Feb. / März 2012 - Senioren Journal
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Gerade viele ältere Menschen<br />
treibt die Sorge um,<br />
später einmal das geliebte<br />
„Häuschen mit Garten“ zugunsten<br />
des Sozialamtes<br />
aufgeben zu müssen, weil<br />
Rente und Erspartes auf<br />
Dauer nicht ausreichen, um<br />
eine notwendig gewordene<br />
Heimunterbringung zu bezahlen.<br />
In der Tat ist es so, dass<br />
das Sozialamt die Heimunterbringungskosten<br />
zu zahlen<br />
hat, wenn die bedürftige<br />
Person sie aus eigenen Mit-<br />
Dr. jur. Wolfgang Lange teln nicht aufbringen kann.<br />
Verfügt die bedürftige Person<br />
über Grundbesitz, kann<br />
es dazu kommen, dass er<br />
verwertet werden muss.<br />
Nach dem Gesetz (§ 90 II Nr. 8 SGB XII) darf die Sozialhilfe<br />
zwar nicht abhängig gemacht werden von dem Einsatz<br />
oder von der Verwertung eines angemessenen Hausgrundstücks,<br />
das u.a. von der bedürftigen Person bewohnt wird;<br />
dabei bestimmt sich die Angemessenheit nach der Zahl der<br />
Bewohner, dem Wohnbedarf, der Grundstücksgröße, der<br />
Hausgröße, dem Zuschnitt und der Ausstattung des Wohngebäudes<br />
sowie dem Wert des Grundstücks einschließlich<br />
des Wohngebäudes. In sehr vielen Fällen ist es nun so,<br />
dass keine Angemessenheit im Sinne des Gesetzes vorliegt,<br />
was dazu führt, dass das Hausgrundstück „eingesetzt“,<br />
d.h. verwertet werden muss.<br />
Das Gesetz (§ 90 III SGB XII) enthält zwar eine sog. Härteregelung,<br />
die aber das Problem nicht löst, denn danach<br />
wird die Sozialhilfe in Form eines Darlehens bei dinglicher<br />
Sicherung gewährt, was zur wirtschaftlichen Aushöhlung<br />
des Grundbesitzes führt.<br />
Was ist also zu tun?<br />
Wer das Hausgrundstück in der Familie halten will, kann es<br />
mit oder ohne - besser mit - Gegenleistungen (z. B. Wohnungsrecht,<br />
Altenteil) auf einen (nahen) Angehörigen übertragen,<br />
wobei das Sozialamt innerhalb von zehn Jahren<br />
die Rückgewähr des Geschenkes wegen Notbedarfs des<br />
Schenkers verlangen kann (§ 528 BGB).<br />
Möglich - und vielleicht sogar besser - ist die Einbringung<br />
des Hausgrundstücks in eine sog. Familiengesellschaft bei<br />
Ausschluss des Kündigungsrechts zu Lebzeiten des einbringenden<br />
Eigentümers.<br />
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RECHT //// 49<br />
Grundbesitz vor dem Sozialamt retten!?<br />
Von Dr. jur. Wolfgang Lange, Rechtsanwalt u. Notar in Minden<br />
Da in dem zuerst genannten Fall die sog. Zehnjahresfrist<br />
zu beachten ist, sollte man nicht zu spät aktiv werden; der<br />
Eintritt in das Rentenalter erscheint als günstiger und in<br />
den allermeisten Fällen auch (noch) rechtzeitiger Zeitpunkt<br />
zum Handeln.<br />
Es muss nicht erwähnt werden, dass man das Hausgrundstück<br />
auch - rechtzeitig - verkaufen kann; mit dem Verkaufserlös<br />
kann man bekanntlich machen, was man will.<br />
Wichtig ist am Ende nur, dass Sie aktiv werden! Lassen Sie<br />
sich von dem Notar Ihres Vertrauens beraten!