Entwicklungsplan Steirisches Vulkanland - Raumplanung Steiermark

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LES der LAG Steirisches Vulkanland 36 In den angeführten Aktionsfeldern stehen (wie bereits erwähnt) folgende Prozesse im Mittelpunkt: Energie & Handwerk; Region der Lebenskraft; Kulinarik. Ziel ist es, ein umfassendes gemeinsames Verständnis der komplexen sozioökonomischen Herausforderungen der Region zu entwickeln, diese auszuloten und durch die Umsetzung Maßnahmen in den jeweiligen Bereichen eine bessere und stabile wirtschaftliche Entwicklung der Region und damit Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen. 4.4.3 Beschäftigungseffekte (allgemein bzw. für Jugendliche und Frauen) Im Rahmen der ex-ante Evaluierung der Effekte und Wirkungen der vorliegenden integrierten, nachhaltigen regionalen Entwicklungsstrategie wurden die Beschäftigungseffekte durch die regionale Entwicklung „Steirisches Vulkanland“ untersucht (vgl. auch Abbildung 3.6 im Bereich Bruttowertschöpfung). mögliche neue Arbeitsstellen bis 2025 0 500 1.000 1.500 2.000 Produzierendes Gewerbe: kulinarische Manufakturen und Handwerk (inkl. Vertrieb) 1.420 Ärzte, Gesundheitsvorsorge (inkl. Masseure, Physiotherapeuten, Tai Chi, Diätologen, …) 510 Wirtschaftsdienstleister (Design, Marketing, Eventorganisation, Fotografen, ..) 280 Tourismus: Beherbergungsbetriebe & Gastronomie (Spuren, Gesundheitsregion, Geom.) 290 erneuerbare, regionale Energieversorgung 1.170 Land- und Forstwirtschaft 1.350 sekundäre Belebung der Regionalwirtschaft 1.980 Abb. 4.2: Entwicklung der Beschäftigung im Vulkanland bis 2025, Prognose auf Basis der heutigen Wirtschaftsdynamik Eine positive Beschäftigungsentwicklung kann mit einem Plus von über 7.000 regionalen Arbeitsplätzen bis 2025 prognostiziert werden. Bei der derzeitigen Dynamik innerregionaler Wirtschaftsentwicklung kann dieser positive Wert mit einem Zuwachs von ca. 360 Arbeitsstellen pro Jahr erreicht werden. Insbesondere im Bereich Berufen mit geringem Frauenanteil, bei benachteiligten Jugendlichen und Frauen mit nicht traditioneller Lehrausbildung lassen sich dynamische, langfristige Beschäftigungseffekte prognostizieren, insbesondere durch flankierende arbeitsmarktpolitische Maßnahmen wie • Schaffung von fördernden Rahmenbedingungen zur Attraktivierung von Lehre und Wissenschaft zu regionalen Themen (BISi, Handwerksoffensive, Handwerksmarke, trilaterale Ausbildung mit AHS Matura & Lehre) Verein zur Förderung des Steirischen Vulkanlandes September 2007
LES der LAG Steirisches Vulkanland 37 • Ferialjobaktion der Gemeinden des Vulkanlandes • Transfer von Wissen und Innovation (ev. Forschung) für Produktinnovation und Angebotsinnovation in speziell „weiblichen Aktionsfeldern“ • Auswirkung von „Multiplikatoreneffekten“ durch laufende regionale Marketingmaßnahmen zur Betriebsnachfolgen, bzw. Unternehmensentwicklung, Produkt- und Angebotsdifferenzierung im Bereich Kulinarik und Handwerk (aus: M. Suppan, Arbeitsmartpolitische Maßnahmen und deren Wirkung aus Sicht der Regionalentwicklung, Feldbach März 2006) In Zusammenhang mit nachhaltigen Gesellschaftsentwürfen, und Gesellschaftsentwicklungsprognosen werden künftighin neue Lebensarbeitszeitmodelle entworfen und diskutiert werden müssen, die eine flexible Gestaltung der Wochenarbeitszeit und damit eine höhere Frauenerwerbsquote erwarten lassen. Die Lebensarbeitszeit wird such auch bei Frauen auf verschiedenen Lebensphasen erstrecken und damit breiter streuen. Mit dem regionalpolitischen Ziel des Ausbaus familienfreundlicher Strukturen und einer Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf konnten die Mitgliedsgemeinden des Steirischen Vulkanlandes bereits einen positiven Einfluss auf die Erhöhung der Geburtenzahl nehmen. 4.4.4 Einfluss auf die Umwelt Durch den steigenden Siedlungsdruck (das Vulkanland hat nach wie vor die höchsten Baulandreserven pro EinwohnerIn in der Steiermark, 530 m² pro EW), den Infrastrukturbedarf und die Expansion der landwirtschaftlichen Flächen wurden in den letzten Jahrzehnten immer mehr ökologisch sensible Flächen (Auböden, Mäander, Hanglagen) kultiviert und bebaut. Die Bewirtschaftung dieser Ungunstlagen bringt nicht nur durch den Artenverlust ökologische Probleme mit sich, sondern gefährdet auch die raren Trinkwasservorkommen der Region (bereits ca. 35% gelten als gefährdet). Die Landwirtschaft als Gestalter des Raumes übt traditioneller Weise die größte Einflussnahme auf den Naturraum in direkter Hinsicht, durch die Inanspruchnahme und Intensivnutzung sensibler Flächen (an zweiter Stelle steht der Siedlungsdruck der Bevölkerung durch den Trend zum Einfamilienhaus im Grünen). Die Hauptwirkungen sind: Humusverlust der Böden, Erosion, der Eintrag von Nährstoffen in Gewässer und der Verlust der Speicherfähigkeit für Niederschläge (Überschwemmungen, Muren). Der Verlust von Humus bewirkt einen Verlust der Fähigkeit der Böden, Wasser zu speichern, und verstärkt dadurch die Gefahr von Trockenzeiten für die Landwirtschaft extrem. Unter 4% Humus werden Böden als „Wüste“ klassifiziert, und das trifft auf etwa 85% der regionalen Ackerflächen zu. Die Bodenfruchtbarkeit ist das wertvollste Gut in der biogenen Wende (Lebensmittel, erneuerbare Bioenergie, nachwachsende Rohstoffe werden in Zukunft vermehrt aus der Region stammen) und langfristige Grundlage der Regionalwirtschaft – Humusaufbau ist daher das Gebot der Stunde. Verein zur Förderung des Steirischen Vulkanlandes September 2007
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