbeit - Steivan Canal 8