Cyber-Security - Adlas - Magazin für Sicherheitspolitik
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Foto: CIA<br />
DIE WELT UND DEUTSCHLAND: MORAL<br />
Von bösen<br />
Mächten<br />
gut behütet<br />
von Michael Seibold<br />
Wie viel Böses darf man tun, um Gutes zu erreichen?<br />
Dieses Grunddilemma internationaler Beziehungen findet seine<br />
Zuspitzung in der Halbschattenwelt der Geheimdienste.<br />
Bei der Terrorabwehr oder beim Ausspionieren fremder Mächte<br />
helfen manchmal nur Mittel, die rechtlich und moralisch<br />
fragwürdig sind.<br />
Das Thema beschäftigt Philosophen bereits<br />
seit Jahrhunderten – und Kritiker der amerikanischen Central<br />
Intelligence Agency nach dem Tod Osama Bin Ladens erneut.<br />
>> Wenige Monate nach dem Tode Osama bin Ladens<br />
bestätigte die US-Regierung Berichte, denen<br />
zufolge sich amerikanische Agenten bei der Suche<br />
nach dem Terrorchef auch als Polio-Impfteam<br />
getarnt hatten. Geheimdienstliche Quellen ließen<br />
vermuten, dass sich bin Laden in der pakistanischen<br />
Garnisonsstadt Abbottabad versteckt hielt;<br />
die falschen Impfteams sollten nun mittels Impf-<br />
Wattestäbchen DNS-Spuren um den vermuteten<br />
Aufenthaltsort herum sammeln. Hätte der Gentest<br />
zumindest auf Verwandte bin Ladens hingedeutet,<br />
wäre das der endgültige Hinweis auf dessen<br />
Versteck gewesen. Am Ende blieb die Aktion<br />
wirkungslos: Die CIA entdeckte keine eindeutigen<br />
Genspuren; aber andere, »normalere« Quellen waren<br />
eindeutig genug für den späteren Zugriff.<br />
Das Bekanntwerden der Aktion sorgte dennoch<br />
für Aufruhr: Gesundheits- und humanitäre<br />
>><br />
ADLAS 1/2013 ISSN 1869-1684 60