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Libellen - Schleswig-Holstein

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Unzureichende Habitatpflege<br />

Die vorliegende Gefährdungsanalyse stellt unzureichende<br />

Habitatpflege mit 18 Nennungen als zweithäufigste Gefährdungsursache<br />

heraus.<br />

Viele bestandsgefährdete <strong>Libellen</strong>arten besiedeln Gewässer<br />

im frühen bis mittleren Sukzessionsstadium. Durch<br />

vermehrte anthropogene Nährstoffeinträge und längere<br />

Trockenperioden im Zuge des Klimawandels wird der<br />

natürlicherweise ablaufende Sukzessionsprozess deutlich<br />

beschleunigt. Somit verlieren die besiedelten Gewässer<br />

schneller ihre Habitateignung.<br />

Eine Gefährdung von <strong>Libellen</strong>vorkommen ergibt sich insbesondere<br />

dann, wenn trotz vermehrter Nährstoffeinträge<br />

natürliche dynamische Prozesse wie Überschwemmungen<br />

ausfallen und bei mangelnder natürlicher Habitatausstattung<br />

auch keine extensive Nutzung oder Pflege<br />

der Gewässerhabitate erfolgt.<br />

Alle Moorarten wie Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis)<br />

und Hauben-Azurjungfer (Coenagrion armatum)<br />

sind durch Verlandung und Beschattung von Torfstichen<br />

bzw. sonstigen Moorgewässern gefährdet (HAACKS &<br />

PESCHEL 2007). Entsprechendes gilt für die Glänzende<br />

Binsenjungfer (Lestes dryas) und Gefleckte Heidelibelle<br />

(Sympetrum flaveolum) als Arten der Sümpfe und sommertrockenen<br />

Verlandungszonen. Die Vorkommen von<br />

Pionierarten wie der Kleinen Pechlibelle (Ischnura pumilio)<br />

in ehemaligen Kiesgruben oder militärischen Übungsplätzen<br />

lassen sich nur durch eine dauerhafte Pflege<br />

ihrer Fortpflanzungsgewässer erhalten. Die Sekundärvorkommen<br />

der Grünen Mosaikjungfer (Aeshna viridis) in<br />

Marschgräben sind u.a. durch die Aufgabe traditioneller<br />

Grabenräumungszyklen bedroht (ELLWANGER 2003). Besonders<br />

schnell verlieren Kleingewässer-Biotopmaßnahmen in<br />

der nährstoffüberversorgten Agrarlandschaft ohne Pflege<br />

bzw. Nutzung ihre Habitatqualität (GRELL et al. 1999).<br />

Melioration und Grundwasserabsenkung<br />

Der Faktor Melioration ist mit 14 Nennungen ebenfalls ein<br />

wichtiger Gefährdungsgrund für <strong>Libellen</strong> und betrifft insbesondere<br />

Arten der Moore und Quellbereiche.<br />

Melioration im Sinne der Land- und Forstwirtschaft umfasst<br />

sowohl Maßnahmen zur Steigerung des Ertrages (Verbes-<br />

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