Langer Dampfer Dresden - Lehrstuhl und Institut für Wohnbau und ...

Die Prager Straße in den 20 Jahren
Dresden nach den Aufräumarbeiten
Entwurf von Hans Hopp, 1946 Entwurf von Herbert Schneider, 1946
umzusetzen. Zum einen entsprachen die Bauformen den
sozialistischen Idealen, nach denen der Mensch gleich arbeiten,
wohnen und denken sollte. Zum anderen entsprach die
Großbauweise aber auch dem Bedürfnis nach Freiraum und
hygienischen Verhältnissen, die es in den alten Häusern der
Vorkriegszeit nicht gegeben hat. Sowohl in Ost-, als auch in
Westdeutschland entstanden in den 60er Jahren Großwohnsiedlungen
nach dem Ideal „Licht, Luft und Sonne“. In der BRD
wandte man sich aber, nachdem die Wohnungsknappheit behoben
war, den individuellen Zielen zu, die Großwohnsiedlungen
entwickelten sich zu sozialen Brennpunkten. Individualität galt
in der DDR-Doktrin als kapitalistisch und wurde abgelehnt. Man
setzte weiterhin auf Großwohnsiedlungen nach immer gleichen
Mustern. Da die Flächen verstaatlicht waren hatte man auch
die Möglichkeit dazu, wobei die wirtschaftliche Situation der
DDR stetig schlechter wurde und damit auch die Qualität des
Wohnungsbaus.
Zu der Zeit, als das Ensemble an der Prager Straße entstand,
waren die Fronten noch nicht so verhärtet, der Sozialismus
noch nicht so isoliert. Die Architektur orientiert sich ganz klar
an westlichen Vorbildern. Die Prager Straße weist eine enorme
Ähnlichkeit zur in den 50er Jahren in Rotterdam entstandenen
Lijnbaan auf. Die Konzeption als große Einkaufsstraße mit Hotels,
Restaurants, Kaufhaus und Kino, sollte Dresden Weltstadtflair
verleihen und Touristen anlocken.
Der städtebauliche Entwurf für die Prager Straße wurde nie komplett realisiert
De Lijnbaan in Rotterdam
Die Prager Straße
prager platz • seminar
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