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SUT_012008_Ausgabe_S.. - 1 | 2008 - Schiffahrt und Technik

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SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Mitarbeiterbeteiligung<br />

als Motivationsinstrument<br />

In Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels stellt sich für<br />

viele Unternehmer die Frage, wie qualifi ziertes Personal<br />

gewonnen <strong>und</strong> an das eigene Unternehmen langfristig<br />

geb<strong>und</strong>en werden kann. Denn die Leistungskraft des eigenen<br />

Unternehmens <strong>und</strong> dessen Wettbewerbsfähigkeit hängt<br />

stark ab von der Qualität des Personals, dessen Motivation<br />

sowie dessen Firmenbindung.<br />

28 |<br />

Personalmangel erfordert neue Wege zur Bindung von Fachkräften<br />

In Teil 1 unseres Fachartikels soll aufgezeigt werden, wie der Wettbewerb<br />

mit Unternehmen der eigenen <strong>und</strong> anderer Branchen um<br />

besonders qualifi zierte Arbeitskräfte durch direkte oder indirekte Mitarbeiterbeteiligung<br />

bestanden werden kann <strong>und</strong> wie es gelingen sollte,<br />

diese Mitarbeiter langfristig an das eigene Unternehmen zu binden.<br />

Zielsetzung<br />

Ziel eines jeden am Markt agierenden Unternehmens ist es, sich deutlich<br />

vom Wettbewerber abzuheben, um erfolgreicher als der Wettbewerber<br />

zu sein <strong>und</strong> so die auf Langfristigkeit ausgelegten Unternehmensziele<br />

erreichen zu können. Die Unterscheidung zum Wettbewerb<br />

gelingt nicht ausschließlich über das Produktangebot sondern auch<br />

über die zwischenmenschliche Komponente zwischen Unternehmen<br />

<strong>und</strong> seinen Auftraggebern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en. Diese zwischenmenschliche<br />

Beziehung wird nicht nur vom Unternehmer selbst oder vom Management<br />

hergestellt <strong>und</strong> aufrechterhalten, sondern ein Großteil der<br />

Kontakte wird von den Mitarbeitern eines Unternehmens gehalten<br />

<strong>und</strong> gelebt. Es muss somit Ziel eines jeden auf Erfolg ausgerichteten<br />

Unternehmens sein, seine Mitarbeiter optimal auszusuchen, zu<br />

schulen, zu motivieren <strong>und</strong> an das Unternehmen zu binden. Erfolg<br />

versprechend kann eine Mitarbeiterbindung aber nur dann gelingen,<br />

wenn der Arbeitsplatz vom Mitarbeiter einerseits als Unikat <strong>und</strong> daher<br />

als nicht austauschbar, andererseits daraus folgend als ein Bestandteil<br />

seiner geistigen Heimat empf<strong>und</strong>en wird.<br />

Instrumente der Mitarbeitermotivation<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiterbindung<br />

Es stellt sich nun die Frage, wie man Mitarbeiter in diesem Sinne motivieren<br />

<strong>und</strong> an das Unternehmen binden kann. In den nachfolgenden<br />

Ausführungen wird der Focus auf die fi nanziellen Aspekte der Mitarbeitermotivation<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiterbindung gerichtet. Aspekte wie<br />

Mitarbeiterführung, zwischenmenschliche Beziehungen, Kommunikation,<br />

etc. werden in die Betrachtung nicht einbezogen, da dieses<br />

den Rahmen der Ausführungen sprengen würde.<br />

Ausgangsfall: Binnenschiffsreeder Hein Ahoy betreibt zehn Binnenschiffe.<br />

Da Hein nicht alle Schiffe regelmäßig auf ihren Zustand<br />

kontrollieren kann, hat er den Inspektor Zylinderwurm eingestellt, der<br />

Steuerberater Diplom-Kaufmann Harald Steinborn ist Partner der<br />

Steinborn & Partner, Steuerberatungsgesellschaft, Haren/Ems, die<br />

über 40 Jahre Erfahrung in der Betreuung von Binnenschifffahrtsunternehmen<br />

aufzuweisen hat. h.steinborn@steinborn-partner.eu<br />

www.steinborn-partner.eu |www.schiffsberater.de<br />

regelmäßig zu den Schiffen fährt <strong>und</strong> diese <strong>und</strong> die Besatzung inspiziert.<br />

Hein Ahoy ist mit Zylinderwurm sehr zufrieden, befürchtet aber,<br />

dass sein Mitbewerber Jan Nussschale bestrebt sein könnte, Zylinderwurm<br />

für seine Flotte abzuwerben. Nun überlegt Hein, wie er dieses<br />

verhindern kann. Zunächst denkt Hein Ahoy daran, dass er zusätzlich<br />

zum Gehalt vielleicht die Gestellung eines Firmenwagens, die Gewährung<br />

eines Arbeitgeberdarlehens oder die Zahlung einer Tantieme in<br />

Betracht ziehen sollte. Dann allerdings kommen ihm Zweifel, da er<br />

von Kollegen erfahren hat, dass diese Instrumente vergleichsweise<br />

oft anzutreffen sind <strong>und</strong> nicht wirklich ein Entscheidungskriterium<br />

für Mitarbeiter hinsichtlich der Auswahl ihres Arbeitgebers darstellen.<br />

Hein Ahoy spricht daher mit seinem Steuerberater Blister, der ihm vor-<br />

schlägt, seinen Mitarbeiter Zylinderwurm am Unternehmenserfolg zu<br />

beteiligen. Da Hein Ahoy keine Vorstellung davon hat, listet ihm Blister<br />

die Möglichkeiten zur konkreten Ausgestaltung auf. Je nachdem ob im<br />

Vordergr<strong>und</strong> eine Kapital mäßige Beteiligung des Mitarbeiters am Unternehmenserfolg<br />

steht oder aber die Beteiligung des Mitarbeiters als<br />

Gesellschafter am Unternehmen beabsichtigt ist, bieten sich die direkte<br />

oder indirekte Unternehmensbeteiligung einerseits, andererseits die<br />

direkte <strong>und</strong> indirekte Stille Beteiligung, die Gewährung eines Genussrechtes<br />

u. U. jeweils kombiniert mit zusätzlichen Gehaltsanreizen an.<br />

Hein Ahoy ist zunächst von der Vielzahl der Möglichkeiten regelrecht<br />

erschlagen. Er zieht sich zurück <strong>und</strong> überlegt.<br />

1|<strong>2008</strong>

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