heuler nr. 50 - niquan.com
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Debatte<br />
noch gegen diese Grundordnung tun<br />
kann. Fast nix<br />
Nicht ganz. Man kann Lehren daraus<br />
ziehen: So kann es nicht weitergehen.<br />
Und: Wir müssen uns verändern.<br />
Das gilt nicht nur für die studentischen<br />
Gremien Stura, Asta und<br />
Fachschaftsrätekonferenz. Das gilt<br />
für jeden einzelnen weiblichen und<br />
männlichen Studiosus an dieser Alma<br />
Mater.<br />
Der Stura<br />
Über 10.000 Kommilitonen haben<br />
nicht gewählt. Sie haben die Wahlunterlagen<br />
für Stura und andere<br />
Unigremien einfach ignoriert. Gern<br />
benutztes Argument: Ich kannte die<br />
Kandidaten nicht. Dann muss das<br />
anders werden. Wer sich ins<br />
Studierendenparlament wählen lassen<br />
möchte, der sollte seinen Wählern<br />
schon erklären, warum sie neben<br />
seinem Namen ein Kreuz machen<br />
sollen. Dabei sollten sie auch<br />
nicht verschweigen, ob und welcher<br />
Partei sie angehören. Parteipolitik hat<br />
in einem Studierendenparlament<br />
nichts verloren. Hier geht es um andere<br />
Interessen. Wer glaubt, als Mitglied<br />
des Stura für die eigene Partei<br />
Entscheidungen zu beeinflussen und<br />
vielleicht insgeheim sogar auf einen<br />
Sprung auf der parteiinternen Karriereleiter<br />
hofft, der ist hier falsch.<br />
Geklüngel ist nun wirklich das Letzte,<br />
was der Studentinne<strong>nr</strong>at noch<br />
braucht.<br />
Zurück zu den Kandidaten. Sie sollten<br />
auch erklären, wenn sie denn erstmal<br />
Abgeordnete sind, was sie im<br />
Parlament getan haben. Zum Beispiel<br />
vor großen Vorlesungen oder<br />
am Schwarzen Brett. Etwa so: „Liebe<br />
Wähler. Am Montag war Stura-<br />
Sitzung. Ich habe aus diesen und jenen<br />
Gründen gegen die neue Finanzordnung<br />
gestimmt.“ Oder: „Der<br />
Stura hat mich in die<br />
Haushaltskommisssion gewählt. Ich<br />
habe dort folgendes zu tun….“<br />
Oder auch: „Achtung, nächste Woche<br />
geht es im Stura um die Zukunft<br />
der Studentenproteste. Wie ist denn<br />
eure Meinung dazu“<br />
Nun soll keiner der zigtausend Nichtwähler<br />
auf die Idee kommen, die<br />
obigen Zeilen sollen abgenutzte Vorurteile<br />
bestätigen und somit ein Freibrief<br />
sein, auch beim nächsten Mal<br />
nicht zu wählen. Jeder Wähler hat die<br />
Möglichkeit, sich über die Kandidaten<br />
und über die Arbeit der Abgeordneten<br />
zu informieren. Es geht<br />
um Studiengänge, die geschlossen<br />
werden sollen, es geht um hochschulpolitische<br />
Stellungnahmen und<br />
es geht um viel Geld, verdammt.<br />
Aber wenn schon den Wählern diese<br />
Einsicht schwer fällt, wie soll es<br />
dann den Studentinne<strong>nr</strong>äten gehen<br />
Manche fehlen unentschuldigt auf<br />
den Sitzungen. Wichtige Entscheidungen<br />
können nicht fallen, weil<br />
nicht zwei Drittel der Stura-Mitglieder<br />
im Sitzungssaal sind. Warum<br />
missachten einige Stura-Mitglieder<br />
eigentlich ihre Pflicht, an den Sitzungen<br />
teilzunehmen<br />
Der Asta<br />
Welche Bedeutung hat das Technik-<br />
Referat Wie maßgeblich ist seine<br />
