Libellen - Schleswig-Holstein
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Seggen- oder Röhrichtsaum (vgl. WINKLER et al. 2009a).<br />
Aktuell ist die Art bundesweit nur noch aus den Kreisen<br />
Nordfriesland und <strong>Schleswig</strong>-Flensburg bekannt. Es handelt<br />
sich um einen hochgradig isolierten Vorposten. Die<br />
Hauben-Azurjungfer ist vor allem durch Grundwasserabsenkungen<br />
sowie die beschleunigte Sukzession infolge vermehrter<br />
Nährstoffeinträge gefährdet. Vor dem Hintergrund<br />
zunehmend trockener Sommer und dem zukünftig stärker<br />
fortschreitenden Verlust von Pufferzonen zwischen den besiedelten<br />
Gewässern und angrenzenden Agrarflächen (vgl.<br />
Kap. 8) wird derzeit keine der bestehenden Populationen<br />
als vollständig gesichert angesehen. Aus diesen Gründen<br />
trifft der Risikofaktor „Indirekte menschliche Einwirkungen“<br />
zu.<br />
Gestreifte Quelljungfer – Cordulegaster boltonii<br />
Diese Art besiedelt in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> kühle, sauerstoffreiche<br />
Wald- bzw. Quellbäche mit kiesig-sandigem<br />
Substrat. Vermutlich kam sie ehemals auch an Fließgewässern<br />
in Moor- und Heidegebieten vor (vgl. NIELSEN 1998).<br />
Bezieht man das frühere Habitatpotenzial mit ein, so ist<br />
landesweit langfristig von einem starken Bestandsrückgang<br />
auszugehen. Die Gestreifte Quelljungfer ist als Charakterart<br />
der Quellbäche vor allem durch Meliorationsmaßnahmen<br />
gefährdet. In der Vergangenheit wirkten sich sicherlich<br />
auch Nadelholzaufforstungen an Fließgewässern negativ<br />
aus (Verschattung, Versauerung). Momentan kann keine<br />
Foto 2: Gestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii) (RL 1),<br />
Itzehoe (Foto: A. Bruens).<br />
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