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hallertau magazin 2012-2

Entdecken Sie das bayerische Hopfenland, eine einzigartige europäische Kulturlandschaft! Reportagen über Menschen, Landschaft, Feste, Freizeitangebot, Spezialitäten, Geschichte, Hopfen und Bier…

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FREIZEITANGEBOT 39<br />

Auf eine Zeitreise entführt wird,<br />

wer an einer szenischen Stadtführung<br />

in Geisenfeld teilnimmt.<br />

Während man im Abendlicht<br />

durch die Gassen des über 1500 Jahre<br />

alten Ortes an der Ilm schlendert, fügt<br />

sich Bild an Bild und vor dem inneren<br />

Auge des Betrachters entsteht jene andere<br />

Welt, die wir heute Vergangenheit<br />

nennen. Wahre Begebenheiten, erzählt<br />

und gespielt von Laienschauspielern der<br />

Gruppe „Stadtstorch“, stimulieren die<br />

Vorstellungskraft. Themen scheinen unerschöpflich<br />

vorhanden zu sein ... Von<br />

Gründung, Herrschaft und Verfall eines<br />

mächtigen Frauenklosters, von adeligen<br />

Jagdgesellschaften und anständigen Bürgern,<br />

von Plünderung, Pest und Hexenprozessen,<br />

vom Dreißigjährigen Krieg<br />

bis zu Ausverkauf und Versteigerung<br />

des Benediktinerinnenklosters im Jahr<br />

1803.<br />

Das Kloster Geisenfeld war einmal<br />

eines der wohlhabenderen Klöster Bayerns.<br />

Die adligen Benediktinerinnen<br />

wirtschafteten als die bedeutendsten Arbeitgeber<br />

am Ort: Sie zählten beinahe<br />

200 Anwesen, eine Brauerei, eine Mühle,<br />

eine Bäckerei, eine Fischerei, eine Apotheke<br />

und ein Weingut zum Besitz ihres<br />

Klosters. Im Zuge der Säkularisation<br />

1803 (Einziehung kirchlicher Besitztümer<br />

durch den bayrischen Staat, Anm. d. Red.)<br />

war Schluss mit der Geisenfelder Frauenpower:<br />

29 Chorfrauen und 21 Laienschwestern<br />

standen vor dem Nichts ...<br />

arbeitslos und mittellos sozusagen. Ein<br />

Schweizer Fabrikant zahlte für Gebäude<br />

und Güter 52 666 Gulden und 7 Kreuzer<br />

an den Staat ...<br />

Die im Kern auf geschichtlichen Tatsachen<br />

und historischen Charakteren beruhenden<br />

Szenen kreisen um drei<br />

Themenkomplexe: die wechselvolle Geschichte<br />

des bedeutenden Klosters und<br />

seiner Ordensfrauen, die dunkle Seite<br />

der mittelalterlichen Zeiten in Form von<br />

gnadenlosen Hexenprozessen und leidvollen<br />

Pest-Epidemien als auch die heiteren,<br />

nostalgischen und kulinarischen<br />

Anekdoten des idyllischen früheren<br />

Marktes an der Ilm. Wer weiß zum Beispiel,<br />

dass der später im Zusammenhang<br />

mit dem Münchner Hofbräuhaus berühmt<br />

gewordene Braumeister Heimeran Pongraz<br />

ein waschechter Geisenfelder war?<br />

Pongraz lebte Ende des 16. Jahrhunderts<br />

und war Planer und erster Braumeister<br />

des Hofbräuhauses München. Für die<br />

Gruppe Stadtstorch Grund genug auch<br />

eine Führung zur Wirtshaus und Brauereigeschichte<br />

in Geisenfeld anzubieten.<br />

„Nostalgie und Kulinarik im<br />

nächtlichen Geisenfeld – Genießen<br />

mit allen Sinnen“<br />

nennt sich das neueste Angebot<br />

der Stadtführer.<br />

Unterwegs durch die<br />

Gasthäuser erfährt<br />

man humorige<br />

Anekdoten aus<br />

dem Leben der<br />

Marktbevölkerung<br />

…und wird<br />

nebenher auch<br />

noch bestens<br />

verköstigt!<br />

Entwickelt<br />

wurde das<br />

Konzept der inszenierten<br />

Stadtführungen<br />

2010 anlässlich des<br />

Jubiläums „700 Jahre Marktrechte“.<br />

„Wir hatten gleich<br />

einen solch großen Zuspruch,<br />

dass wir gar nicht anders<br />

konnten, als mit großer<br />

Begeisterung weiterzumachen“,<br />

erzählt die Initiatorin,<br />

Geisenfelds Kulturreferentin<br />

Henriette Staudter.<br />

Abgebildete Darsteller:<br />

Bea Heidenkampf als<br />

Äbtissin Amanda<br />

Donabauer, Ludwig<br />

Diepold als Braumeister<br />

Heimeran Pongraz<br />

Text/Fotos: Maité Herzog<br />

Szenische Stadtführungen<br />

„Stadtstorch“<br />

Infos unter: www.geisenfeld.de<br />

Ticket-Hotline und Auskünfte:<br />

unter 0171 8275524

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