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Entwicklungsplan Steirisches Vulkanland - Raumplanung Steiermark

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LES der LAG <strong>Steirisches</strong> <strong>Vulkanland</strong> 18<br />

Landschaftspflege im Wiesenbereich, in den Monokulturen und der falschen<br />

Bewirtschaftung von Speziallagen, in der mangelhaften Forstbewirtschaftung, der<br />

niedrigen Wertschöpfungstiefe, im Mangel an qualifizierten Stellen, im unkoordinierten<br />

touristischen und kulturellen Marketing, dem zu geringen Bildungsangebot mit<br />

Maturaniveau und den dürftigen Sprachkenntnissen (die den Export erschweren) sowie im<br />

Sozialbereich in den niedrigen Einkommen, den teilweisen sehr finanzschwachen<br />

Gemeinden und den hohen Pendlerströmen. Der hohe Anteil an Nebenerwerbslandwirten<br />

verhindert neue innovative und arbeitsintensive Kulturen (Hanf, Samenzucht, etc.). Die<br />

organisatorische Eindämmung dieses Risikos durch Bewirtschaftungsgemeinschaften und<br />

Gewerbekooperation ist möglich, gelingt aber nur schleppend.<br />

Im Bereich „Senioren“ öffnet sich mit der Verbreitung des Gesundheitsthemas ein<br />

Chancenfenster zur Zusammenarbeit. In Vereinen ist der Generationenaustausch nach<br />

wie vor positiv ausgeprägt. Insbesondere in den mittelfristigen Defiziten werden die<br />

gerade im Aufbau befindlichen „Kleinregionen“ durch gebündelte<br />

Gemeindezusammenarbeit (ca. 4 bis 10 Gemeinden) eine Erleichterung schaffen. Durch<br />

die Aufgabenteilung und Mittelbündelung kann sich der Freiraum von Gemeinden erhöhen<br />

und so Kräfte für die Zukunftsentwicklung frei machen. Die langfristigen Bedrohungen<br />

können nur durch konsequente Verfolgung der eigenen Stärken und die Übernahme von<br />

Eigenverantwortung von Konsumenten, Gemeinden und Wirtschaft entschärft werden –<br />

hier ist weiterhin beharrliche Arbeit vonnöten.<br />

Der Dienstleistungssektor hat großen Nachholbedarf. Durch diese Dynamik besteht<br />

mittelfristig die Chance die Zahl der Selbständigen (insbesondere der Frauen) deutlich zu<br />

erhöhen. Qualifizierungsprogramme (die bereits laufend angeboten werden) stimulieren<br />

die Eigenverantwortlichkeit und das Unternehmertum für das Steirische <strong>Vulkanland</strong>. Die<br />

Möglichkeiten der Telekommunikation werden gut genutzt. Die regionale<br />

Kooperationsentwicklung ist als Schlüsselbereich aller Aktivitäten im wirtschaftlichen<br />

Bereich zu sehen. Das regionale Wissensmanagementsystem sowie die Kooperation von<br />

Gemeinden und Wirtschaft werden das innovative Milieu stärken.<br />

Die im Vergleich hohe Arbeitslosigkeit der Hochqualifizierten (mit Fachhochschul- oder<br />

Hochschulabschluß) und Facharbeiter hängt mit der niederen Lohnsituation zusammen.<br />

Das Pendlerproblem hat seinen Teufelskreis: Durch Qualifizierung allein entstehen keine<br />

Arbeitsplätze. Die Höherbildung qualifiziert aus der Region hinaus. Die<br />

Pendlerproblematik steigt. Die regionale Wirtschaft ist zu schwach. Die Verschuldung<br />

steigt. Es können keine hochqualifizierten Jobs geschaffen werden. Dieses Risiko kann<br />

nur durch eine integrierte Strategie der Entwicklung eingedämmt werden.<br />

Die niedere Dynamik im Bereich Finanzen, Humanressourcen und Unternehmen verlangt<br />

nach einer Aktivierungsstrategie, um diese regionale Schwäche auszugleichen. Chancen<br />

liegen in der Weiterführung des Technologietransfers (thematische Netzwerke mit<br />

überregionaler Anbindung), der Entwicklung eines regionalen Risikofonds sowie der<br />

Unternehmens- und Gründerberatung durch regionale „Innovationsassistenten“, die<br />

gleichzeitig die regionale Wirtschaftspolitik der Gemeinden (z.B. interkommunale Impulsund<br />

Innovationszentren) bündeln.<br />

Verein zur Förderung des Steirischen <strong>Vulkanland</strong>es September 2007

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