Lloyd Werft Bremerhaven - Schiff & Hafen

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SPEZIAL | 150 JAHRE LLOYD WERFT Dock selbst wurden nun alte Schiffe, die ausgedient hatten, abgewrackt. 1921 war dann wieder ein Jahr mit einer sehr guten Auslastung. Viel Arbeit gab es mit den aus Südamerika zurückkommenden Dampfern „Seydlitz“ (7942 BRT) und „York“ (8901 BRT), die nicht abgeliefert werden mussten und nun grundlegenden Überholungs- und Umbauarbeiten unterzogen wurden. Auch andere zurückkehrende NDL-Schiffe wurden beim Technischen Betrieb wieder auf Lloyd-Standard gebracht, häufi g verbunden mit erheblichen Umbauten. Daneben wurden die US-Lines sowie norwegische, niederländische, englische und französische Reedereien zu guten Kunden. Die Docks waren überwiegend gut belegt, denn es herrschte eine rege Nachfrage. Die in 1922 erzielte enorme Umsatzsumme von 1 005 654 354 Mark ergab sich aus der galoppierenden Infl ation und war deshalb mit keiner der Vorjahre zu vergleichen. Die Beleg- Spezial 14 Schiff & Hafen | Februar 2007 | Nr. 2 schaft bestand aus 3154 Mitarbeitern. Eine gewisse Stabilisierung wurde durch die Einführung einer neuen Währung, der Rentenmark, im November 1923 erreicht. Immer wieder war es zu Unruhen unter der Arbeiterschaft gekommen, nicht selten angezettelt von kommunistischen Agitatoren. Jetzt, nachdem sich die Situation zumindest im Währungsbereich normalisiert hatte, wurden Forderungen nach Wiedererlangung der Vorkriegsverdienste bei achtstündiger Arbeitszeit erhoben. Die Arbeitgeber verlangten jedoch neun Stunden Arbeitszeit pro Tag. Nach mehrfachen ergebnislos verlaufenen Verhandlungen kam es am 27. Februar 1924 zum Streik, der erst am 3. Juni, nach dreizehn Wochen mit dem Ergebnis einer 25-prozentigen Lohnerhöhung endete. Die Lloyd-Flotte ist während der Streikwochen durch den Einsatz von Meistern, Vorarbeitern, Lehrlingen und einigen auf dem Gelände woh- nenden Arbeitern notdürftig instand gehalten worden, vor allem war alles daran gesetzt worden, dass zumindest die Fahrpläne der Passagierschiffe Die Arbeiten an dem Passagierdampfer „Columbus“ (rechts), bei dem die Lloyd Werft den Einbau der Passagiereinrichtungen vorzunehmen hatte, gerieten durch den Streik in Terminnöte pünktlich eingehalten werden konnten. Schwierigkeiten bereiteten allerdings die Arbeiten an dem neuen Passagierdampfer „Columbus“, bei
dem man infolge des Streiks in arge Terminnöte geriet. Er war im Dezember von seiner Bauwerft im nunmehrigen Freistaat Danzig an den Techni- schen Betrieb für den Einbau der Passagiereinrichtungen verlegt worden, konnte dann aber doch noch während des Streiks am 22. April 1924 seine Jungfernreise nach New York antreten. Erwähnt werden muss, dass in dieser Zeit beim Norddeutschen Lloyd zeitweise sogar �� eine Schließung des Technischen Betriebes diskutiert wurde. Vor dem Hintergrund der geringen Beschäftigung im Reparaturbereich tauchte darüber hinaus 1928 der Gedanke auf, auch neue Schiffe auf dem Gelände des Technischen Betriebes zu bauen. Zu irgendeinem Neubauprojekt ist es jedoch nie gekommen. Trotz dieser miserablen Aussichten wurden von den Arbeitnehmern die Tarifverträge gekündigt und es kam erneut zu harten Auseinandersetzungen, in deren Folge auch die Belegschaft des Technischen Betriebes am 1. Oktober 1928 in den Streik trat. Er wurde erst durch eine Anordnung des Reichsarbeitsministers(Zwangsschlichtung) vom 2. Januar 1929 beendet. Auch in der folgenden Zeit veränderte sich die Lage kaum. Mehr Arbeit erhoffte man sich von der Infahrtsetzung der beiden neuen Schnelldampfern „Bremen“ und „Europa“ 1929/30. Für sie war eigens das Kaiserdock II zwischen 1929 �� Nr. 2 | Februar 2007 | Schiff & Hafen 15 Spezial
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Seite 33 und 34: Der Rumpf der späteren „ Nor weg
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