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Gerade im Webumfeld oder im Wertpapierhandel haben<br />

sich Anwendungsfälle entwickelt, die besondere Ansprüche<br />

an die Antwortzeiten von transaktionalen Datenbanken<br />

haben und in kürzester Zeit sehr viele Transaktionen<br />

durchführen müssen. Ähnlich verhält es sich mit dem<br />

automatisierten oder algorithmischen Handel von Wertpapieren.<br />

Dabei kommt es auf jede Millisekunde an. Um<br />

solche Antwortzeiten bei Datenbanken zu gewährleisten,<br />

werden Operationen nur noch im Hauptspeicher durchgeführt<br />

und erst zeitversetzt persistent auf die Festplatte<br />

geschrieben. Da dieser Anwendungsfall sich grundsätzlich<br />

von den zuvor beschriebenen Anwendungsfällen<br />

der analytischen Datenbanken unterscheidet, kommen<br />

auch grundverschiedene Technologien zum Einsatz.<br />

In transaktionalen Systemen bietet zum Beispiel die<br />

spaltenbasierte Speicherung keinerlei Vorteile, auch ist<br />

die massiv-parallele Verarbeitung eher ein Hindernis, da<br />

Transaktionen erst über mehrere Rechner synchronisiert<br />

werden müssen.<br />

• 6.3 Akka und Scala<br />

Die im Abschnitt 3.3 aufgezeigten Spannungsgebiete<br />

Verteilungsfähigkeit, Konstruktion und Anwendungsarchitektur<br />

stellen besondere Anforderungen an Software-Frameworks.<br />

Dazu gehören:<br />

• belastbar bzw. widerstandsfähig<br />

(hohe Ausfallsicherheit bei verteilter Verarbeitung<br />

durch automatische Fehlerbehebungsmechanismen),<br />

• skalierbar<br />

(Erhöhung der Kapazität ohne Anpassung des<br />

Programmcodes),<br />

• ereignisgetrieben<br />

(in der Verarbeitungsebene und in Echtzeitanalyse),<br />

• benutzerorientiert<br />

(kurze Antwortzeiten, hohe Erreichbarkeit).<br />

Entscheidende Grundlage: Aktorenmodell<br />

In einzelnen Fällen werden nicht Standardarchitekturen,<br />

sondern individuelle Strukturen implementiert. Das<br />

eingesetzte Framework bestimmt den Lösungsraum der<br />

Architektur.<br />

Das Aktorenmodell erfüllt alle vier zuvor genannten<br />

Anforderungen. Schon seit 1973 189 bekannt, zeigte es<br />

1995 seinen kommerziellen Nutzen 190 : Das erstellte<br />

Produkt 191 wies eine Verfügbarkeit von neun Neunen auf<br />

(= 99,9999999% Verfügbarkeit) – weniger als 30 Millisekunden<br />

Ausfallzeit im Jahr.<br />

Akka<br />

Das Open Source Framework Akka 192 bildet dieses<br />

Aktorenmodell ab und erweitert es aufgrund aktueller<br />

Erkenntnisse. Es ist seit 2011 im kommerziellen Einsatz.<br />

Die Implementierung auf der JVM (in Scala, vgl. S. 131)<br />

führt dabei zur Fähigkeit, hochintegrierbar zu sein.<br />

189<br />

1973 von Carl Hewitt vorgeschlagen<br />

190<br />

Die Architektur war damals in Erlang realisiert worden.<br />

191<br />

Switch AXD 301 von Ericsson<br />

192<br />

www.akka.io<br />

130

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