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Lloyd Werft Bremerhaven - Schiff & Hafen

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SPEZIAL | 150 JAHRE LLOYD WERFT<br />

<strong>Lloyd</strong> <strong>Werft</strong><br />

<strong>Bremerhaven</strong> —<br />

150 Jahre<br />

Innovation<br />

im <strong>Schiff</strong>bau.<br />

Wir gratulieren der <strong>Lloyd</strong><br />

<strong>Werft</strong> zu ihrem 150-jährigen<br />

Bestehen und wünschen<br />

weiterhin viel Erfolg für die<br />

Zukunft. Mit Dank für eine<br />

langjährige, partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit.<br />

G. THEODOR FREESE GMBH & CO. KG<br />

Rupertus GmbH<br />

KORROSIONSSCHUTZ UND CONSULTING<br />

Spezial 16 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | Februar 2007 | Nr. 2<br />

und 1931 um 85<br />

Meter auf 335 Meter<br />

Länge ausgebaut<br />

worden. Es wurde<br />

am 18. Mai 1931<br />

mit der Dockung<br />

des Schnelldampfers<br />

„Columbus“<br />

wieder in Betrieb<br />

genommen und war<br />

nun das größte Trockendock<br />

auf dem<br />

Kontinent. Besonders<br />

sollte es für die<br />

beiden Schnelldampfer<br />

zur Verfügung stehen,<br />

die bei einer Länge von<br />

gut 286 Metern mit ca.<br />

52 000 BRT vermessen<br />

waren.<br />

Die ersten dreißiger Jahre<br />

waren nicht besser als<br />

die vorangegangenen<br />

letzten zwanziger. Die<br />

Belegschaft verringerte<br />

sich auf durchschnittlich<br />

470 Mann und 66<br />

Lehrlinge. Die Weltwirtschaftskrise<br />

traf selbstverständlich<br />

auch den Technischen<br />

Betrieb hart.<br />

Als am 10. August 1931<br />

in <strong>Bremerhaven</strong> die neue Nordschleuse eröffnet<br />

wurde, die auch größten <strong>Schiff</strong>en die<br />

Einfahrt in den Kaiserhafen ermöglichte,<br />

ging als erstes <strong>Schiff</strong>, wie konnte es anders<br />

sein, die „Bremen“ in die Schleuse. Das<br />

machte die Eröffnungsfeier natürlich besonders<br />

festlich. Auch die Docks des Technischen<br />

Betriebes profi tierten von dem<br />

neuen Bauwerk, da nun auch ganz große<br />

<strong>Schiff</strong>e gebucht werden konnten, was aber<br />

nur schwerfällig anlief.<br />

Eine erst allmähliche, dann aber immer<br />

rascher werdende Veränderung trat nach<br />

der so genannten Machtübernahme 1933<br />

durch die Nationalsozialisten ein. Die zunächst<br />

allgemein positiv aufgenommenen<br />

Maßnahmen der neuen Regierung erbrachten<br />

die von allen erhoffte Besserung der gesamtwirtschaftlichen<br />

Situation. 1934 war<br />

bereits ein Jahr mit besserer Auslastung. Es<br />

wurden im Jahresdurchschnitt wieder 580<br />

Mann und 38 Lehrlinge beschäftigt. Die<br />

Auftragslage wurde als allgemein zufrieden<br />

stellend bezeichnet. Nicht unerheblich<br />

dazu beigetragen hat die A.G. Weser,<br />

die eine ganze Reihe von Unteraufträgen,<br />

hauptsächlich für Zerstörerneubauten, an<br />

den Technischen Betrieb vergeben hatte.<br />

Natürlich forderte auch die neue Politik<br />

ihren Tribut, was aber der bei weitem<br />

überwiegende Teil der Belegschaft, wie die<br />

Bevölkerung allgemein, durchaus noch als<br />

positiv empfand. So wurde beispielsweise<br />

für alle Beschäftigten, die nun „Gefolg-<br />

Neben den ohnehin körperlich<br />

schweren Arbeiten nahmen die<br />

<strong>Werft</strong>arbeiter 1939 auch an einem<br />

„Reichsberufswettkampf“ teil<br />

schaft genannt wurde,<br />

eine Weihnachtsgratifi<br />

kation gezahlt. Auch<br />

mussten bei der Beseitigung<br />

von Sturmschäden<br />

auf Anordnung<br />

des „Amtes für Schönheit<br />

der Arbeit“ die<br />

Aufenthalts- und Sanitärräume<br />

verbessert<br />

werden. Der Leiter des<br />

Technischen Betriebes<br />

hieß nun „Betriebsführer“.<br />

Es gab Betriebsfeiern,Kameradschaftsabende<br />

genannt, Ausfl üge,<br />

bezahlte Teilnahme<br />

an Reichsparteitagen<br />

und anderes mehr.<br />

Am 1. Juni 1937<br />

wurde eine gesellschaftsrechtlicheVeränderung<br />

vollzogen.<br />

Nach Liquidation der<br />

bisherigen GmbH<br />

wurde der Technische<br />

Betrieb wieder<br />

dem Norddeutschen<br />

<strong>Lloyd</strong> angegliedert<br />

und erhielt den Namen<br />

„Technischer<br />

Betrieb des Norddeutschen <strong>Lloyd</strong>“.<br />

Die Personalstärke war inzwischen auf 869<br />

Lohnempfänger, 97 kaufmännische Angestellte<br />

und 61 Lehrlinge angewachsen.<br />

Und wieder Krieg<br />

In den ersten Wochen nach Kriegsausbruch<br />

am 1. September 1939 gab es für den Technischen<br />

Betrieb nur wenig zu tun. Die Umstellung<br />

auf die Kriegswirtschaft dauerte<br />

aber nicht lange. Bald kamen in verstärktem<br />

Maße Aufträge von Marine und Heer<br />

herein, eine ähnliche Situation also wie<br />

25 Jahre zuvor beim Ausbruch des Krieges<br />

1914, nur, dass der Umstellungsprozess<br />

noch umfassender war als damals und rascher<br />

organisiert war. Für die Marine wurden<br />

bald in großer Zahl Hochdruckarmaturen<br />

für Zerstörer, wasserdichte Schotten<br />

für U-Boote sowie alle möglichen anderen<br />

Ausrüstungsteile für Kriegs- und Hilfsschiffe<br />

usw. hergestellt oder bearbeitet.<br />

Vor allem wurden dem Technischen Betrieb<br />

die Grundreparaturen an den sehr<br />

störanfälligen Hochdruck-Antriebsanlagen<br />

der Zerstörer übertragen und von diesem<br />

so erfolgreich ausgeführt, dass das Oberkommando<br />

der Marine den Betrieb anderen<br />

<strong>Werft</strong>en als Beispiel für eine einwandfreie<br />

Ablieferung innerhalb der gesetzten<br />

knappen Termine vorgehalten hat. In diese<br />

anspruchsvollen Arbeiten wurde der Technische<br />

Betrieb bis Kriegsende eingespannt,<br />

wobei die Anzahl der zu betreuenden Zer-

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