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Informationen und Handlungshilfen zum grenzüberschreitenden ...

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Sensibilisierung im Betrieb<br />

gläserne MitarbeiterInnen<br />

Je höher das Bewusstsein <strong>und</strong> das Wissen um Datenschutz innerhalb des Betriebes desto<br />

eher wird verhindert, dass MitarbeiterInnen ausgenutzt werden (z.B. Einschüchterungsversuche,<br />

Überredungsgeschick). Besteht ein Bewusstsein für Datensicherheit, bleiben<br />

sensible <strong>und</strong> personenbezogene Daten dort wo sie hingehören - im Verantwortungs -<br />

bereich einiger weniger, mit besonderen Kompetenzen ausgestatteter MitarbeiterInnen.<br />

„Ich habe nichts zu verbergen. Meine Daten können sie ruhig haben.“<br />

Problematisch wird es bei der Datenverarbeitung wenn eine große Anzahl an <strong>Informationen</strong><br />

automationsunterstützt verarbeitet <strong>und</strong> verknüpft wird. Erst im Vergleich mit unzähligen<br />

anderen Personaldaten wird einE MitarbeiterIn „auffällig“. Die Beurteilung von<br />

Beschäftigten (z.B. Leistung, Pünktlichkeit) wird mittels solcher Verknüpfungen für den ganzen<br />

Konzern vorgenommen <strong>und</strong> der/die Einzelne weiß aber nicht, was an den anderen Standorten<br />

als „pünktlich“ gilt oder welche Leistung als angemessen gesehen wird. Bei inter -<br />

nationalen Konzernen kommen noch kulturelle Unterschiede bei der Beurteilung hinzu. Mitunter<br />

werden dabei „Äpfel mit Birnen“ verglichen.<br />

Beispiel aus der betrieblichen Praxis<br />

In einem weltweit agierenden Unternehmen werden die Lohndaten aus Österreich <strong>und</strong><br />

der Slowakei miteinander verglichen. Dabei wird allerdings nicht auf die nationalen<br />

Steuergesetze oder die Gesetzesgr<strong>und</strong>lagen für die Gewährung von Prämien Rücksicht<br />

genommen. Es stellt sich die Frage, wie wertvoll ein solcher Vergleich als Gr<strong>und</strong>lage<br />

von Performance-Benchmarking ist.<br />

präventive Maßnahmen<br />

gegen Datenmissbrauch<br />

„Es ist doch noch nie etwas passiert!“<br />

„Und wie oft hatten Sie schon sechs Richtige im Lotto <strong>und</strong> spielen trotzdem immer wieder?“<br />

Die Gefahr, dass Daten missbräuchlich verwendet werden, ist zwar größer als die Wahrscheinlichkeit,<br />

im Lotto zu gewinnen, dennoch macht dieser plakative Vergleich deutlich,<br />

worum es geht - Vorsorge ist besser als das Nachsehen zu haben.<br />

Wenn keine Fälle von Datenmissbrauch bekannt sind, kann das genauso gut auch heißen,<br />

dass sie bislang niemandem aufgefallen sind oder wenn dann gut vertuscht wurden.<br />

Objektivität ist relativ<br />

langläufiges Ziel konzernweiter<br />

Datenvergleiche<br />

Ende der Diskretion<br />

Um Verzerrungen aufgr<strong>und</strong> von unterschiedlichen kulturellen Traditionen zu vermeiden,<br />

werden manchmal höchstkomplexe Beurteilungssysteme erstellt, die „objektives“<br />

Vergleichen ermöglichen sollen. Solche „objektiven“ Punktesysteme sind aber weit weg<br />

von der Realität des/der Einzelnen. Menschen handeln nun einmal nicht ausschließlich<br />

nach statistisch messbaren Größen - <strong>und</strong> das ist für Unternehmen auch manchmal ein Vorteil,<br />

wenn z.B. schnell <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> von Erfahrungswissen Entscheidungen getroffen werden<br />

müssen. Die eine, reine <strong>und</strong> einzig wahre Objektivität gibt es nicht. Was in einer<br />

Situation von Vorteil ist, kann in der anderen schlechte Auswirkungen haben. Manchen<br />

Vorgesetzten gegenüber kann man Kritik äußern <strong>und</strong> das wird als „Engagement“<br />

gewertet, bei anderen wird Kritik als „Illoyalität“ gewertet. Eine zentrale Beurteilungs-<br />

Datenbank kann nicht objektiv sein!<br />

Das Ziel von zentralen Personaldatenbanken ist immer der konzerninterne Vergleich, um<br />

die Konzernergebnisse zu „optimieren“, sprich Kosten zu senken, sprich Angestellte zu<br />

entlassen. Das konzernweite Ranking ermöglicht Entlassungen <strong>und</strong> die Aufgabe von<br />

Standorten noch einfacher, da an einer anonymen, „objektiven“ Stelle, Personal- <strong>und</strong><br />

Organisationsentscheidungen getroffen werden, von Menschen die mit den zu<br />

Entlassenden keinerlei direkten Kontakt haben.<br />

Daten aus Mitarbeitergesprächen, Weiterbildungswünschen, etc. können zu begehrten<br />

Objekten für das zentrale Human-Ressource-Management werden. Die Diskretion von<br />

Vier-Augen-Gesprächen zwischen MitarbeiterIn <strong>und</strong> direktem/r Vorgesetzten/r geht so<br />

verloren.<br />

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