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Libellen - Schleswig-Holstein

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tor) und die Feuerlibelle (Crocothemis erythraea). Für die<br />

beiden letztgenannten Arten ist dieser Trend bereits heute<br />

deutlich sichtbar.<br />

Demgegenüber werden durch den Klimawandel <strong>Libellen</strong>arten<br />

beeinträchtigt („Verlierer“), die einzelne der folgenden<br />

Eigenschaften besitzen (vgl. OTT 2008, 2010):<br />

• Spezialisierte Arten mit nur lokalen Vorkommen.<br />

• Arten nährstoffarmer Gewässer.<br />

• An weitgehend konstante Umweltbedingungen angepasste<br />

Arten („K-Strategen“).<br />

• Nordische Arten, deren Larven auf eine Erhöhung der<br />

Wassertemperatur sensibel reagieren.<br />

• Ausbreitungsschwache Arten.<br />

• Arten mit langer Larvalentwicklungszeit.<br />

Beispiele für solche Arten sind die Speer-Azurjungfer<br />

(Coenagrion hastulatum), die Hochmoor-Mosaikjungfer<br />

(Aeshna subarctica) und die Kleine Moosjungfer<br />

(Leucorrhinia dubia). Die voraussichtlich negativ wirkenden<br />

Faktoren des Klimawandels auf Moorökosysteme<br />

verschärfen für diese Arten die ohnehin bestehende Gefährdungslage<br />

(vgl. Kap. 5).<br />

Einige der in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> vorkommenden <strong>Libellen</strong>arten<br />

weisen Eigenschaften aus beiden genannten Gruppen<br />

auf. Dies gilt zum Beispiel für die Kleine Pechlibelle<br />

(Ischnura pumilio). In diesen Fällen ist kaum absehbar,<br />

wie sich der Klimawandel auswirken wird.<br />

Zusätzlich zu den eingangs skizzierten klimatischen Trends<br />

ist nach den bisherigen Klimamodellen von einer Zunahme<br />

extremer Wetterereignisse auszugehen (z.B. Starkregen-Ereignisse<br />

und Trockenzeiten), wodurch sich das<br />

Aussterberisiko für kleine Populationen nochmals erhöht.<br />

Betroffen sind hiervon vor allem Arten aus der oben genannten<br />

Gruppe der „Verlierer“.<br />

Überbauung und Gewässerausbau<br />

Wenngleich der direkte Verlust von Gewässern insbesondere<br />

in der freien Landschaft in den letzten Jahren deutlich<br />

zurückgegangen ist, zahlreiche Gewässerneuanlagen insbesondere<br />

durch die Stiftung Naturschutz zu verzeichnen<br />

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