Download - Nachhaltigkeit - Wiener Stadtwerke
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U-Bahn-Bau und -Erhaltung<br />
ULF, Silberpfeil & Co<br />
sollen im Interesse<br />
der Anrainer möglichst<br />
geräuscharm<br />
unterwegs sein.<br />
Schienenschmieranlagen<br />
bzw.<br />
Schmierwagen<br />
tragen zur Lärmreduzierung<br />
bei.<br />
Fahrzeuge<br />
Schallleistungspegelbereich* (dB)<br />
Straßenbahn 84,4–98,3<br />
U-Bahn U1–U4 90,6–99,4<br />
U6 88,0–97,0<br />
* Einflussgrößen: Geschwindigkeit, Fahrzeugtype<br />
Für den Schallleistungspegelbereich sind keine<br />
gesetzlichen Grenzwerte vorgegeben.<br />
Maßnahmen zur Lärmreduktion<br />
Schienenschmierung dient sowohl der Lärmreduzierung<br />
durch Abrollgeräusche als auch der<br />
Verschleißminderung der Gleise und Radreifen<br />
der Schienenfahrzeuge. Die Funktion der Schienenschmierung<br />
wird durch ortsfeste Anlagen<br />
sichergestellt. Bei speziellen und nicht regelmäßig<br />
auftretenden Problemen sind überdies<br />
die Schmierwagen unterwegs, die schnell und<br />
praktisch überall im Netz einsetzbar sind und<br />
die anstehenden Lärmprobleme beheben können.<br />
Als Schmiermittel werden biologisch abbaubare<br />
Fließfette verwendet. Derzeit sind ca. 170 stationäre<br />
Schienenschmieranlagen und vier Fahrzeuge<br />
zur mobilen Schmierung im Straßenbahnbereich<br />
sowie ca. 80 stationäre Schienenschmieranlagen<br />
im U-Bahn-Bereich in Betrieb.<br />
Lärmschutzmaßnahmen<br />
Die auf Basis der schallschutztechnischen<br />
Untersuchungen gewonnenen Ergebnisse und<br />
in der Folge getroffenen bautechnischen Maßnahmen<br />
dienen einerseits den Anrainern,<br />
andererseits aber auch den Fahrgästen zum<br />
Schutz vor Lärm.<br />
Bei den Streckenführungen im Freien wurde<br />
aus luftschalltechnischen Gründen überall der<br />
Schotterquerschwellenoberbau errichtet.<br />
Vergleichsmessungen zeigten, dass Schienen<br />
auf Querschwellen im Schotterbett eine niedrige<br />
Schallemission hervorrufen.<br />
Weiters wurden auf den Hochstrecken und auf<br />
Brückentragwerken beiderseits der Gleistrasse<br />
durchgehend hochschallabsorbierende Lärmschutzwände<br />
mit einer Höhe von rund 1,50<br />
Meter über der Schienenoberkante errichtet.<br />
In jenen Bereichen, wo es aufgrund der Messergebnisse<br />
erforderlich war, sind zwischen den<br />
beiden in Gegenrichtung führenden Gleisen<br />
zusätzlich hochschallabsorbierende Schallschutzwände<br />
errichtet worden.<br />
Bei den Schallmessungen vor und nach Errichtung<br />
der U-Bahn-Trassen konnte nachgewiesen werden,<br />
dass der ursprünglich vorherrschende Schallpegel<br />
durch den U-Bahn-Betrieb nicht erhöht wurde.<br />
Schwingungsdämmende<br />
Oberbau-Konstruktion<br />
Bei den innerstädtischen unterirdischen Trassen<br />
der U-Bahn nahe, neben oder auch unter der<br />
Wohnbebauung ist eine effiziente Körperschalldämmung<br />
eine große Herausforderung.<br />
Für das <strong>Wiener</strong> U-Bahn-Netz wurde ein spezielles<br />
Oberbausystem entwickelt. Das Ergebnis der<br />
mehrjährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />
war das als „<strong>Wiener</strong> Oberbau“ bekannt<br />
gewordene System. Es besteht aus Kunststoffschwellen<br />
(teilweise mit Holzkern) in Gummischuhen,<br />
die auf einer zweiteiligen Gleistragplatte<br />
mit zentraler Entwässerungsrinne gelagert<br />
sind. Darunter befinden sich als elastisches<br />
Flächenlager 5 cm starke hochgepresste Glaswollematten<br />
(„Roofingmatten“).<br />
Das System kam erstmals in den Tunneln der U1<br />
zum Einsatz und wurde seither bei allen unterirdischen<br />
Strecken der <strong>Wiener</strong> U-Bahn verwendet.<br />
Für alle weiteren Streckenausbauten der U1 und<br />
U2 wurde das erfolgreiche System zum hochgedämmten<br />
schotterlosen Biblockschwellenoberbau<br />
weiterentwickelt.<br />
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