heuler nr. 50 - niquan.com
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Aktuell<br />
ein ganz konkretes Modell zur Stellenbeschreibung<br />
vorlegen.“ Das Besondere<br />
an der neuen Ordnung sei<br />
jedoch, dass sie konkreter und ausführlicher<br />
den gesamten Rahmen des<br />
Finanzreferates wiedergebe. Es gäbe<br />
weniger Spielräume für die Interpretation<br />
einzelner Bereiche, und es sei<br />
ganz klar geregelt, welche Kompetenzen<br />
der Finanzreferent habe.<br />
Der gesamte Etat des Asta beträgt<br />
pro Jahr rund 1,2 Millionen Euro.<br />
Dies sind Einnahmen aus dem Semesterbeitrag<br />
jedes Studenten.<br />
Davon geht jedoch der größte Teil<br />
als Gebühr für das Semesterticket an<br />
die Rostocker Straßenbahn-AG.<br />
Weiterhin werden Fachschaften, Initiativen,<br />
Veranstaltungen, Personalkosten<br />
und der <strong>heuler</strong> finanziert, um<br />
nur die größten Posten zu nennen.<br />
Einen nicht geringen Teil machen<br />
außerdem die Bürokosten aus.<br />
Neben den verwaltungstechnischen<br />
Einzelheiten dürften für den „normalen“<br />
Studenten vor allem die Bereiche<br />
Fachschaftsgelder (§ 12) und<br />
Darlehen/Nothilfefonds (§ 28) interessant<br />
sein.<br />
Die Fachschaften bekommen aus<br />
dem Gesamthaushalt einen bestimmten<br />
Betrag, der sich nach der<br />
Größe der im Erstfach beziehungsweise<br />
Hauptfach eingeschriebenen<br />
Studenten richtet (pro Student gibt<br />
es einen Euro). Das mag manchem<br />
nicht viel erscheinen, ist zunächst<br />
aber nur für die Anschaffung von<br />
Büromaterialien vorgesehen. Alles,<br />
was darüber hinaus geht (zum Beispiel<br />
die gemeinsame Party der Fachschaften<br />
Geschichte und Germanistik<br />
am 26. Juni), kann beim Asta<br />
extra beantragt werden – natürlich<br />
nur mit einer guten Begründung.<br />
Ursprünglich vergab der Asta auch<br />
zinslose Darlehen an Studenten,<br />
doch da die Allerwenigsten das in<br />
Empfang genommene Geld zurückzahlten<br />
und teilweise auf Nimmerwiedersehen<br />
verschwanden, ist<br />
im diesjährigen Haushalt dafür<br />
zunächst kein Posten vorgesehen. Es<br />
besteht weiterhin die Möglichkeit<br />
einer Gewährung von Nothilfe, und<br />
laut René König „kann grundsätzlich<br />
jeder Student Nothilfe beantragen.<br />
Er muss allerdings glaubhaft<br />
erläutern, warum.“ Da dieses Angebot<br />
nur für „unverschuldet in Not<br />
geratene Studenten“ vorgesehen ist,<br />
gilt zum Beispiel der Antrag auf<br />
Unterstützung bei der Miete nicht,<br />
wenn der Betroffene sich vorher die<br />
neueste Stereoanlage gekauft hat und<br />
deswegen die Miete nicht mehr bezahlen<br />
kann. Bevor also jemand auf<br />
die Idee kommt, sich vom Asta unterstützen<br />
zu lassen, muss er vorher<br />
„alle rechtlichen und tatsächlichen<br />
Möglichkeiten der Unterhaltssicherung“<br />
(§ 28, Abs. 2) ausgeschöpft<br />
haben.<br />
Zusammen mit der neuen Finanzordnung<br />
wurden auch die<br />
Förderrichtlinien des Asta/Stura<br />
Hintergrund<br />
Kassensturz<br />
Stura und Asta verwalten im Jahr<br />
einen Betrag von gut 1,2 Millionen<br />
Euro. Über den größten<br />
Haushaltsposten kann die<br />
Studieredenschaft aber nicht verfügen.<br />
966.000 Euro sind Einnahmen<br />
für das Semesterticket, die als<br />
Durchlaufposten an die Verkehrsbetriebe<br />
weitergeleitet werden.<br />
Bleiben unterm Strich gut 240.000<br />
Euro aus Einnahmen aus den<br />
Semesterbeiträgen jedes Kommilitonen,<br />
Veranstaltungen und dergleichen.<br />
Den größten Posten auf der Ausgabenseite<br />
belegen in diesem<br />
Haushaltsjahr Aufwendungen für<br />
den Campustag, die Kulturwoche<br />
und andere Veranstaltungen.<br />
Hierfür stehen im Haushalt 35.000<br />
Euro bereit. Aufwandsentschädigungen<br />
für Arbeit in den<br />
studentischen Gremien schlägt mit<br />
30.000 Euro zu Buche. Für die<br />
Fachschaften stehen in zwei Töpfen<br />
zusammen etwa 45.000 Euro<br />
zur Verfügung.<br />
KO<br />
und die Vergütungsordnung auf den<br />
Weg gebracht.<br />
„Die Vergütungsordnung ist“, so<br />
René König, „ein Weg, um hier auch<br />
wieder ein bisschen Ordnung und<br />
System reinzubringen, in dem Sinne,<br />
dass klar geregelt und abgegrenzt<br />
wird, wer was bekommt und an<br />
welche Leistungen und Bedingungen<br />
das geknüpft ist.“<br />
Die Förderrichtlinien behandeln<br />
genau, wer wofür Geld vom Asta<br />
beantragen kann und was bewilligt<br />
wird.<br />
Während die Vergütungsordnung<br />
erst noch beschlossen werden muss,<br />
schafften es die Stura-Mitglieder<br />
immerhin bei der dritten Lesung,<br />
der Finanzordnung und den<br />
Förderrichtlinien zuzustimmen. Der<br />
Prozeß bis zur Abstimmung ist an<br />
sich schon langwierig: Eine Verordnung<br />
muss erst mindestens zweimal<br />
gelesen werden (das bedeutet zwei<br />
Stura-Sitzungen), bevor sie beschlossen<br />
werden kann. Außerdem ist der<br />
Stura in diesem Fall erst mit zwei<br />
Dritteln seiner 43 Mitglieder beschlussfähig.<br />
Wenn demnach nicht<br />
genügend Mitglieder zu den Sitzungen<br />
kommen, verzögert sich die Beschlussfassung,<br />
was auch der Finanzreferent<br />
kritisiert: „Bis jetzt war die<br />
Beteiligung sehr rege, aber in den<br />
letzten Sitzungen hat das etwas nachgelassen,<br />
was sehr schade ist, weil es<br />
akute Probleme gibt, die im zentralen<br />
Organ der Studierendenschaft,<br />
das heißt im Parlament, beschlossen<br />
werden müssen.“<br />
So wurde die Finanzordnung bei der<br />
2. Lesung noch nicht beschlossen,<br />
weil nicht genügend Stura-Mitglieder<br />
anwesend waren, was laut René<br />
König „bei einer regulären Stura-Sitzung<br />
natürlich sehr schade ist!“<br />
Die Autorin<br />
Franziska.Toscher<br />
@<br />
<strong>heuler</strong>magazin.de<br />
11<br />
Juli 2003