Libellen - Schleswig-Holstein
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Einschätzung G (Gefährdung anzunehmen) für das Kleine<br />
Granatauge (Erythromma viridulum) ist nach jetziger<br />
Datenlage nicht mehr zu folgen, sondern die Art kann als<br />
ungefährdet (Kategorie *) betrachtet werden. Dagegen<br />
hat sich für die Gebänderte Heidelibelle (Sympetrum<br />
pedemontanum) die 1996 postulierte Einschätzung als<br />
gefährdete Art (damalige Einschätzung: G Gefährdung<br />
anzunehmen) bestätigt, so dass sie nunmehr in die Kategorie<br />
3 eingestuft wird.<br />
Die Gründe für eine Zunahme der Fundorte sind<br />
vielfältig und je nach <strong>Libellen</strong>art unterschiedlich. Einige<br />
- ursprünglich mediterrane - Arten profitieren mit Sicherheit<br />
vom Klimawandel, der es ihnen ermöglicht, auch in<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> Fuß zu fassen. Hierzu zählen Feuerlibelle<br />
(Crocothemis erythraea), Südliche Mosaikjungfer<br />
(Aeshna affinis) und Frühe Heidelibelle (Sympetrum<br />
fonscolombii). Die aktuelle Ausbreitung einiger Arten wird<br />
vermutlich nicht nur durch den Klimawandel, sondern<br />
sicherlich noch durch weitere Faktoren begünstigt. Beim<br />
Kleinen Granatauge (Erythromma viridulum) und der Großen<br />
Königslibelle (Anax imperator) kommt als ein weiterer<br />
möglicher Grund das vermehrte Angebot an technischen<br />
Gewässern (z.B. Regenrückhaltebecken) in Frage. Die<br />
Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio) und die Südliche<br />
Binsenjungfer (Lestes barbarus) werden demgegenüber<br />
eher von den in den letzten Jahren in großer Zahl neu<br />
angelegten Kleingewässern profitieren.<br />
Bei einigen Arten beruht der Zuwachs an Fundortdaten<br />
dagegen in erster Linie auf einem Kenntniszuwachs. So<br />
werden für die Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis)<br />
als Art der Anhänge II und IV der FFH-Richtlinie und<br />
für die Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis) als Art des<br />
Anhangs IV der FFH-Richtlinie durch das MLUR seit 2003<br />
Monitoring-Untersuchungen (HAACKS & PESCHEL 2007)<br />
durchgeführt. Ebenso wurde die Hauben-Azurjungfer<br />
(Coenagrion armatum) in den letzten Jahren gezielt kartiert<br />
(WINKLER et al. 2009b).<br />
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