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• 2.3 Schlussfolgerungen für die deutsche<br />
Wirtschaft und die öffentliche Verwaltung<br />
Zweifellos gehört Big Data zu den wichtigsten Wachstumstreibern<br />
– sowohl für die IT-Industrie als auch im<br />
Anwendungsbereich vieler Industrien. So bearbeiten alle<br />
führenden Anbieter von Unternehmenssoftware dieses<br />
Marktsegment mit hoher Priorität 12 . Durch die Anwendung<br />
von Big-Data-Technologien können in der Wirtschaft<br />
viele neue Einsatzgebiete für IT erschlossen und neue<br />
Märkte geschaffen werden 13 .<br />
Daten werden auch für viele Branchen 14 außerhalb der<br />
Informationswirtschaft zu einem Differenzierungsmerkmal<br />
und Asset werden. Für Unternehmen ist es heute<br />
selbstverständlich, die Möglichkeiten von Internet und<br />
Smartphone zur Unterstützung von Geschäftsprozessen<br />
zu nutzen. Vollkommen analog wird es in Kürze normal<br />
sein, Big-Data-Analysen zur Unterstützung von Entscheidungsprozessen<br />
einzusetzen. So wird der Einsatz von<br />
Big Data in vielen Industrien zu einem entscheidenden<br />
Erfolgsfaktor werden, und Unternehmen ohne entsprechende<br />
Kunden-, Produkt-, oder Prozessinformationen<br />
drohen Nachteile in Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Big Data in der öffentlichen Verwaltung<br />
Ganz analog zu Unternehmen, die mit Hilfe von Big Data<br />
ihre Produkte und Dienstleistungen für Kunden verbessern<br />
können, gilt das Gleiche für die öffentliche Verwaltung<br />
und deren Dienstleistungen für Bürger. Bessere<br />
Informationen (und Vorhersagen) über Bürger und deren<br />
Verhalten können Kommunen helfen,<br />
• Verwaltungprozesse zu beschleunigen (z. B. Unterstützung<br />
von Genehmigungsverfahren durch automatische<br />
Erkennung von Betrugsmustern).<br />
Wie in der Industrie wird auch in der öffentlichen Verwaltung<br />
Big Data eine zunehmend wichtige Rolle spielen.<br />
Big Data und die Politik<br />
Die Akzeptanz und Nutzung von Big Data steht und<br />
fällt mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen, die<br />
diese Nutzung regeln. Aufgeschreckt durch immer neue<br />
Medienberichte über Datenskandale schwanken Konsumenten<br />
und Bürger zwischen der Angst vor Missbrauch<br />
ihrer persönlichen Daten und den Annehmlichkeiten<br />
individuell zugeschnittener Angebote und Dienstleistungen<br />
durch Unternehmen und Verwaltungen. Hier muss<br />
die Politik die entsprechenden gesetzlichen Regelungen<br />
vorgeben, die klarstellen, wer welche Daten wann und zu<br />
welchem Zweck verwenden kann und in welchen Fällen<br />
der Kunde bzw. Bürger über bestimmte Verwendungszwecke<br />
informiert bzw. sein Einverständnis eingeholt<br />
werden muss. Diese Regelungen dienen nicht nur dem<br />
Schutz der Privatsphäre der Kunden bzw. Bürger, sie geben<br />
auch der Industrie die Investitionssicherheit, Big-Data-<br />
Technologien zu implementieren und neue, innovative<br />
Geschäftsmodelle voran zu treiben. Fehlende klare gesetzliche<br />
Regelungen können die Ausbreitung von Big Data in<br />
Deutschland stark hemmen und die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der deutschen Industrie negativ beeinflussen. Hier ist<br />
die Politik dringend gefragt, ihren Teil zum Erfolg von Big<br />
Data in Deutschland beizutragen. 15<br />
• den Verkehrsfluß zu verbessern (z. B. durch Optimierung<br />
von Fahrplänen oder Ampelsystemen),<br />
• die öffentliche Sicherheit zu verbessern (z. B. durch<br />
optimierte Einsatzpläne für Polizeikräfte) oder<br />
12<br />
Pressemitteilungen von EMC, IBM, Microsoft, Oracle, SAP, Software AG, Teradata, und anderen.<br />
13<br />
Punktuell treten allerdings auch Kannibalisierungs-Effekte auf.<br />
14<br />
In der Automobilwirtschaft ist das bereits klar erkennbar.<br />
15<br />
Siehe auch den Blog von Forrester Research ‚Big Data And The German Dilemma‘<br />
(http://blogs.forrester.com/holger_kisker/13-02-18-big_data_and_the_german_dilemma)<br />
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