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Big-Data-Technologien – Wissen für Entscheider<br />

Complex Event Processing<br />

Complex Event Processing ist eine Technologie zur<br />

Verarbeitung von Informationsströmen, die Daten von<br />

verschiedenen Quellen kombiniert, um Meßwerte zu<br />

aggregieren, wichtige Ereignisse zu identifizieren und<br />

zeitnah auf sie zu reagieren.<br />

Typische Konzepte enthält die Tabelle 5.<br />

Konzept<br />

Projektion<br />

Filter<br />

Gruppierung<br />

Aggregierung<br />

Join<br />

Erläuterung<br />

Projektionen berechnen Werte<br />

aus den Parametern eines Ereignisses<br />

oder erzeugen daraus<br />

Folgeereignisse.<br />

Filter prüfen Bedingungen gegen<br />

ein oder mehrere Ereignisparameter.<br />

Sie propagieren das Ereignis, wenn<br />

die Bedingungen erfüllt sind.<br />

Gruppierungen partitionieren die<br />

Ausgangsereignisse. Sie ermöglichern<br />

so eine Auswertung nach<br />

Gruppen. Sie reichen die Ereignisse<br />

dann typischerweise an andere<br />

Operation weiter.<br />

Aggregierungen berechnen<br />

Summen, Anzahl, Durchschnitt,<br />

Maximum, Minimum von<br />

Ereignisparametern.<br />

Joins vergleichen und verknüpfen<br />

Ereignisse verschiedener Ströme.<br />

Dabei werden die entsprechenden<br />

Werte und Timestamps<br />

herangezogen.<br />

Tabelle 5: Typische Konzepte in CEP-Anwendungen<br />

Datenströme haben offensichtlich einen Zeitkontext. CEP-<br />

Systeme unterstützen daher Zeitfensterabstraktionen.<br />

Zeitfenster bewegen sich dabei abhängig von Konditionen<br />

der Abfrage bzw. des Filters.<br />

• Springende Fenster kumulieren Ereignisse über Zeitabschnitte.<br />

Wenn alle Ereignisse für den Zeitabschnitt<br />

erfasst wurden, werden sie als Ereignismenge zur<br />

Weiterverarbeitung gegeben. Das Fenster »springt«<br />

dann um einen fixierten Abschnitt weiter.<br />

• Ereignisbasierte Fenster produzieren nur dann<br />

Output, wenn während des Zeitfensters Ereignisse<br />

auftreten. Die Ergebnismenge ist die Gesamtheit der<br />

während der Fenstergröße aufgetretenen Ereignisse.<br />

• Zählerbasierte Fenster geben für einen Zähler n<br />

jeweils Eventfolgen der Länge n zurück.<br />

CEP erfreut sich hoher Nachfrage im Finanzsektor wie<br />

bei Versorgungs- und Fertigungsunternehmen weltweit,<br />

ebenso im Internet of Things und im Social Web. Statt<br />

traditioneller SQL-Abfragen historischer Daten ermöglicht<br />

CEP hochfrequente Analysen gegen Datenströme mit<br />

niedrigsten Latenzzeiten.<br />

Die bekannteste Anwendung für CEP ist das hochfrequente<br />

algorithmische Trading (HFAT) über regulierte<br />

Börsen wie in unregulierten Over-the-Counter (OTC)<br />

Swaps in sogenannten Dark Pools. HFAT-Exzesse trugen<br />

ebenso 2008 zum Ausbruch der Finanzkrise bei wie zu<br />

Kurseinbrüchen in jüngerer Zeit.<br />

Etwas weniger kontroverse Anwendungen von CEP<br />

umfassen die Echtzeitüberwachung von Anlagen und<br />

Objekten sowie Smart Meters für Gas, Wasser und Elektrizität,<br />

ebenso wie Produkt- und Sentiment-Analysen von<br />

Social Daten, z. B. Twitterstreams. Anbieter im Gesundheitswesen<br />

sehen künftige Anwendungen in Meßgeräten<br />

für Blutdruck, Herzfrequenz und andere physiologischer<br />

Daten, die über die Cloud Daten an CEP-Systeme liefern,<br />

um gesundheitsgefährdende Ausschläge rechtzeitig<br />

zu erkennen. Ein weiterer großer Markt für CEP ist die<br />

Überwachung seismischer und kosmischer Aktivität in<br />

Echtzeit, um laufende und künftige Umweltrisiken zu<br />

erkennen.<br />

Verschiedene weitere Anwendungsfälle für CEP und DSCP<br />

werden im Abschnitt 5.5 näher beleuchtet.<br />

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