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heuler nr. 50 - niquan.com

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Reportage<br />

28<br />

bestätigt das Bild des knausrigen Piefke.<br />

Ich blieb in Wien länger als geplant<br />

und musste direkt nach Rostock zurückfahren.<br />

Mein Interrailticket war<br />

schon abgelaufen. Das schraubte die<br />

Gesamtkosten noch etwas in die<br />

Höhe, die sich für fünf Wochen abwechslungsreicher<br />

Ferien auf ca.<br />

1400 Euro (inkl. Ticket) beliefen. Sicher<br />

nicht unbedingt billig, dafür<br />

habe ich mir aber fast alles gegönnt<br />

und meistens gut und sicher geschlafen.<br />

Der Betrag ist also nicht unbedingt<br />

repräsentativ. Als Richtwert<br />

kann man runde 1000 Euro einplanen.<br />

Alles in allem war meine Reise ein<br />

großer Erfolg, und ich schmiedete<br />

schon bald Pläne für eine zweite<br />

Tour.<br />

Eine Freundin von mir war im Sommer<br />

2002 für ein Studienjahr nach<br />

Granada in Spanien gegangen und<br />

hatte mich zu einem Besuch dort<br />

animiert. Nachdem ich dann im Februar<br />

2003 ein Pflichtpraktikum absolviert<br />

hatte, erlaubte ich mir, den<br />

März für eine zweite Interrailtour in<br />

den Zonen E und F zu nutzen (mit<br />

unter anderem Spanien, Portugal und<br />

Frankreich). Besonders günstig war<br />

der Vorteil, dass ich in allen sieben<br />

Ländern (Deutschland mitgerechnet),<br />

in denen ich unterwegs war, mit<br />

dem Euro zahlen konnte und lästiges<br />

Geld wechseln entfiel.<br />

Am 7. März ging es los und ich erreichte<br />

nach Übernachtungen in<br />

Brüssel und San Sebastian (traumhafte<br />

Lage am Meer!) Madrid. Ich hatte<br />

mich mit meiner Bekannten auf<br />

der Plaza Mayor verabredet und wir<br />

fanden uns auch tatsächlich, obwohl<br />

dieser Platz das Herz von Madrid<br />

12<br />

ist und es dort nachmittags und<br />

abends von Menschen und Künstlern<br />

nur so wimmelt! In Madrid eine<br />

Unterkunft zu finden ist sehr leicht,<br />

da es gerade im Zentrum viele private<br />

Herbergen gibt, die auch bezahlbar<br />

sind. Was aber hat Madrid außer<br />

Fußball zu bieten Für London<br />

oder Paris fällt jedem sofort etwas<br />

ein, aber Madrid Ich hatte auch keine<br />

Ahnung und war durch die Tatsache<br />

neugierig geworden, dass diese<br />

Stadt nicht grundlos Spaniens<br />

Hauptstadt sein kann. Ich wurde<br />

positiv überrascht! Madrid ist eine<br />

sehr lebendige und angenehme Stadt<br />

mit vielen Parks und Plätzen. Dazu<br />

gibt es Museen von Weltruf, zum<br />

Beispiel den Prado mit Meisterwerken<br />

von Goya und Velazquez (...jaja,<br />

auf einer Interrailtour kann man so<br />

oder so unheimlich viel lernen...) oder<br />

das Museo Nacional Reina Sofia mit<br />

Picassos berühmtem „Guernica“.<br />

Nicht verpassen sollte man auch ein<br />

original spanischens Frühstück mit<br />

Churros, das sind Kringel aus Fettgebäck,<br />

die in Schokolade getaucht<br />

gegessen werden.<br />

Nächste Station war dann Granada.<br />

Leider muss ich hier sagen, dass die<br />

Zugverbindungen in Spanien nicht<br />

von Feinsten sind und die Staatsbahn<br />

gerne Aufpreise kassiert. Es ist zwar<br />

theoretisch meist möglich, mit Bummelzügen<br />

überall hinzugelangen, aber<br />

das kann sich eeeeewig hinziehen und<br />

mit dutzenden Umsteigmanövern<br />

garniert sein. Granada ist eine herrliche<br />

Stadt: Verwinkelte Gassen, viele<br />

Studenten... à propos Studenten! Ich<br />

konnte eine Medizinvorlesung miterleben<br />

und mir ein Bild von den<br />

Studienbedingungen in Spanien machen.<br />

Davon abgesehen, dass ich<br />

nichts verstand und auch noch der<br />

einzige blonde Mensch im Saal war,<br />

was mich als „aleman“ brandmarkte,<br />

musste ich feststellen, dass das<br />

Studium verschulter ist als bei uns<br />

und, was mich etwas nachdenklich<br />

werden ließ, die Studenten fleißiger<br />

sind. Die schreiben wirklich alles mit.<br />

In Granada ist die Alhambra Pflicht,<br />

für die man sich eine halben Tag Zeit<br />

nehmen sollte.<br />

Wer in Sevilla günstig Flamenco sehen<br />

will, sollte eine der<br />

kleinen Darbietungen<br />

mit Nachwuchsakteuren<br />

besuchen. Meiden kann<br />

man getrost das Gelände<br />

der Expo 1992 direkt<br />

auf der anderen<br />

Uferseite des<br />

Guadalquivir. Es wird<br />

zwar begrenzt genutzt,<br />

macht aber einen leblosen<br />

und teilweise unansehnlichen<br />

Eindruck und<br />

lässt nur noch ahnen, wie<br />

schön die Expo gewesen<br />

sein muss.<br />

Dann fuhr ich nach Lissabon,<br />

was sehr umständlich<br />

ist. Von Sevilla<br />

musste ich nach Huelva,<br />

von dort mit dem Bus<br />

<strong>heuler</strong> - das Studentenmagazin

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