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Download - Nachhaltigkeit - Wiener Stadtwerke

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Beispiel Musikvereinsgebäude:<br />

Die <strong>Wiener</strong> Linien setzen zur Sicherung von<br />

Kulturgütern wie beispielsweise des <strong>Wiener</strong><br />

Musikvereinsgebäudes ein spezielles Masse-<br />

Feder-System ein. Bei der Verlängerung der<br />

U-Bahn-Linie U2 war es erforderlich, den Tunnel<br />

in 4 m Seitenabstand zum empfindlichen <strong>Wiener</strong><br />

Musikvereinsgebäude zu führen. Vom <strong>Wiener</strong><br />

Musikverein wurde im Hinblick auf die ausgezeichnete,<br />

einzigartige Akustik der Säle gefordert,<br />

dass „jede wahrnehmbare Veränderung der<br />

Immissionssituation“ vermieden werden muss.<br />

Mit Hilfe des VibroScan®-Verfahrens wurden die<br />

beim U-Bahn-Betrieb auftretenden Körperschallund<br />

Erschütterungsausbreitungen nachgebildet<br />

und untersucht. Die Messergebnisse führten<br />

zur optimalen Abstimmung der Oberbaukonstruktion<br />

auf die lokalen geo- und baudynamischen<br />

Verhältnisse.<br />

Durch die in der Folge getroffenen bautechnischen<br />

Maßnahmen wurden die Forderungen<br />

des <strong>Wiener</strong> Musikvereins voll erfüllt: Der Einsatz<br />

von elastischen Dämpfungselementen entkoppelt<br />

den Gleiskörper vom Tunnelbauwerk<br />

bzw. vom Untergrund. Die durch den U-Bahn-<br />

Betrieb entstehenden Erschütterungen werden<br />

soweit reduziert, dass sie für Konzertbesucher<br />

absolut nicht spürbar sind.<br />

Straßenbahnbau und -Erhaltung<br />

Lärm- und Schalldämmung<br />

Schallgedämmter Oberbau:<br />

Die Gummi-Styropor-Zwischenlagen zwischen<br />

Schiene und Betonplatte stellen eine Barriere<br />

für den sekundären Luftschall (Körperschall)<br />

dar und verhindern weitestgehend eine Übertragung<br />

des Schalls über den Boden in die<br />

angrenzenden Häuser. Die im Splittbett verlegten<br />

Betonplatten „schlucken“ ebenfalls entstehenden<br />

Körperschall.<br />

„Superschallgedämmter“ Oberbau:<br />

Dieses System funktioniert auf zwei Ebenen,<br />

nämlich mit dem oben beschriebenen Gummi-<br />

Styropor-System und mit dem System Masse-<br />

Feder. Dies bedeutet: Der Oberbau ist elastischer,<br />

womit noch weniger Schallemission entsteht.<br />

Der entstehende Körperschall wird durch die<br />

Masse in Form der Gleistragplatte absorbiert.<br />

Dieser Oberbau bedingt durch den hohen<br />

Aufwand allerdings um ca. 70 % höhere Kosten<br />

und eine entsprechend längere Bauzeit.<br />

Der schallgedämmte Oberbau ist im Netz der<br />

<strong>Wiener</strong> Straßenbahn mittlerweile flächendeckend<br />

eingebaut, wobei der Anteil von superschallgedämmtem<br />

Oberbau ca. 5 % der gesamten<br />

Straßenbahnnetzlänge von ca. 450 km beträgt.<br />

Flächenverbrauch<br />

Flächenverbrauch<br />

Aufgrund des geringen Flächenverbrauchs des<br />

öffentlichen Verkehrs im Vergleich zum Individualverkehr<br />

können bei Verlagerung zum öffentlichen<br />

Verkehr derzeitige Verkehrsflächen im öffentlichen<br />

Raum wieder zurückgewonnen und<br />

anders genutzt werden.<br />

Gelingt es beispielsweise, für nur eine Fahrt<br />

800 Autofahrer (das entspricht etwa der Fahrgastzahl<br />

eines U-Bahn-Zuges) zum Umsteigen<br />

zu bewegen, so vermindert sich im selben<br />

Augenblick die Staulänge an der Oberfläche.<br />

800 Pkws entsprechen immerhin einer Länge<br />

von fast 6 km.<br />

Gelingt es weiters, diese 800 Autofahrer als<br />

Fahrgäste dauerhaft an den öffentlichen Verkehr<br />

zu binden, so könnte eine derzeitige Parkspur<br />

mit einer Länge von mehr als 3 km beispielsweise<br />

für eine Baumreihe genützt werden.<br />

In Wien beträgt der Gesamtraumbedarf des<br />

Verkehrs 24.913.273 m 2 . Davon werden 10,5 %<br />

durch den ÖV beansprucht. Obwohl die Verkehrsarten<br />

öffentlicher Verkehr und Individualverkehr<br />

in Wien etwa die gleiche Verkehrsleistung<br />

erbringen, benötigt der öffentliche Verkehr nur<br />

ein Zehntel der gesamten Verkehrsfläche.<br />

IV = Individualverkehr,<br />

ÖV = öffentlicher<br />

Verkehr<br />

Dr. Willi Nowak,<br />

Geschäftsführer, Verkehrsclub Österreich (VCÖ)<br />

„Schnell, sicher und umweltfreundlich – das sind die Vorzüge des öffentlichen<br />

Verkehrs. Täglich entscheiden sich mehr als zwei Millionen Fahrgäste<br />

in Wien für die Öffis und ersparen der Stadt viele Staus. Wien liegt<br />

im internationalen Städtevergleich bei der Lebensqualität seit Jahren im<br />

Spitzenfeld. Diesen Spitzenplatz verdanken wir ganz wesentlich auch den<br />

<strong>Wiener</strong> Linien und ihren Fahrgästen. In diesem Sinne wünscht der VCÖ<br />

den <strong>Wiener</strong> Linien auch in Zukunft steigende Fahrgastzahlen.<br />

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