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Streit-Gruppe - Stadt Merzig

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15 Jahre Trägerschaft des SOS-Kinderdorfs in<br />

der Gemeinwesenarbeit „Schalthaussiedlung“<br />

Mit einem großen Sommerfest und<br />

einem Mittelaltermarkt feierten am vergangenen<br />

Samstag Bewohner, Besucher<br />

und Vertreter des Trägers SOS ein tolles<br />

Jubiläum. Seit fünfzehn Jahren ist das<br />

SOS-Kinderdorf mit dem Gemeinwesentreff<br />

in der <strong>Merzig</strong>er „Schalthaussiedlung“<br />

und arbeitet direkt vor Ort mit den<br />

Bewohnern. Bis in die 90er-Jahre galt dieses<br />

Wohngebiet als sozialer Brennpunkt,<br />

dort lebten mittellose Menschen,<br />

Obdachlose, allgemein ausgegrenzte<br />

Menschen. Die Kinder schafften meist<br />

keinen Schulabschluss, sodass es über<br />

Generationen hinweg nicht möglich war,<br />

den Teufelskreis zu durchbrechen. „Als<br />

ich im Sommer 1994 bei meinem Amtsantritt<br />

eine Begehung in der Schalthaussiedlung<br />

machte, war ich erschüttert<br />

über den Zustand der Häuser und Anlagen“,<br />

erinnerte sich Oberbürgermeister<br />

und Schirmherr Dr. Alfons Lauer wäh rend<br />

des Festes am vergangenen Samstag<br />

zurück. Dass dort dringend etwas getan<br />

werden müsse, sei sofort klar gewesen.<br />

Doch trotz der Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft,<br />

die für den sozialen<br />

Wohnungsbau vor Ort verantwortlich<br />

war, und des großen Engagements der<br />

Kirchengemeinde St. Josef und von Einzelpersonen,<br />

wie beispielsweise der<br />

damaligen Journalistin der SZ Waltraud<br />

Riehm, sei es dann erst mit der Übernahme<br />

der Gemeinwesenarbeit durch das<br />

SOS-Kinderdorf 1996 zu einem kompletten<br />

Wandel gekommen. „Es brauchte<br />

eine starke, ambitionierte Organisation,<br />

namentlich das SOS-Kinderdorf, um entscheidend<br />

etwas zu verändern, um das<br />

soziale Leben vor Ort zu begleiten. Seither<br />

ist hier ein neuer Geist eingezogen,<br />

heute leben die Menschen in einem normalen<br />

Wohngebiet mit komplett saniertem<br />

Wohnraum“, betonte OB Lauer.<br />

Der Leiter des SOS-Kinderdorfes, Thomas<br />

Rau, der bei der Übernahme der<br />

Gemeinwesenarbeit vor 15 Jahren selbst<br />

über einige Jahre im Gemeinwesentreff<br />

arbeitete, sieht den Verdienst für den<br />

Wandel in erster Linie bei den Bewohnern<br />

selbst: „Mir ist es heute ein echtes Anliegen,<br />

deutlich zu machen, dass den aus<br />

meiner Sicht wichtigsten Beitrag zur positiven<br />

Entwicklung in den 15 Jahren die<br />

Bewohner selbst geleistet haben.“ Die<br />

Träger der Gemeinwesenarbeit könnten<br />

unterstützen und Anleitungen geben,<br />

doch nur das Zusammenwirken von<br />

Bewohnern, Trägern und öffentlicher<br />

Hand könne zu diesem Ergebnis führen,<br />

betonte Rau. Interessensgruppen, wie<br />

beispielsweise der Seniorentreff, seien<br />

Initiativen, die von den Bewohnern selbst<br />

ausgehen.<br />

Für alle Beteiligten war diese positive Entwicklung<br />

ein guter Grund, das 15-jährige<br />

Jubiläum mit einem großen Fest zu<br />

feiern. Auf dem Mittelaltermarkt gab’s<br />

vielerlei Produkte zu kaufen, die Kinder<br />

und Jugendlichen konnten zum Beispiel<br />

am Stand von Familie Graf Messer eigenhändig<br />

schmieden oder originalgetreu<br />

gekleidet mit einem Gladiator kämpfen.<br />

Viele weitere Angebote zum Mitmachen<br />

boten ein abwechslungsreiches Programm,<br />

das die Kinder begeistert annahmen.<br />

Die Seniorengruppe des Gemeinwesentreffs<br />

führte mit den Kindern der Freizeitgruppe<br />

mittelalterliche Tänze auf, der<br />

Siedlungschor „Die Heimatschwalben“<br />

begeis terte die Besucher mit verschiedenen<br />

Gesängen. Insgesamt sorgten viele<br />

ehrenamtliche Helfer dafür, dass alle das<br />

fröhliche und abwechslungsreiche Fest<br />

11<br />

am Samstag genießen konnten. Strohballen,<br />

wunderschöne Tischdekorationen<br />

und nette Menschen, dort konnte sich<br />

jeder Besucher gleich willkommen<br />

fühlen.<br />

Der Gemeinwesentreff bietet inzwischen<br />

vieles für die Bewohner an, beispielsweise<br />

eine Schülerhilfe, Sozialberatung und<br />

Ansprechpartner für Behörden und Institutionen.<br />

Es gibt ein regelmäßiges Treffpunkt-Café,<br />

Familienangebote sowie etliche<br />

Angebote speziell für Kinder und<br />

Jugendliche. „Wir sind hier auf einem<br />

unheimlich guten Weg“, unterstrich der<br />

Oberbürgermeister.

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