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Alles Gute für Ihre Genesung! - Klinikverbund Südwest Gmbh

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FOKUS MEDIZIN | KNIEENDOPROTHETIK MIT NAVIGATION<br />

Technik, die<br />

begeistert<br />

Innex-Knieprothese<br />

Bild rechts:<br />

Dr. Peter Münst,<br />

Chefarzt der Klinik<br />

<strong>für</strong> Unfall- und<br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

(r.)<br />

Das Einsetzen eines künstlichen<br />

Kniegelenks ist Präzisionsarbeit.<br />

Nur wenn die Ausrichtung<br />

der Beinachsen genau stimmt<br />

und die Prothese optimal an die<br />

anatomischen Gegebenheiten<br />

des Patienten angepasst ist,<br />

stellt das Implantat einen funktional<br />

hochwertigen und langlebigen<br />

Ersatz <strong>für</strong> ein natürliches<br />

Kniegelenk dar. Eine<br />

moderne Knieprothese hat<br />

eine Lebensdauer von 10 bis<br />

15 Jahren. Doch schon Abweichungen<br />

im Millimeterbereich<br />

können diese drastisch verkürzen.<br />

Bis zu drei Grad Abweichung<br />

– das entspricht etwa<br />

drei Millimetern – können ausgeglichen<br />

werden, was darüber<br />

hinaus geht, führt zu Fehlbelastungen,<br />

Lockerungen und Abrieb<br />

und damit auch zur schnelleren<br />

Abnutzung der Prothese.<br />

Von einer relativ neuen navigationsgesteuertenOperationsweise<br />

ist Dr. Peter Münst,<br />

Chefarzt der Klinik <strong>für</strong> Unfall-<br />

und Wiederherstellungschirurgie<br />

am Krankenhaus Leonberg,<br />

überzeugt. Seit gut einem<br />

Jahr verfügt seine Abteilung<br />

über ein computergesteuertes<br />

Navigationssystem zur Knie-<br />

Endoprothetik. Mehr als 110<br />

Operationen haben er und sein<br />

Oberarzt, Dr. Ekkehard Schulz,<br />

inzwischen damit durchgeführt.<br />

Seine Bilanz ist durchweg<br />

positiv: „Seit wir das System<br />

haben, arbeiten wir beim<br />

Einsetzen von Knieprothesen<br />

52<br />

In Leonberg führt<br />

ein Navigationssystem<br />

durch die Kniegelenkersatz-Operation<br />

grundsätzlich mit Navigation“,<br />

erklärt der Chefarzt.<br />

So wie ein Navigationsgerät im<br />

Auto dem Fahrer mittels GPS<br />

immer den jeweiligen Standort<br />

anzeigt, vermittelt das Navigationssystem<br />

dem Operateur<br />

wichtige Informationen zur<br />

Anatomie des Patienten und<br />

unterstützt ihn bei der<br />

exakten Platzierung<br />

der Prothese. Das Gerät<br />

besteht aus einem<br />

Computerterminal<br />

mit Monitor, einer Infrarotkamera<br />

und so<br />

genannten „Pointern“<br />

- kleinen Infrarotsendern,<br />

die am Bein befestigt<br />

werden und<br />

Informationen über<br />

die Lage, den Winkel<br />

und die Länge der<br />

beteiligten Knochen<br />

sowie die Position des<br />

Implantats und des<br />

chirurgischen Instrumentariums<br />

an die Kamera<br />

übermitteln. Auf Grundlage<br />

dieser Daten errechnet das System<br />

die Beinachse und erstellt<br />

ein der Patientenanatomie entsprechendes<br />

dreidimensionales<br />

Modell des Kniegelenks. Anhand<br />

dessen kann der Operateur<br />

auf dem Bildschirm die Position<br />

der Instrumente und des<br />

Implantats überwachen und<br />

navigieren. Jeder Schritt der<br />

Operation kann damit äußerst<br />

präzise vorgenommen und jederzeit<br />

auf seine Genauigkeit<br />

hin überprüft werden. „Das<br />

System“, so Dr. Münst, „misst<br />

auf ein halbes Grad genau.“<br />

Es berechnet bei der Navigation<br />

jeden Schritt in Echtzeit,<br />

das heißt, anhand der aktuellen<br />

Ausgangslage, wodurch<br />

eine sehr präzise Ausrichtung<br />

und Positionierung der einzelnen<br />

Komponenten ermög-<br />

licht wird. Und dennoch ist<br />

Dr. Münst davon überzeugt,<br />

dass die Navigation in keinem<br />

Fall den erfahrenen Operateur<br />

ersetzt, denn wenn das System<br />

einen Fehler macht, müsse<br />

dieser ihn erkennen und korrigieren.<br />

Jutta Krause

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