Cyber-Security - Adlas - Magazin für Sicherheitspolitik
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CYBER-SECURITY: PERSÖNLICHE SICHERHEIT<br />
Vom Spielzeug<br />
zum Codebrecher<br />
von Stefan Dölling<br />
Nur für harmloses Vergnügen gedacht? Eine Grafikkarte<br />
vom Typ AMD Radeon 6990 Foto: AMD<br />
Vom E-Mail-Konto bis zur Kritischen<br />
Infrastruktur – im digitalen Zeitalter setzen<br />
wir zur Sicherung wichtiger Daten und Netze<br />
seit langem vor allem auf Passwörter.<br />
Doch zweckentfremdete<br />
Hochleistungsgrafikkarten gepaart mit neuen<br />
Erkenntnissen zu Mustern bei der<br />
Passwortvergabe stellen diese Praxis<br />
zunehmend in Frage. Unsere Passwörter sind<br />
nicht mehr sicher.<br />
>> Am 12. Oktober 2012 war die Aufregung unter den Computerspielebegeisterten<br />
Europas groß – ein schwedisches Online-Computermagazin wollte<br />
herausgefunden haben, dass die EU ab 2014 ein Verbot besonders leistungsfähiger<br />
Grafikkarten plane. Um der Erfüllung der Klimaschutzziele ein wenig<br />
näher zu kommen, sollten diese Stromfresser – derzeitige Spitzenmodelle<br />
verbrauchen unter Last mehr als 550 Watt – angeblich künftig nicht mehr als<br />
Grafikantrieb immer realistischerer Computerspiele dienen. Zur Erleichterung<br />
der Spieler stellte sich das Ganze bereits wenige Tage später als Falschmeldung<br />
heraus. Dabei gäbe es durchaus gute Gründe, einmal über Beschränkungen<br />
besonders leistungsfähiger Grafikkarten nachzudenken – sicherheitspolitische<br />
Gründe. Denn diese leistungsfähigen Rechnerbauteile<br />
eignen sich nicht nur dazu, optischen Glanz auf den Bildschirm zu zaubern,<br />
sondern können auch ganz hervorragend Passwörter knacken.<br />
Während der Hauptprozessor eines Computers darauf getrimmt ist, möglichst<br />
viele unterschiedliche und unterschiedlich komplexe Rechenoperationen<br />
zu bewältigen, sind die Grafikchips darauf spezialisiert, vergleichsweise<br />
einfache und immer gleichartige Berechnungen wie am Fließband abzuarbei-<br />
>><br />
ADLAS 1/2013 ISSN 1869-1684 22