Lloyd Werft Bremerhaven - Schiff & Hafen
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trag für einen weiteren Umbau von dem<br />
gleichen Unternehmen hereingenommen<br />
werden konnte. Dabei ging es um die Umwandlung<br />
des MS „Silver City“ ebenfalls in<br />
ein Bohrschiff für den weltweiten Einsatz,<br />
besonders in arktischen Gewässern.<br />
Parallel dazu unternahm die Hapag-<strong>Lloyd</strong>-<br />
<strong>Werft</strong> – nebenbei bemerkt, zweitgrößter<br />
Arbeitgeber in der Stadt – große Anstrengungen,<br />
um durch fortwährende Verbesserung<br />
der alten und Bau neuer Anlagen in<br />
dem härter gewordenen Geschäft weiterhin<br />
konkurrenzfähig zu bleiben. Insgesamt<br />
wurden dafür, verteilt auf die Jahre 1974<br />
bis 1976, 26 Mio. DM aufgewendet.<br />
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Der große Durchbruch kam mit der<br />
„Norway“ und der „QE 2“<br />
Als termintreuer Spezialist auch für die<br />
schwierigsten Reparaturen hatte die Hapag-<strong>Lloyd</strong>-<strong>Werft</strong><br />
längst ein internationales<br />
Renommee. Nun aber entwickelte sie sich<br />
mehr und mehr auch zu einer der besten<br />
Adressen, wenn es um Umbauten und Verlängerungen<br />
von <strong>Schiff</strong>en ging. Trotz aller<br />
vieler beachtlicher Aktivitäten blieb dabei<br />
jedoch die Spezialisierung auf den Umbau<br />
oder die Modernisierung von Passagierschiffen<br />
im Mittelpunkt des Unternehmensinteresses.<br />
Natürlich war das keine Entwicklung, deren<br />
Anfang sich irgendwie datieren lässt.<br />
Es war ein allmählicher Prozess, für den es<br />
aber dennoch so etwas wie einen letztlich<br />
endgültigen Durchbruch gab. Dieses war<br />
der Umbau des ehemaligen französischen<br />
Luxusliners „France“ zur „Norway“. Mit<br />
diesem <strong>Schiff</strong> wollte sich der norwegische<br />
Reeder Knut Ulstein Klosters einen Traum<br />
verwirklichen. Sein Ziel war es, den größten<br />
schwimmenden Vergnügungspalast<br />
– ausgerichtet in erster Linie auf amerikanische<br />
Wünsche – zu betreiben und dafür<br />
hatte er sich die mit 66 348 BRT vermessene,<br />
seit längerem in Le Havre aufl iegende<br />
„France“ gekauft, die mit ihren 315,5<br />
Metern Länge als damals längster „Musikdampfer“<br />
der Welt galt. Die Realisierung<br />
seines Traumes vertraute er der Hapag-<br />
<strong>Lloyd</strong> <strong>Werft</strong> in <strong>Bremerhaven</strong> an, die ihn in<br />
dem überaus eng gesetzten Zeitraum von<br />
32 Wochen erfüllte. Für sie war dies eine<br />
bis daher in dieser Form auch für sie nicht<br />
gekannte Herausforderung. Sie erledigte<br />
diesen Auftrag unter Einbindung weiterer<br />
Bremer bzw. <strong>Bremerhaven</strong>er <strong>Werft</strong>en und<br />
namhafter Zulieferer aber in einer derart<br />
perfekten Weise, die weltweit Anerkennung<br />
fand.<br />
Anfang August 1979 traf das <strong>Schiff</strong> in <strong>Bremerhaven</strong><br />
ein, begrüßt von einer großen<br />
Menschenmenge. Die Schlepper leisteten<br />
Millimeterarbeit, um den Passagierschiffsriesen<br />
in die Schleuse und anschließend<br />
in die <strong>Werft</strong> zu bugsieren. Dabei traf das<br />
<strong>Schiff</strong> sogar mit einigen Tagen Verspätung<br />
ein, da man in Le Havre versucht hatte,<br />
den noch verbliebenen einstigen Stolz der<br />
französischen Handelsfl otte am Auslaufen<br />
zu hindern. Man hatte damit erreichen<br />
wollen, dass die Umbauarbeiten in Frankreich<br />
selbst ausgeführt würden. Aber nun<br />
In nur 32 Wochen erfolgte der Umbau<br />
der „France“ zur „Norway“<br />
war die Hapag-<strong>Lloyd</strong> <strong>Werft</strong> am Zug, und sie<br />
bewies, wie es ging.<br />
Das Ergebnis war Spitze: Die zum Abschluss<br />
der umfangreichen Umbau- und<br />
Modernisierungsarbeiten angesetzte viertägige<br />
Erprobung im tiefen Wasser vor<br />
der norwegischen Küste zeigte, dass alles<br />
funktionierte und auch die durchgreifend<br />
veränderte Antriebsanlage nicht nur problemlos<br />
lief, sondern sogar für eine Geschwindigkeit<br />
sorgte, die über den vertraglich<br />
vereinbarten 21 Knoten lag.<br />
Die Reederei, bzw. die „Norway“, blieb über<br />
Jahre hinaus ein treuer Kunde der <strong>Werft</strong>.<br />
Immer wieder kehrte es an die Stätte seiner<br />
„Neugeburt“ zurück, sei es zu normal anstehenden<br />
Überholungsarbeiten oder auch<br />
zu weiteren großen Umbauten. Auch kurz<br />
vor seiner letzten Reise kam die „Norway“<br />
noch einmal nach <strong>Bremerhaven</strong>. Eine 2005<br />
erfolgte Havarie im Maschinenraum, für<br />
deren Beseitigung es unter kommerziellen<br />
Aspekten keine Begründung mehr fi nden<br />
ließ, besiegelte das Schicksal dieses außergewöhnlichen<br />
<strong>Schiff</strong>es und seine ebenso<br />
außergewöhnliche Verbindung zur Hapag-<br />
<strong>Lloyd</strong>-<strong>Werft</strong> und späteren <strong>Lloyd</strong> <strong>Werft</strong> in<br />
<strong>Bremerhaven</strong>.<br />
Die termingerechte Abwicklung des „Norway“-Umbaus<br />
war für die Hapag-<strong>Lloyd</strong>-<br />
<strong>Werft</strong> nicht nur ein überzeugendes Beispiel<br />
ihrer Leistungsfähigkeit, sondern zunächst<br />
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Wolfgang Behrmann GmbH � ���������� � � � ����� ������ � �������� ��� ����� ������� � ��� � ��� ����� �������� � ������� �����������������������<br />
Nr. 2 | Februar 2007 | <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> 29 Spezial