Libellen - Schleswig-Holstein
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zenden Kreis Pinneberg (BROCK et al. 1997). Die von den<br />
Autoren damals vorgebrachte Vermutung, die Art könnte<br />
in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> auf Dauer bodenständig werden, hat<br />
sich bestätigt. Seit 2002 erfolgen regelmäßig Beobachtungen<br />
in allen Kreisen. Der Bodenständigkeitsnachweis<br />
konnte durch Exuvienfunde sowie die Beobachtung einiger<br />
frisch geschlüpfter Tiere erbracht werden. Darüber hinaus<br />
stützen zahlreiche Beobachtungen von Paarungen und<br />
Eiablagen diese Vermutung. Auch die Inseln Helgoland, Sylt<br />
und Fehmarn werden besiedelt, wobei für Helgoland und<br />
Sylt auch Paarungsbeobachtungen vorliegen.<br />
Die Kleine Königslibelle (Anax parthenope) ist insbesondere<br />
2010 sehr zahlreich im Kreis Herzogtum Lauenburg<br />
im Bereich Schaalsee, Gudow und Salem aufgetreten. Der<br />
letzte Nachweis aus dem Bereich Gudow stammte zuvor<br />
aus dem Jahr 1972. Sie scheint aus Mecklenburg-Vorpommern,<br />
wo sie gut vertreten ist, über die Schaalseeregion<br />
nach <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> einzuwandern. Zudem erfolgten<br />
2010 Nachweise im Kreis Stormarn aus Trittau und Grabau<br />
sowie aus Behl (Kreis Plön). In einigen Fällen konnten 2010<br />
auch Paarungen beobachtet werden. Zuvor wurde die Kleine<br />
Königslibelle 2004 am Stocksee (Kreis Plön) und 2001<br />
im Lundener Moor (Kreis Dithmarschen) beobachtet.<br />
Die Südliche Mosaikjungfer (Aeshna affinis) ist erst ab<br />
1994 für <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> nachgewiesen und war auf<br />
das Östliche Hügelland beschränkt (BROCK et al. 1997).<br />
Erst seit 2004 erfolgen wieder regelmäßig Nachweise.<br />
Mittlerweile sind auch Funde aus der Vorgeest bekannt,<br />
wobei das Östliche Hügelland immer noch den Nachweisschwerpunkt<br />
darstellt. Insgesamt liegen 24 Fundorte<br />
für <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> vor. Im Jahr 2007 wurde auf der<br />
Nordseeinsel Helgoland ein frisch geschlüpftes Tier nachgewiesen.<br />
Aus den übrigen Teilen des Landes sind von<br />
zwei Fundorten Paarungen und/oder Eiablagen dokumentiert,<br />
so dass in diesen Fällen eine Bodenständigkeit der<br />
Art vermutet werden kann.<br />
Von den in der Roten Liste 1996 als ausgestorben oder<br />
als verschollen geführten neun <strong>Libellen</strong>arten konnten<br />
2009 für die Späte Adonislibelle (Ceriagrion tenellum)<br />
und den Kleinen Blaupfeil (Orthetrum coerulescens)<br />
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