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SUT_012008_Ausgabe_S.. - 1 | 2008 - Schiffahrt und Technik

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TITELTHEMA | TRANSPORT UND UMSCHLAG ZWISCHEN EMS, WESER & UNTERELBE<br />

40 |<br />

Schramm Group betreibt Elbehäfen in der Metropolregion Hamburg<br />

Entlastung für Hamburg<br />

Gemächlich gleitet das Gittertor an<br />

der Einfahrt zum Hafen Brunsbüttel<br />

zur Seite. Hans Helmut Schramm,<br />

Geschäftsführer der Hafengesellschaft<br />

Brunsbüttel mbH, klemmt die Magnetkarte<br />

wieder hinter die Sonnenblende seines<br />

Wagens. „Unsere Hafenanlagen erfüllen<br />

die nach den Anschlägen des 11. Septembers<br />

erlassenen ISPS Sicherheitsstandards.<br />

Vorteilhaft ist das jedoch auch für den<br />

Umschlag von Gefahrgut“, so Schramm.<br />

Dazu gehören insbesondere Öl <strong>und</strong> Gas,<br />

die schon allein 40 % des Umschlags ausmachen.<br />

Auch abseits der fl üssigen Güter<br />

gehört Energie zum Geschäft: Neben Erzen<br />

<strong>und</strong> Düngemitteln macht die Kohle für<br />

Schleswig-Holsteinische Kraftwerke einen<br />

Großteil des umgeschlagenen Schüttguts<br />

aus. „Ein weiteres Kraftwerk mit bis<br />

zu zwei Blocks <strong>und</strong> maximal 1.600 MW<br />

hier in Brunsbüttel ist in Planung. Wenn<br />

wir genau wissen, ob nun 2 oder 4 Mio. t.<br />

Kohle jährlich hinzu kommen, können wir<br />

über einen Ausbau des Kais nachdenken“,<br />

bemerkt Schramm, während er den Wagen<br />

zwischen etwa einem Duzend Turbinenhäusern<br />

<strong>und</strong> 50 Rotorblättern für<br />

Zwischen Hamburg, Nordsee <strong>und</strong> Nord-Ostsee-Kanal liegen die Häfen Brunsbüttel<br />

<strong>und</strong> Glückstadt, die vornehmlich die ortsansässige Industrie <strong>und</strong> Landwirtschaft<br />

bedienen. Mit innovativen Logistikkonzepten entlasten die verkehrsgünstig gelegenen<br />

Tiefwasserhäfen an der Schleswig-Holsteinischen Unterelbe den Großraum<br />

Hamburg von Güter- <strong>und</strong> Verkehrsströmen auf Wasser, Schiene <strong>und</strong> Straße.<br />

Ausbaufähig <strong>und</strong> gerüstet für die Zukunft: Elbehafen Brunsbüttel mit neuem Kupferlogistikzentrum <strong>und</strong> drei eigenen Windkraftwerken | Bild: Schramm Group<br />

Windkraftanlagen hindurch steuert. „Die<br />

sind allerdings für Windparks in Übersee<br />

bestimmt.“<br />

Mittelständler für die<br />

freie Marktwirtschaft<br />

Gemeinsam mit Vater Helmut führt Schramm<br />

das Familienunternehmen Schramm Group.<br />

Neben der Hafengesellschaft Brunsbüttel<br />

samt Elbehafen, Ölhafen <strong>und</strong> Hafen Ostermoor,<br />

beide am Nord-Ostsee-Kanal gelegen,<br />

verwaltet die Schramm Group ebenfalls die<br />

Hafengesellschaft Glückstadt mbH. Während<br />

sich der Hafen Glückstadt in Landesbesitz<br />

befi ndet, sind die Brunsbütteler Häfen vollständig<br />

im Besitz der Schramm Group. Und<br />

die macht sich aufgr<strong>und</strong> von prognostizierten<br />

Platzproblemen in den ARA-Häfen, aktueller<br />

Energiepolitik <strong>und</strong> steigender Umschlagsnachfrage<br />

der regionalen Chemie- <strong>und</strong> Ölindustrie<br />

wenig Sorgen um Zukunft <strong>und</strong> laufende<br />

Finanzierung. „Öffentliche Fördermittel<br />

bekommen wir durch die private Infrastruktur<br />

nicht in vergleichbarem Umfang wie öffentliche<br />

Hafenanlagen. Und nötig haben wir die<br />

Mittel auch nicht“, so Schramm. „Wenn in<br />

Niedersachsen Hafenkapazität nachgefragt<br />

wird, muss der Steuerzahler dafür aufkommen.<br />

Hier in Brunsbüttel liegt die Finanzierung<br />

weitestgehend in privater Hand.“<br />

Die Zahlen geben dem erfolgreichen Unternehmer<br />

recht: 2006 schlug allein der Elbehafen<br />

4 Mio. t. Güter um, in 2007 waren es<br />

schon 6 Mio. t. „Unter den deutschen Seehäfen<br />

nimmt die Hafengruppe Brunsbüttel momentan<br />

Rang sechs im Umschlagsvolumen<br />

ein“, freut sich Schramm. „Eine Steigerungsrate<br />

von 50 % kann kein Anderer nachweisen.“<br />

Sowohl zur aktuellen Steigerung als auch zur<br />

langfristigen Sicherung der Umschlagsmengen<br />

hat der 20 Jahre laufende Vertrag<br />

über die Umschlags- <strong>und</strong> Transportlogistik<br />

von Kupfererzen für die Norddeutsche Affi<br />

nerie AG (NA) in Hamburg zum Jahreswechsel<br />

2006/2007 beigetragen. Die ungewöhnlich<br />

lange Vertragslaufzeit erklärt sich<br />

durch die Höhe der Investitionen im Hafen<br />

Brunsbüttel: Um den Auftrag zu erhalten,<br />

musste die Schramm Group 38 Mio. Euro<br />

in Lager, Fördereinrichtungen <strong>und</strong> Betriebsmittel<br />

investieren. Als positiver Nebeneffekt<br />

für die Region schuf der Vertrag 40 neue<br />

Arbeitsplätze am Standort, sodass die Hafen-<br />

1|<strong>2008</strong>

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