Feb. / März 2012 - Senioren Journal
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36 GESUNDHEIT<br />
////<br />
Arthrose<br />
im Schultergelenk<br />
Die Arthrose im Schultergelenk - auch Omarthrose<br />
genannt - ist eine degenerative also altersbedingte<br />
Erkrankung des Gelenkknorpels. Sie entsteht aus<br />
einem Missverhältnis zwischen Beanspruchung und<br />
Funktionsfähigkeit der einzelnen Bestandteile der<br />
Schulter. Es kommt zu einem fortschreitenden Gelenkverschleiß.<br />
Die Folge sind Verformungen der<br />
Gelenkanteile, Entzündungen, Schwellungen und<br />
schließlich ein Bewegungsverlust im Schultergelenk.<br />
Die Entstehung der Arthrose im Schultergelenk ist<br />
vielfältig. Die eigentlich ohne auslösende Ursache<br />
primäre Arthrose des Schultergelenkes ist selten.<br />
Dies liegt vor allem daran, dass das Schultergelenk,<br />
anders als die großen Gelenke der unteren Extremitäten<br />
wie Hüfte und Knie, keinen großen Körperbelastungen<br />
ausgesetzt ist. So konnte man auch bei<br />
älteren Menschen ohne weitere Erkrankungssituation<br />
im Schulterhauptgelenk<br />
keine wesentlichen<br />
Knorpelschäden<br />
nachweisen. Man darf<br />
also davon ausgehen,<br />
dass man mit seiner<br />
Schulter durchaus „alt“<br />
werden kann ohne<br />
dass sie zur Last wird.<br />
Autor:<br />
Dr. med. C. Riemer<br />
Johannes Wesling Klinikum<br />
Schultersprechstunde<br />
Mittwoch 8.30 – 14.30Uhr<br />
nach Terminvereinbarung<br />
unter 0571/790-1450/1451<br />
(Leitstelle 4)<br />
Hauptsächlich entwickelt<br />
sich die Arthrose<br />
des Schultergelenkes<br />
also aus anderen<br />
Ursachen. Einerseits<br />
kann diese nach knöchernen<br />
Verletzungen<br />
des Oberarmkopfes<br />
entstehen. Andererseits<br />
entsteht die Arthrose<br />
aus Verletzungen<br />
der stabilisierenden<br />
Weichteile. Hierbei<br />
spielt vor allem die sog.<br />
Rotatorenmanschette<br />
(Drehsehnenhaube)<br />
eine wesentliche Rolle.<br />
Dabei handelt es sich<br />
um einen Muskelgürtel<br />
aus vier<br />
Bestandt<br />
e i l e n ,<br />
der das<br />
Schultergelenkhaubenförmig<br />
umgibt und<br />
m u s k u l ä r<br />
stabilisiert.<br />
Veränderungen<br />
der Rotatorenmanschette<br />
zeigen sich im<br />
Alter deutlich häufiger<br />
als Veränderungen des Gelenkknorpels. Entsprechend<br />
anfällig ist dieser Muskelgürtel für einwirkende<br />
Verletzungen. Erfolgt schließlich eine Zusammenhangstrennung<br />
der Sehnen, kommt es zu einer<br />
Störung der Gelenkführung, die dann wiederum eine<br />
Arthrose begünstigt. Im Weiteren gibt es noch eine<br />
Fülle anderer Möglichkeiten zur vorzeitigen Alterung<br />
des Schultergelenkes wie die chronische Polyarthritis,<br />
die Chondromatose und andere Erkrankungen<br />
des rheumatischen Formenkreises. Eine langjährige<br />
Arbeitsbelastung führt erstaunlicherweise nicht zur<br />
Entwicklung einer Arthrose.<br />
Das führende Problem bei der Arthrose besteht in<br />
der zunehmenden schmerzbedingten Einschränkung<br />
der Beweglichkeit und auch der deutlich gestörten<br />
Nachtruhe. Bereits in der Röntgendiagnostik kann<br />
man verschleißbedingte knöcherne Veränderungen<br />
wie die Reduzierung des Gelenkspaltes oder knöcherne<br />
Anbauten bis hin zur kompletten knöchernen<br />
Destruktionen des Schultergelenkes sehen (siehe<br />
Abb.1).<br />
Bei gering ausgeprägter Arthrose können konservative<br />
Maßnahmen wie krankengymnastische Übungstherapien,<br />
medikamentöse Schmerztherapie und<br />
physikalische Therapien wie Massage und Fango<br />
Schmerzen im Bereich des Schultergürtels lindern.<br />
Die ausgeprägte Arthrose mit bestehender Schmerzsymptomatik<br />
kann letztlich nur durch eine Prothese<br />
behandelt werden.