Arbeit für das Wohl von 12.000 Studierenden,<br />
wenn es vor allem dafür<br />
sorgt, dass der Internetauftritt von<br />
Stura und Asta läuft und im Büro<br />
die Technik funktioniert Natürlich<br />
ist das maßgebend, aber leitet sich<br />
daraus der Anspruch ab, dass ein<br />
Hard- und Softwaremensch ein politisches<br />
Mandat braucht<br />
Wie wichtig ist es, dass es einen<br />
Schwulen- und Lesbe<strong>nr</strong>eferenten<br />
gibt. Reicht nicht auch ein Beauftragter,<br />
der sich für die Belange, Interessen<br />
und Probleme stark macht<br />
Braucht er ein politisches Mandat im<br />
Asta Nein. Ist seine Arbeit wichtig<br />
Zweifellos. Hauptsache, er arbeitet<br />
und setzt sich ein, macht sich stark,<br />
bewegt etwas.<br />
Der Stura wählt die Referenten und<br />
Beauftragten, die den Asta bilden.<br />
Referenten haben auf den Sitzungen<br />
des Asta Stimmrecht, Beauftragte<br />
nicht. Die Zahl der Tätigkeitsfelder,<br />
für die der Stura Fachleute wählen<br />
darf, ist fast unbegrenzt. Derzeit bilden<br />
elf Referenten und vier Beauftragte<br />
den Asta. Das macht die Arbeit<br />
nicht leichter.<br />
Das muss sich ändern: Der Asta wird<br />
schlagkräftiger. Wie Durch das Zusammenlegen<br />
von Ressorts. Künftig<br />
wird es nur noch fünf geben. Das<br />
Ressort Asta-Vorsitz, das Referat für<br />
Hochschulpolitik, das Inne<strong>nr</strong>eferat,<br />
das Sozialreferat und das Referat für<br />
die Geschäftsführung und Finanzen.<br />
Der Stura wählt diese fünf Referenten<br />
zum Beginn der Legislaturperiode.<br />
Nur diese fünf Referenten haben<br />
auf den Sitzungen des Asta<br />
Stimmrecht. Sie vertreten die Kernbereiche,<br />
die eine Studierendenvertretung<br />
nach heutiger Auffassung<br />
betreuen muss. In Aufgaben- oder<br />
Arbeitsplatzbeschreibungen ist festgelegt,<br />
was die Referate leisten müssen,<br />
um den Ansprüchen der Wähler<br />
zu genügen.<br />
Die Referenten sind nicht allein. Zu<br />
jedem Ressort gehören eine oder<br />
mehrere Abteilungen, in denen die<br />
Beauftragten arbeiten. Sie sind nach<br />
Themen und Zuständigkeitsbereichen<br />
sinnvoll zusammengefasst.<br />
Referenten und Beauftragte jedes<br />
Ressorts stimmen ihre Arbeit<br />
aufeinander ab, unterstützen sich<br />
gegenseitig. Die politische Verantwortung<br />
und Vertretung obliegt<br />
aber allein dem Referenten.<br />
Zum Ressort Asta-Vorsitz gehört<br />
demnach die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Das Öffentlich-Machen<br />
der eigenen Arbeitsergebnisse ist ein<br />
entscheidender Punkt in der Arbeit<br />
der studentischen Selbstverwaltung.<br />
Die Studenten haben einen Anspruch<br />
darauf, regelmäßig zu erfahren, was<br />
in ihrem Namen getan wird. Öffentlichkeitsarbeit<br />
schafft Vertrauen. Und<br />
wer kann die eigenen Entscheidungen<br />
besser vertreten als der Asta-<br />
Chef Er vertritt die studentische<br />
Selbstverwaltung mit Hilfe der<br />
Presseabteilung nach außen.<br />
Der Arbeitsschwerpunkt des Asta-<br />
Vorsitzenden liegt – das zeigt die<br />
Erfahrung – im hochschulpolitischen<br />
Bereich. Im Dialog mit<br />
der Universitätsleitung, den Uni-Gre- 13<br />
Juli 2003