Lloyd Werft Bremerhaven - Schiff & Hafen
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SPEZIAL | 150 JAHRE LLOYD WERFT<br />
Trossschiffe wie die „Altmark“ prägten während des Krieges das Bild des Betriebs<br />
Für das Kaiserdock I kam hierfür<br />
ein von der Columbuspier<br />
verlagerter, stehender Portalwipplaufkran<br />
zum Einsatz und<br />
die Ausrüstungspier erhielt<br />
einen Halbportallaufdrehkran<br />
der durch eine Pendelstütze<br />
zum Vollportalkran umgerüstet<br />
wurde. Es war jedoch nicht<br />
mehr möglich, auch für das<br />
Kaiserdock II einen Laufkran<br />
zu beschaffen. Ab Herbst 1942<br />
musste zusätzlich zu den Ein-<br />
berufungen eine größere Anzahl<br />
der noch vorhandenen<br />
Facharbeiter an die großen U-<br />
Bootstützpunkte an der französischen<br />
Atlantikküste abgegeben<br />
werden. Sie blieben zwar<br />
Mitarbeiter des Technischen<br />
Betriebes und wurden von diesem<br />
auch betreut und entlohnt,<br />
fehlten aber schmerzlich bei<br />
den Arbeiten in <strong>Bremerhaven</strong>.<br />
Diese und andere Abgänge<br />
konnten endlich ab Ende 1942<br />
GEHR gratuliert . . .<br />
Spezial 18 <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> | Februar 2007 | Nr. 2<br />
trotz der Einwände des Polizeipräsidenten<br />
durch freiwillige<br />
ausländische Arbeitskräfte und<br />
Kriegsgefangene ersetzt werden.<br />
Für die freiwilligen Franzosen<br />
und Flamen wurde in der alten<br />
<strong>Lloyd</strong>-Kantine ein Unterkunftslager<br />
mit Schlafsälen hergerichtet.<br />
Die Arbeiter aus dem Osten<br />
waren im Fischereihafen untergebracht<br />
und wurden täglich<br />
mit Lkw zur Arbeitsstätte und<br />
zurück gebracht. Allgemein,<br />
so hieß es, hätten sich die ausländischen<br />
Arbeitskräfte nach<br />
verständlichen anfänglichen<br />
Schwierigkeiten gut in die Betriebsabläufe<br />
eingefügt. Später<br />
konnten von einem vor dem<br />
Betrieb errichteten Arbeitslager<br />
für deutsche Strafgefangene jederzeit<br />
bei Bedarf bis zu weitere<br />
hundertzwanzig Mann angefordert<br />
werden.<br />
Am 18. September 1944<br />
abends begann der große Luftangriff<br />
auf <strong>Bremerhaven</strong>. 213<br />
britische Bomber luden ihre<br />
Tod und Verderben bringenden<br />
Ladungen über der Seestadt ab.<br />
Auch der Technische Betrieb<br />
wurde dabei in Mitleidenschaft<br />
gezogen, allerdings nur<br />
ein kleinerer Teil. Die meisten<br />
Anlagen blieben jedoch unversehrt.<br />
Die zu Schaden gekommenen<br />
Werkstätten richteten<br />
sich danach behelfsmäßig<br />
wieder ein und arbeiteten so<br />
gut es ging weiter. Da kein weiterer<br />
Luftangriff erfolgte, standen<br />
fast alle Werkstätten insofern<br />
noch weitgehend zur<br />
Verfügung.