Energieverbrauch in der Wohnmeditation

5.2 Baubeschrieb / Verwendungszwecke
Aussen- bzw. Innenwände des gesamten Gebäudes
sind als Massivbau (Back- bzw. Kalksandstein) vorgesehen.
Das Tragwerk (Zwischendecken und Dachkonstruktion)
in Holz (Balkenkonstruktion mit einfachem
Schallschutzaufbau). Die beheizte Zone wird
aussengedämmt (Naturfasern), mit Kalk verputzt oder
mit Holz verkleidet (Lärche sägeroh). Balkone sind als
einfache Holzkonstruktion gedacht. Der unbeheizte
Nordtrakt inkl. Erschliessung soll als Stahlbetonkonstruktion
oder verstärkte Holzkonstruktion ausgeführt
werden. Der Estrich wird als Kaltdach konstruiert und
belüftet. Die unterste Bodenplatte wird gedämmt und
unterlüftet. Fenster und Türen in Fichte geölt.
Die Innenräume werden mit Lehm (weiss) verputzt. In
den Nasszellen und im Küchenbereich inkl. Wärmespeicher
sind Keramikplatten als Wand- und Bodenbeläge
vorgesehen. Alle übrigen Bodenbeläge werden
als Holzdielen (geölt oder roh) ausgeführt.
Jede Wohneinheit beinhaltet die folgende Einrichtung:
- Küchenkombination aus Holz mit
Kaltwasseranschluss und Ablauf
- Holzherd (evtl. Wasserschiff)
- Wärmespeicher mit Kaminanschluss
- Duschtasse und Waschtrog mit Ablauf
(ohne Wasserzuleitung)
- Komposttoilette mit Urintrennbehälter
- Garderobe
- Ess- und Aufenthaltsecktisch mit
Hochschränke
- Schlafbereich
- Solarzellen mit min. 130 Wp, Stromspeicher
(Akku), Wechselrichter,
Steckdosenanschlüsse 230V
- Kleiner Balkon
- Vorrats- und Stauraum
- Trennbehälter für Kompostierabfälle
(Küche, WC)
- Holzlager für ca. 3 Ster (Raummeter)
Annahme Gesamtkosten des Gebäudes:
ca. Fr. 1.6 Mio. (800.- Fr./m³)
Fr. 100'000.- pro Einheit
Ein solch projektiertes Gebäude hat zwei Verwendungszwecke.
Einerseits dient es für die echte Wohnmeditation, die
bezweckt, Energieabläufe und -verbrauch wieder
bewusster wahrzunehmen und schätzen zu lernen,
vor allem zur Aufklärung, für Schul- oder Erlebnisprojekte
und als Anschauungs- und Referenzobjekt nach
baubiologischen und -ökologischen Kriterien.
Andererseits soll ein solches Gebäude konkret bewohnbar
sein und Wohnungen an Interessenten verkauft
oder vermietet werden. Dies ist auch was letztendlich
die Wohnmeditation bezweckt, nämlich dass
Leute, vor allem auch junge, sich für eine solche
Wohnalternative entscheiden, oder zumindest ihr
Zuhause anpassen wollen, um den Energieverbrauch
radikal zu senken!
Visualisierungen Wettbewerb Gästehaus in Tschlin GR
Eidgenössische Fachprüfung Baubiologie/Bauökologie - Abschlussarbeit - Steivan Canal 55