Lloyd Werft Bremerhaven - Schiff & Hafen
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Die Stadt <strong>Bremerhaven</strong><br />
gratuliert „ihrer“ <strong>Werft</strong><br />
„DAYS TO GO: 12“ | Wenn auf der<br />
<strong>Lloyd</strong> <strong>Werft</strong> <strong>Bremerhaven</strong> bei großen<br />
Aufträgen unter höchstem Zeitdruck<br />
die Tage bis zur Ablieferung angezeigt<br />
werden, dann fi ebern nicht<br />
nur die Menschen in der Seestadt<br />
beim Countdown mit. Von weither<br />
reisen die Schaulustigen an, um zu<br />
erleben, wie das <strong>Bremerhaven</strong>er Unternehmen<br />
Passagierschiffe in kürzester<br />
Zeit neu- oder umbaut.<br />
Vor allem mit seinem erfolgreichen<br />
Rezept für spektakuläre <strong>Schiff</strong>sverlängerungen<br />
hat sich der <strong>Lloyd</strong> weltweit<br />
einen Namen gemacht: Man<br />
zerlege den Rumpf von Kreuzlinern<br />
wie „Norwegian Wind“ oder „Norwegian<br />
Dream“ in zwei Hälften, füge<br />
eine Mittelsektion ein und baue das<br />
Ganze dann wieder zusammen – zu<br />
einem noch schöneren und luxuriöseren<br />
<strong>Schiff</strong>. Mit solchen Glanzleistungen<br />
versetzte die <strong>Werft</strong> immer<br />
wieder die Fachwelt in Staunen.<br />
Der Name <strong>Lloyd</strong> steht im <strong>Schiff</strong>bau<br />
für Zuverlässigkeit, Termintreue,<br />
Qualität – und das seit genau 150<br />
Jahren. Denn Kompetenz und ein<br />
hoher technischer Standard waren<br />
auch schon in den Anfangsjahren<br />
der <strong>Werft</strong> gefragt, damit die damalige<br />
Flotte des Norddeutschen <strong>Lloyd</strong>s<br />
(NDL) sicher über die Meere fahren<br />
konnte.<br />
Bei ihrer Gründung 1857 hatte die<br />
Bremer Großreederei in der Hansestadt einen technischen<br />
Betrieb eingerichtet, in dem sie ihre <strong>Schiff</strong>e<br />
selbst warten konnte. 1862 eröffnete die Reparaturwerft<br />
eine kleine Filiale am Übergang vom Alten zum<br />
Neuen <strong>Hafen</strong> in <strong>Bremerhaven</strong>, die zehn Jahre später<br />
durch ein Trockendock an der Westseite des Neuen<br />
<strong>Hafen</strong>s ergänzt wurde. Doch auch diese Anlagen wurden<br />
zu klein, und so pachtete der <strong>Lloyd</strong> 1896 vom<br />
Bremer Senat am heutigen Standort, dem neu gebauten<br />
Kaiserhafen, ein Gelände für einen modernen und<br />
ausreichend großen <strong>Werft</strong>betrieb.<br />
Seither hat die <strong>Werft</strong> eine wechselvolle Entwicklung<br />
erlebt. Durch die Fusion von NDL und Hapag änderte<br />
sich mehrmals ihr Name, bis 1973 aus dem Technischen<br />
Betrieb des Reedereikonzerns eine unabhängige<br />
<strong>Werft</strong> mit der Spezialisierung auf Modernisierungen<br />
und Reparaturen wurde. Noch heute schwärmen die<br />
<strong>Bremerhaven</strong>er von dem <strong>Schiff</strong>sumbau, mit dem die<br />
»Die <strong>Bremerhaven</strong>erinnen<br />
und<br />
<strong>Bremerhaven</strong>er<br />
sind stolz auf<br />
diese traditionsreiche<br />
<strong>Werft</strong>.«<br />
Jörg Schulz, Oberbürgermeister<br />
von <strong>Bremerhaven</strong><br />
<strong>Lloyd</strong> <strong>Werft</strong> den Durchbruch in diesem<br />
Segment schaffte: Die frühere<br />
„France“ wurde 1979/80 in die<br />
„Norway“ verwandelt. Sieben Jahre<br />
später übertrafen sich die <strong>Bremerhaven</strong>er<br />
<strong>Schiff</strong>bauer noch einmal<br />
selbst, als sie in genau 179 Tagen<br />
für die damalige Rekordsumme von<br />
312 Millionen Mark die „Queen<br />
Elizabeth 2“ umbauten. Doch es<br />
gab auch bittere Momente, die weit<br />
über <strong>Bremerhaven</strong> hinaus Sorge um<br />
die <strong>Werft</strong> und Anteilnahme mit den<br />
Beschäftigten auslösten. Als Mitte<br />
der 1990er Jahre der Bremer Vulkan-<br />
Verbund zusammenbrach, musste<br />
der <strong>Lloyd</strong> als Tochterunternehmen<br />
Vergleich anmelden und Arbeitsplätze<br />
abbauen. Doch mit neuen<br />
Kapitalgebern konnte die <strong>Werft</strong> wieder<br />
ruhigeres Fahrwasser ansteuern,<br />
bis sie in einer Januarnacht 2004<br />
ein weiterer schwerer Schlag traf:<br />
Bei schwerem Sturm havarierte der<br />
Neubau des Luxusliners „Pride of<br />
America“ aus ungeklärter Ursache<br />
im <strong>Hafen</strong>becken. Aber auch diese<br />
Krise haben die <strong>Bremerhaven</strong>er<br />
<strong>Schiff</strong>bauer mit einzigartigem Gemeinschaftsgeist<br />
und ihrer weltweit<br />
geschätzten Leistungsfähigkeit überwunden.<br />
Sie bauten die „Pride“ zu<br />
Ende, erhielten sich die Treue ihrer<br />
Kunden und bewiesen der Fachwelt<br />
bei neuen Umbau- und Reparaturaufträgen,<br />
dass „Made by <strong>Lloyd</strong> <strong>Werft</strong> <strong>Bremerhaven</strong>“<br />
auch weiterhin ein Gütesiegel ist.<br />
Die <strong>Bremerhaven</strong>erinnen und <strong>Bremerhaven</strong>er sind<br />
stolz auf diese traditionsreiche <strong>Werft</strong> mit ihrer kompetenten<br />
und kreativen Belegschaft. Sie hat bewiesen,<br />
dass sie sich in der internationalen <strong>Schiff</strong>baubranche<br />
mit ihrem hervorragenden Know-how behaupten<br />
kann. Im Namen der Stadt <strong>Bremerhaven</strong> gratuliere ich<br />
der <strong>Lloyd</strong> <strong>Werft</strong> zu ihrem 150-jährigen Jubiläum und<br />
wünsche ihr auch weiterhin alles erdenklich Gute.<br />
Nr. 2 | Februar 2007 | <strong>Schiff</strong> & <strong>Hafen</strong> 3 Spezial