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SUT_012008_Ausgabe_S.. - 1 | 2008 - Schiffahrt und Technik

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HAFEN UND TRANSPORT INTERMODAL<br />

Spezialtransporter für die Weltraumforschung nehmen den Wasserweg<br />

Schwergutumschlag<br />

im Osthafen Heilbronn<br />

Die zunehmende Nutzung des Schwergutkais im Heilbronner<br />

Osthafen ist für das Hafenamt eine erfreuliche Entwicklung.<br />

Das gute Ergebnis von 2006 mit 18.212 t wurde<br />

ebenso wie das bisherige Rekordergebnis von 2005 mit<br />

19.647 t im Jahr 2007 mit 21.176 t Schwergut, das über<br />

die Kaikante ging, überschritten.<br />

Ein besonderer Schwergutumschlag erfolgte im Dezember<br />

2007. Zwei Spezialtransporter der Firma Scheuerle mit je 120<br />

t Gewicht wurden mittels eines mobilen Schwerlastkrans der<br />

Firma Scholpp aus Stuttgart auf einen Schubverband verladen. Der<br />

Verband gehört der niederländischen Schwergut- <strong>und</strong> Bergungsfi rma<br />

BTS/Mammoet, Lelystad, die mit der Bergung des verunglückten<br />

russischen Atom-U-Bootes KURSK Schlagzeilen machte.<br />

Weltraumteleskop-Transporter:<br />

Herausforderung in Bau <strong>und</strong> Umschlag<br />

Die Spezialfahrzeuge sind für den Transport von 50 Parabolantennen mit<br />

jeweils 12 m Durchmesser bestimmt. Diese gehören zur Teleskopanlage<br />

ALMA (Atacama Large Millimeter Array) der Europäischen Südsternwarte<br />

ESO <strong>und</strong> sollen auf einem nordchilenischen Hochplateau in 5.000 m<br />

Höhe errichtet werden. Mit je zwei 500-kW-Deutz-Dieselmotoren sollen<br />

die Fahrzeuge die 140 t schweren Antennenlagen vom Basislager in<br />

2.900 m Höhe zu ihren wechselnden Einsatzorten auf dem Hochplateau<br />

bringen <strong>und</strong> in der Folgezeit für regelmäßige Wartungsarbeiten auch<br />

zurück.<br />

Der anspruchsvolle Straßensondertransport auf der 25 km langen<br />

Strecke vom Herstellerwerk in Pfedelbach in den Heilbronner Hafen<br />

erfolgte durch die Schwergutspedition Kübler aus Schwäbisch Hall.<br />

Am Schwergutkai der Spedition Kübler wurden die Spezialtranspor-<br />

Extreme klimatische Einsatzbedingungen<br />

machten den<br />

Fahrzeugbau zu einer Herausforderung<br />

für die Ingenieure bei<br />

Scheuerle. Was in 22 Monaten<br />

gebaut wurde, war innerhalb<br />

von 24 St<strong>und</strong>en verladen.<br />

ter vom Straßentiefl ader direkt auf den Schwergut-Schubverband<br />

umgeschlagen. Beim Wassertransport neckar- <strong>und</strong> rheinabwärts<br />

in den Seehafen Antwerpen stand den 10 m breiten Transportern<br />

nichts mehr im Weg.<br />

Zusammenarbeit der Spezialisten<br />

Noch Im Herstellerwerk wurden die beiden Riesen vor dem Abtransport<br />

auf die Namen OTTO <strong>und</strong> LORE, nach dem Firmeninhaber Otto<br />

Rettenmaier <strong>und</strong> seiner Frau, getauft. Rettenmaier übernahm 1987<br />

die heutige Firma Scheuerle <strong>und</strong> erwarb 2004 auch die Firma Kamag<br />

Transporttechnik in Ulm. Gemeinsam mit der Firma NICOLAS im französischen<br />

Champs-sur-Yonne hat Rettenmaier die Unternehmen in<br />

der Transporter-Industry-International-Gruppe (TII) zusammengefasst.<br />

Die Schwerlastsparte der TII-Group ist heute unangefochten<br />

Weltmarktführer. Für seine Verdienste um die Schwerlastbranche<br />

wurde Otto Rettenmaier im April 2007 mit dem Personality-Award<br />

des europäischen Dachverbandes der Schwerlast- <strong>und</strong> Kranunternehmer<br />

ESTA ausgezeichnet.<br />

Weltweit tätig ist auch die für den Transport verantwortliche<br />

Schwergut-Spedition Kübler. Im Rheinauhafen Mannheim betreibt<br />

das Unternehmen, gemeinsam mit der Schwergutfi rma Scholpp, ein<br />

weiteres Schwergutterminal, das ebenfalls zunehmend für Schwergutverladungen<br />

auf Binnenschiffe genutzt wird. Kübler unterhält<br />

einen Liniendienst mit Schwergutschiffen von Heilbronn/Mannheim<br />

nach Rotterdam/Antwerpen. Die Laufzeiten vom Hafen Mannheim<br />

per Schiff in die ARA-Häfen sind mit circa 30 St<strong>und</strong>en oftmals kürzer,<br />

als die der schweren Straßentiefl ader mit den vielen Sperrzeiten<br />

auf deutschen Straßen. Auch die Genehmigungsbehörden sehen<br />

den Wassertransport von Schwergut zunehmend positiv.<br />

■ Helmut Betz

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