10.11.2012 Aufrufe

SUT_012008_Ausgabe_S.. - 1 | 2008 - Schiffahrt und Technik

SUT_012008_Ausgabe_S.. - 1 | 2008 - Schiffahrt und Technik

SUT_012008_Ausgabe_S.. - 1 | 2008 - Schiffahrt und Technik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kiellegung des ersten Fahrgastschiffes mit Brennstoffzellenantrieb für Hamburg<br />

ZEMSHIP fährt Wasserstoff<br />

Hamburgs Senator für Stadtentwicklung <strong>und</strong> Umwelt, Axel Gedaschko, kam am<br />

4. Dezember 2007 eigens zur Kiellegung des neuen Fahrgastschiffes der Alstertouristk<br />

GmbH (ATG) auf die SSB-Werft in Hamburg-Oortkaten. Das 25 m lange<br />

Schiff für 100 Passagiere wird nach GL-Vorschriften gebaut <strong>und</strong> erstmals über<br />

einen innovativen Brennstoffzellenantrieb verfügen.<br />

In seiner Festrede betonte Gedaschko die<br />

Bedeutung des Projektes für die Hansestadt<br />

Hamburg: „Dieses Projekt wird<br />

zeigen, dass ein innovativer Umwelt- <strong>und</strong><br />

Ressourcenschutz attraktiv <strong>und</strong> machbar<br />

ist. Die beteiligten Partner bringen ihr spezifi<br />

sches Know-how ein, um deutlich zu machen:<br />

Hamburg ist der Vorreiter in Sachen<br />

Wasserstoff- <strong>und</strong> Brennstoffzellentechnologie.“<br />

Im Juli <strong>2008</strong> wird die Indienststellung<br />

des weltweit ersten ZEMSHIP auf der Alster<br />

gefeiert. Erstmals wird dann ein brennstoffzellengetriebenes<br />

Fahrgastschiff seinen<br />

Fahrdienst aufnehmen.<br />

Zemship (Zero Emission Ship) ist ein von<br />

der Europäischen Union gefördertes Projekt<br />

zur Entwicklung eines mit Brennstoffzellen<br />

betriebenen Alsterdampfers <strong>und</strong> einer<br />

Wasserstofftankstelle. An dem insgesamt<br />

5,2 Mio. Euro teuren Projekt beteiligen sich<br />

insgesamt zehn Partner: Alster Touristik<br />

GmbH, ETC Consulting Group Ltd., Prag,<br />

Germanischer Lloyd AG, Hamburger Hochbahn<br />

AG, Hochschule für Angewandte<br />

Wissenschaften (HAW), Hamburg, hySOLU-<br />

1|<strong>2008</strong><br />

TIONS GmbH, Linde AG, Proton Motor Fuel<br />

Cell GmbH, Tschechisches Nukleares Forschungsinstitut<br />

aus Rez bei Prag, Federführend<br />

ist die Hamburger Umweltbehörde. Jens<br />

Wrage, Geschäftsführer der ATG, während<br />

der Kiellegungsfeier: „Es wird ein besonderes<br />

Erlebnis sein, auf einem modernen Schiff<br />

vollkommen emissionsfrei auf Alster, durch<br />

Kanäle <strong>und</strong> Fleete zu fahren. Und wir haben<br />

wieder einen richtigen Alsterdampfer, mit<br />

dem kleinen Unterschied, dass der Dampf<br />

nun ausschließlich reiner Wasserdampf sein<br />

wird.“ In die dafür benötigte Tankstelle am<br />

Anleger Jungfernstieg müsse eine weitere<br />

Mio. Euro investiert werden. Als Brennstoff<br />

wird reiner Wasserstoff verwendet, der in<br />

Druckgasspeichern an Bord gelangt. In den<br />

Brennstoffzellen wird der Wasserstoff mit<br />

Luftwasserstoff zu elektrischer Energie umgesetzt<br />

– <strong>und</strong> zu Wasserdampf.<br />

Den Hybridantrieb des ZEMSHIP liefert die<br />

Proton Motor Fuel Cell GmbH (PM) mit<br />

Sitz in Puchheim bei München. Bei dem<br />

individuell entwickelten Komplettsystem<br />

PM Turnkey sorgen zwei 50 kW Brennstoffzellensysteme<br />

PM Basic A 50 für die<br />

nötige Leistung. Das integrierte Batterie-<br />

Paket nimmt überschüssige Energie aus den<br />

Brennstoffzellen auf, beispielsweise wenn<br />

bei Zwischenstopps wenig Leistung benötigt<br />

wird. Ist Spitzenleistung gefordert – zum<br />

Beispiel bei den An- <strong>und</strong> Ablegemanövern<br />

– dann liefern die Batterien die Energie<br />

TECHNIK & SCHIFFFAHRT<br />

Kiellegung ZEMSHIP: Das<br />

Auftragsvolumen für die<br />

Werft umfasst 1,3 Mio. Euro<br />

wieder an den Motor. Das Zusammenspiel<br />

von Brennstoffzelle <strong>und</strong> Akku wird durch<br />

ein Energiemanagementsystem gesteuert,<br />

das einen besonders effi zienten Betrieb gewährleisten<br />

soll. Für den Betrieb auf der Alster<br />

würde ein 50 kW Aggregat ausreichen.<br />

Für die zusätzlichen Fahrten auf der Elbe in<br />

die Speicherstadt <strong>und</strong> nach Wilhelmsburg<br />

wird mehr Leistung benötigt <strong>und</strong> dann wird<br />

das zweite Aggregat zugeschaltet.<br />

www.zemships.eu ■ Peter Pospiech<br />

| 85

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!