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Alles Gute für Ihre Genesung! - Klinikverbund Südwest Gmbh

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BERICHT AUS | CALW<br />

Seit fast zwei Jahren gibt es im Kreiskrankenhaus<br />

Calw ein Herzkatheterlabor. Die<br />

erste Zwischenbilanz bestätigt alle, die sich<br />

da<strong>für</strong> eingesetzt haben, dass diese moderne<br />

Anlage in Calw installiert wurde. Bereits<br />

im ersten Jahr wurden knapp 1.000 Herzkatheteruntersuchungen<br />

und -behandlungen<br />

durchgeführt. In diesem Jahr werden es<br />

etwas über 1.000 sein, darunter rund 150<br />

Notfalleingriffe bei Infarktpatienten.<br />

Es gibt wenige Erkrankungen in der Medizin bei<br />

denen die Redewendung „wenn Minuten entscheiden“<br />

so angebracht ist wie bei einem Herzinfarkt.<br />

Denn einmal abgestorbenes Herzmuskel-<br />

Herzkatheterlabor in Calw hat sich bewährt<br />

gewebe ist bis heute nicht mehr regenerierbar.<br />

Das bedeutet, der Teil des Herzmuskels, der bei<br />

einem Herzinfarkt durch einen Verschluss eines<br />

Herzkranzgefäßes nicht mehr mit Sauerstoff versorgt<br />

wird, stirbt nach kurzer Zeit ab. Die akuten<br />

Beschwerden und die Folgeschäden <strong>für</strong> den Betroffenen<br />

hängen von der Größe und dem Ort<br />

des abgestorbenen Herzmuskelareals ab. Daher<br />

ist es beim Infarkt so wichtig, dass die Betroffenen<br />

möglichst sofort in eine kardiologische<br />

Fachabteilung gebracht werden, die alle aktuellen<br />

Behandlungsoptionen zur Verfügung hat.<br />

„Der Herzkatheter und vor allem die seit etwa<br />

zehn Jahren bestehende Möglichkeit zur akuten<br />

Wiedereröffnung eines Kranzgefäßverschlusses<br />

und damit der Abwendung eines laufenden Herzinfarkts<br />

ist die epochale Entwicklung, die der Kardiologie<br />

zu ihrer heutigen Bedeutung verholfen<br />

hat“, sagt Dr. Konrad Bäuerle, Chefarzt der Inneren<br />

Abteilung und Kardiologe des Kreiskrankenhauses<br />

Calw. „Ich bin froh, dass wir diese<br />

Leistung an unserer Klinik anbieten können.“ Die<br />

leitende Oberärztin, Dr. Angela Stettin, und Dr.<br />

Bäuerle halten im Klinikum Calw mit großem persönlichen<br />

Einsatz das komplette Spektrum der<br />

sonst nur an Kliniken der Maximalversorgung<br />

üblichen Herzkatheterdiagnostik und -therapie<br />

vor: Nicht nur die Koronarangioplastie (Ballondehnung<br />

verengter Herzarterien) einschließlich<br />

der Implantation von Stents (Gefäßprothesen),<br />

dies sowohl im Rahmen geplanter Eingriffe wie<br />

auch bei akuten Herzinfarkten, sondern auch die<br />

Behandlung komplexer Schäden mit Stenting in<br />

Gefäßaufzweigungen, Spätrekanalisationen von<br />

kompletten Gefäßverschlüssen sowie die elektrophysiologische<br />

Untersuchung und Ablationsbehandlung<br />

von Herzrhythmusstörungen.<br />

„Wir sind praktisch rund um die Uhr <strong>für</strong> unsere<br />

Patienten einsatzbereit. Durch unser spezielles<br />

Herzinfarkttelefon können uns Haus- und Notärzte<br />

jederzeit ihre Patienten ankündigen, so<br />

dass, wenn der Patient eintrifft, das Team im Katheterlabor<br />

schon bereitsteht“, weist Oberärztin<br />

Angela Stettin auf den besonderen Service der<br />

Calwer Kardiologen hin.<br />

Redaktion<br />

Oberärztin<br />

Dr. Angela Stettin<br />

und Chefarzt<br />

Dr. Konrad Bäuerle<br />

Bei der Herzkatheteruntersuchung wird ein dünner Plastikschlauch<br />

– der Herzkatheter – über eine Arm- oder Beinader unter ständiger<br />

Röntgenkontrolle in das Herzinnere eingeführt – beim Linksherzkatheter<br />

über eine Arterie, beim Rechtsherzkatheter über eine Vene.<br />

Mit dieser Untersuchung werden Blutproben zur Feststellung der Sauerstoffsättigung<br />

entnommen oder der Druck in den Herzkammern<br />

gemessen. Zudem können Fehlfunktionen in den Herzhöhlen oder<br />

bei den Herzklappen aufgespürt werden. Gleichzeitig ist es aufgrund<br />

der Röntgen-Kontrastmitteldarstellung der Herzkranzgefäße möglich,<br />

eine Verengung – Koronarstenose – zu erkennen. Diese wird sofort<br />

behandelt, indem das Gefäß mit einem Ballonkatheter aufgedehnt<br />

und mit einer Gefäßprothese oder Stent, einer Art Schlauchgitter,<br />

gestützt wird.<br />

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