Alles Gute für Ihre Genesung! - Klinikverbund Südwest Gmbh
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REPORTAGE | EINSATZ IN PERU<br />
Medizinische Eindrücke<br />
aus den Anden Perus<br />
Von Dr. Sylvia Frühauf, Calw<br />
Schon als Kind war ich fasziniert von anderen<br />
Kulturen, Traditionen und Lebensweisen, ganz<br />
besonders von denen in Südamerika. Damals, als<br />
Kind in der DDR, hätte ich mir nie träumen lassen,<br />
dass ich wirklich einmal eines dieser Länder in<br />
mein Herz schließen würde.<br />
Während des Studiums, eigentlich aus einer Studienkrise<br />
heraus, bot sich mir die Möglichkeit, ein<br />
halbes Jahr mit den Comboni Missionaren, einem<br />
katholischen Orden, in der Gemeinde in Arequipa<br />
in Peru zu leben. Eigentlich wollte ich von Medizin<br />
nichts wissen, aber es ergab sich, dass ich neben<br />
anderen Tätigkeiten in der Posta Medica der<br />
Gemeinde, einem stundenweise besetzten Arztstützpunkt,<br />
als Studentin aushalf. Später nahm<br />
mich einer der Ärzte jeden Vormittag mit in die<br />
Klinik: Da würde ich mehr sehen, sagte er. Er hatte<br />
recht: Ich fand den Weg zurück zur Medizin.<br />
Das war im Jahr 2000. In den Jahren 2002 und<br />
2003, fast <strong>für</strong> das gesamte Praktische Jahr, kehrte<br />
ich nach Arequipa zurück.<br />
Heute arbeite ich als Ärztin. Ich weiß nicht,<br />
ob ich das ohne Peru tun würde. Umso mehr<br />
freute ich mich, als letztes Jahr die Anfrage<br />
kam, ob ich nicht an einem medizinischen Projekt<br />
des CVJM Jena in den Anden um Arequipa<br />
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teilnehmen könnte. Was lag näher, als ja zu<br />
sagen? Ich kannte die Gegend, war mit den Leuten,<br />
mit Sprache und Kultur vertraut und hatte<br />
in den beiden vorherigen Aufenthalten Einblicke<br />
in das peruanische Gesundheitssystem und örtliche<br />
Strukturen bekommen. So flog ich im März<br />
dieses Jahres <strong>für</strong> drei Wochen in den „Urlaub“.<br />
Unser Projekt lief unter dem Namen<br />
„Mobile Arztpraxis“ und war ein Pilotprojekt<br />
des CVJM. Unsere Gruppe bestand<br />
aus fünf Ärzten, drei Krankenschwestern, einer<br />
Sozialassistentin sowie drei Übersetzern<br />
bzw. Organisatoren, gemischt aus Peruanern<br />
und Deutschen. Zeitweilig stießen auch eine<br />
Zahnärztin und eine Psychologin dazu.<br />
Da es sich um ein Pilotprojekt handelte, gab<br />
es die eine oder andere kleine Schwierigkeit<br />
zwischendurch. Vieles musste vor Ort noch<br />
organisiert werden. So hieß es zunächst, die von<br />
peruanischer Seite bestellten Medikamente im<br />
„Ministerium de Salud“ abzuholen, zu kontrollieren<br />
und <strong>für</strong> unsere Zwecke zu sortieren, die<br />
Einsatzorte zu inspizieren, Zelte vom Roten Kreuz<br />
zu organisieren. Aber die Peruaner sind nahezu<br />
perfekt in Spontaneität und Kreativität und<br />
haben immer ein Quäntchen Glück und den<br />
„Segen von oben“ dabei.