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Alles Gute für Ihre Genesung! - Klinikverbund Südwest Gmbh

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P ARTN ER | A MBU LANTES O PERIEREN<br />

Anästhesisten, hinzu. So entfallen <strong>für</strong> die niedergelassenen<br />

Ärzte die Vorhaltekosten und sie<br />

haben zur Sicherheit immer eine Klinik im Hintergrund,<br />

wenn Komplikationen auftreten. „Ich<br />

habe bereits über 6.000 ambulante Katarakt-<br />

Operationen im Krankenhaus Leonberg vorgenommen“,<br />

sagt Dr. Liliane Banyai, niedergelassene<br />

Augenärztin aus Leonberg. Dabei ist es der<br />

wichtig, dass sie bei ambulanten Eingleiche<br />

Qualität Q und Sicherheit wie bei<br />

Klinikauufnahme<br />

garantieren kann.<br />

ede Operation<br />

ist als ambulante Ope-<br />

gnet odeer<br />

zugelassen. Die Kassenärzt-<br />

esvereinigung<br />

(KBV) hat eine überge-<br />

swahl an<br />

Eingriffen getroffen, welche<br />

nten Operation<br />

zugelassen sind. Nach-<br />

zulesen sind diese im „Katalog ambulant durch-<br />

führbarer Operatioonen“.<br />

Die KBV überwacht die<br />

medizinischen Entw Entwicklungen und passt die Liste<br />

bei Bedarf an. Außerdem dürfen nur Fachärzte<br />

ambulant operieren.<br />

Eignet sich eine Operation zur<br />

ambulanten Ausführung, so ist<br />

es notwendig, eine individuelle<br />

Arzt-Patienten-Entscheidung zu<br />

treffen. Das bedeutet, dass der<br />

Arzt gemeinsam mit dem Patienten<br />

entscheidet, ob eine erforderliche<br />

Operation ambulant<br />

vorgenommen wird. Im Aufklärungsgespräch<br />

und bei der Voruntersuchung<br />

wird dies anhand<br />

verschiedener Fragen erörtert:<br />

Ist der geplante Eingriff eine<br />

Operation mit minimalem Nachblutungsrisiko<br />

oder minimalem<br />

Risiko von Atmungs-Komplikationen? Kann im<br />

Anschluss auf eine spezielle Pflege verzichtet<br />

werden? Lässt der Eingriff eine rasche Wiederaufnahme<br />

von Flüssigkeit und Nahrung zu?<br />

Ferner wird geklärt, ob der Patient <strong>für</strong> eine ambulante<br />

Operation überhaupt geeignet ist. Dies entscheiden<br />

soziale und medizinische Aspekte, etwa<br />

der Wille zur ambulanten Versorgung. Geklärt<br />

wird, ob eine verantwortungsvolle erwachsene<br />

Person vorhanden ist, die den Frischoperierten<br />

zum Arzt bringt, wieder abholt und in den ersten<br />

24 Stunden bei ihm bleibt. Außerdem muss die<br />

Wohnung des Patienten geeignet sein. Elementar<br />

ist, dass der Operierte die Nachsorge ernst<br />

nimmt und Regeln befolgt, dass er körperlich und<br />

seelisch stabil ist und sich in einem guten Allgemeinzustand<br />

befindet. Wichtig ist zusätzlich<br />

die räumliche Nähe zum Operationsort und die<br />

telefonische Erreichbarkeit.<br />

Wenn alle Kriterien erfüllt sind und die Operation<br />

gut verlaufen ist, entscheiden Operateur und<br />

Narkosearzt meist gemeinsam, ob und wann der<br />

Patient die Klinik verlassen darf. Dabei achten sie<br />

auf stabile Kreislaufwerte und Atmung, darauf<br />

dass der Patient bewusstseinsklar ist, wenig oder<br />

keine Schmerzen hat und nach dem Trinken keine<br />

Übelkeit oder Schwindelgefühle auftreten. Ebenso<br />

darf die OP-Wunde nicht mehr bluten, der<br />

Patient und sein Begleiter müssen die Nachsorge<br />

kennen und Verhaltensregeln befolgen. Außerdem<br />

muss die telefonische Erreichbarkeit des<br />

Operateurs oder eines Vertreters (Notfalltelefon)<br />

gewährleistet sein. Der Patienten muss davor gewarnt<br />

werden, innerhalb der ersten 24 Stunden<br />

Während früher das ambulante Leistungsspektrum meist auf kleinere Operationen in<br />

Lokalanästhesie begrenzt war, wie beispielsweise das Nähen kleiner Wunden oder die<br />

Melanomentfernung, hat sich dies mit den neuen Narkoseverfahren und der damit<br />

verbundenen Niederlassung von Anästhesisten grundlegend geändert.<br />

Nach wie vor ist die kleine Exzisionschirurgie (chirurgische Gewebsentfernung) ein<br />

häufig vorgenommener Eingriff, gefolgt von handchirurgischen Eingriffen und der so<br />

genannten septischen Chirurgie, etwa die Versorgung von Furunkeln oder Abszessen<br />

im Muskel- oder Fettgewebe. Deutlich zugenommen hat in der letzten Zeit die Zahl<br />

ambulant vorgenommener Leistenbruchoperationen, arthroskopischer Eingriffe wie<br />

Kniespiegelungen, Krampfaderoperationen sowie planbarer unfallchirurgischer Eingriffe,<br />

etwa Metallentfernungen. In Bereichen wie der Augenheilkunde gibt es den<br />

stationären Klinikaufenthalt kaum mehr. Augenmuskel-Operation (Schieloperation),<br />

Operation des Grauen Stars, Eingriffe an der Netzhaut, Operation von Weit- und Kurzsichtigkeit<br />

werden heute fast ausschließlich ambulant vorgenommen.<br />

nach dem Eingriff einen Wagen zu fahren, Abschlüsse<br />

jeglicher Art vorzunehmen und Alkohol<br />

oder Beruhigungsmittel zu nehmen (ausgenommen<br />

empfohlener Medikamente). Wenn alle Regeln<br />

und Vorgaben beachtet werden, wird sich<br />

die ambulante Versorgung in weiteren medizinischen<br />

Bereichen etablieren und die ambulanten<br />

Fallzahlen werden weiter steigen. Das Krankenhaus<br />

Leonberg ist jedenfalls gerüstet. Vorreiter<br />

sind wie in vielen medizinischen Entwicklungen<br />

die USA. Dort werden bereits mehr als Dreiviertel<br />

aller Eingriffe ambulant vorgenommen – in<br />

Deutschland sind es noch weniger als die Hälfte.<br />

Peter-Michael Petsch<br />

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