Lloyd Werft Bremerhaven - Schiff & Hafen

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SPEZIAL | 150 JAHRE LLOYD WERFT unbedingt zur Steigerung der allgemeinen Arbeitsfreude beitrug. Die durch alle diese Umstände mit verursachte hohe Reparaturrechnung hat damals zu einer Auseinandersetzung mit der US-Besatzungsbehörde in Bremen geführt, bei der sich die Reederei beschwert hatte. Im Grunde jedoch blieb die Zusammenarbeit bzw. das Verhältnis immer gut, denn die Amerikaner benötigten den Betrieb und waren an seiner Leistungsfähigkeit sehr interessiert. Die größte Arbeit für den Technischen Betrieb aber war in dieser Zeit, und das war für die Beteiligten vielfach bewegend, die Wiederherrichtung des Schnelldampfers „Europa“, einstmals einer der Stars seiner Reederei, für seine Ablieferung an die USA. Zunächst wurde das elegante Schiff zum Truppentransporter für die Rückführung der „amerikanischen Jungs nach Hause“ umgebaut. Da aber die in ihren Ausmaßen enorme Umbauarbeit und Instandsetzung die Möglichkeiten des Technischen Betriebes überstieg, mussten auch andere Werften auf Verlangen der Besatzungsbehörden dafür eine große Anzahl Facharbeiter zur Verfügung stellen. Ein unter den damaligen Umständen kein leichtes Vorhaben. Wochenlang mussten mit Sonderzügen täglich 2000 bis 3000 Spezial 20 Schiff & Hafen | Februar 2007 | Nr. 2 Das umgebaute Minensuchboot M611 als Seebäderschiff „Wangerooge“ 1948 Werftarbeiter von Hamburg, Bremen und Vegesack zum Technischen Betrieb und zurück gefahren werden. Dabei wuchs die Belegschaft auf zeitweise über 5000 Mann an. Immer wieder gab es daneben auch kleinere oder größere Instandsetzungs- oder Umbauarbeiten, häufi g an Fischdampfern, die aus Marinediensten entlassen nun wieder ihren eigentlichen Zwecken zugeführt werden sollten. Dabei wurde, und das wird in den Annalen des Technischen Betriebes nicht zu Unrecht hervorgehoben, der umgebaute Fischdampfer „Ludwig Janssen“ noch drei Tage vor der Währungsreform zu vereinbarten Reichsmarkpreisen, und das gilt als ein Beweis für Vertragstreue, an den Auftraggeber zurückgeliefert. Erwähnt werden sollte, dass noch im Frühjahr 1948 mit Wiederaufbau der deutschen Handelsfl otte: Erneuerung des Vorschiffs der „Johanna“ dem Umbau des ehemaligen Minensuchbootes „M 610“ zum Seebäderschiff „Wangeooge“ auch wieder ein erster größerer Auftrag für den Norddeutschen Lloyd erledigt werden konnte. Nach der relativ guten Beschäftigung in den ersten Nachkriegsjahren gab es mit der am 20. Juni 1948 durchgeführten Währungsreform zunächst einen herben Schnitt. Es hatte den Anschein, als hätten die Unternehmen überhaupt kein Geld mehr, um Reparaturarbeiten durchführen zu lassen. Als es aber dann wieder allmählich anlief, kam erschwerend hinzu, dass Schiffsreparaturen nicht mehr, wie vor der Währungsreform üblich, auf der Basis von festen Preisen durchgeführt wurden, sondern jetzt mussten zuvor detaillierte Kostenvoranschläge abgegeben werden. Diese ungewohnte Vorgehensweise bedingte einen Lernprozess, der einige schmerzliche Verluste mit sich brachte, bevor man die Sache „in den Griff“ bekam. Teuer wurde für den Technischen Betrieb in dieser Hinsicht beispielsweise die Erneuerung des verlorengegangenen Vorschiffes des Dampfers „Johanna“ der Hamburger Mathies Reederei. Dieser Fall soll hier vor allem deswegen erwähnt werden, weil die „Johanna“, später umbenannt in „Haga“, eine besondere Rolle in der Geschichte des Technischen Betriebes spielt und weil er exemplarisch die damaligen Anstrengungen auch für den Wiederaufbau der deutschen Handelsfl otte beleuchtet: Am 25. Januar 1949 wurde der Restrumpf der „Johanna“ im Kaiserdock II trockengestellt. Der Auftrag lautete: Wiederherrichtung des Schiffes durch Vorsetzen eines neuen, um sieben Meter verlängerten Vorschiffes. Die Tragfähigkeit sollte dadurch von 1250 t auf 1450 t erhöht werden. Das 1912 in Stettin gebaute Schiff war in leerem Zustand im Januar 1945 auf der Elbe vor Schulau durch Kriegseinwirkung gesunken, wobei das Vorschiff bis zum Brückenschott verloren gegangen war. Von Februar bis Juli setzte ein unermüdliches Schaffen des
Ein großes Herz für die Schifffahrt - Germanischer Lloyd Aktiengesellschaft Vorsetzen 35 · 20459 Hamburg Telefon +49 40 36149-0 · Fax +49 40 36149-200 headoffice@gl-group.com · www.gl-group.com und das schon seit 150 Jahren. 150 Jahre Lloyd Werft Bremerhaven - eine starke Leistung! Viel Erfolg, Glück und Freude für die nächsten 150 wünscht der Germanische Lloyd. Nr. 2 | Februar 2007 | Schiff & Hafen 21 Spezial
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