heuler nr. 50 - niquan.com
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Aktuell<br />
Sparkurs: Studentenwerk unte<br />
Land will Zuschüsse um ein Drittel streichen - Semesterbeitrag soll steigen - Essenausgabe Warnemün<br />
8<br />
Die Sparpolitik des Landes hat nach<br />
den geplanten Studiengangschließungen<br />
an den Universitäten in Rostock<br />
und Greifswald nun auch die<br />
Studentenwerke des Landes erreicht.<br />
Deren gesetzlich festgeschriebene<br />
Aufgabe ist es, die Studierenden in<br />
sozialer, wirtschaftlicher, kultureller<br />
und gesundheitlicher Hinsicht zu unterstützen.<br />
So sind sie für die Bewirtschaftung<br />
von Wohnheimen, den<br />
Betrieb von Mensen und Cafeterien<br />
und die Auszahlung des Bafögs zuständig.<br />
Ein breit gefächertes kulturelles<br />
Angebot, sowie eine Vielzahl<br />
von Dienstleistungen, gerade für<br />
sozial benachteiligte Studierende und<br />
ausländische Kommilitonen, soll die<br />
Chancengleichheit auf einen Studienplatz<br />
gewährleisten und somit den<br />
Studienstandort attraktiv machen.<br />
Doch an genau dieser Stelle setzt das<br />
Finanzministerium in Schwerin zum<br />
wiederholten Male den Rotstift an.<br />
Bereits seit längerer Zeit zahlt das<br />
Land lediglich noch Gelder zur Unterstützung<br />
der studentischen<br />
Essenspreise. Zuschüsse zur<br />
Wohnheimunterhaltung und -<br />
sanierung oder zur Förderung sozialer<br />
Dienste sucht man vergeblich.<br />
Anfang des Jahres bekamen nun die<br />
Geschäftsführer der Studentenwerke<br />
in Rostock und Greifwald<br />
vom Land die Aufforderung, binnen<br />
14 Tagen einen ausgeglichenen<br />
Wirtschaftsplan zu erstellen, in dem<br />
von 2,6 auf 1,8 Millionen Euro reduzierte<br />
Zuschüsse einzuarbeiten<br />
sind. Allein für das hiesige<br />
Studentenwerk würden diese Einsparungen<br />
einen Einnahmeverlust<br />
von über <strong>50</strong>1.000 Euro bedeuten.<br />
Die drastischen Folgen: Die fehlenden<br />
Gelder für die Essensportionen<br />
müssen aus anderen Bereichen abgezogen<br />
werden. Nachdem bereits<br />
im letzten Jahr die einzige speziell<br />
12<br />
Das kann teurer werden. Weil das Land Zuschüsse streicht, kommt das Studen<br />
Warnemünde muss schließen. Das Land hat vorgeschlagen, den Semesterbeitrag<br />
auf Studierende ausgerichtete Kindertagesstätte<br />
geschlossen werden<br />
musste, steht jetzt die Essenausgabe<br />
in Warnemünde vor dem Aus. Diese<br />
bislang in erster Linie von den<br />
Studierenden des Bauingeneurwesens,<br />
der E-Technik und der<br />
Meeresbiologie genutzte Verpflegungsei<strong>nr</strong>ichtung<br />
soll durch Essenmarken<br />
ersetzt werden, mit denen<br />
bei einem anderen Anbieter vergünstigt<br />
Mahlzeiten erworben werden<br />
können. Eine verhängnisvolle Entwicklung,<br />
die das Land auf noch<br />
andere Gedanken bringen könnte.<br />
Gleichzeitig soll der Studentenwerksbeitrag<br />
in beiden Studentenwerken<br />
auf 32,<strong>50</strong> Euro angehoben<br />
und die Essenspreise in Greifswald<br />
erhöht werden. Während das<br />
Studentenwerk am Bodden jedoch<br />
versucht, die Einnahmeverluste<br />
durch die Maxime „Mehr Gewinn<br />
durch längere Öffnungszeiten” zu<br />
realisieren, wird in Rostock zum<br />
drastischsten aller Mittel - der Kündigung<br />
von Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern - gegriffen. Von Seiten<br />
der Geschäftsführung heißt es, dass<br />
„die Entlassungen, Stundenkürzungen<br />
und Regelungen zur vorzeitigen<br />
Altersteilzeit” - stunden-<br />
<strong>heuler</strong> - das Studentenmagazin