w26M2
w26M2
w26M2
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Eine reine Signal-Anhäufung im Cockpit genügt nicht. Der<br />
Flugzeugführer steht als »Stratege« und »Entscheidungsträger«<br />
im Zentrum des Flugablaufs. Damit wird seine<br />
Wiederholung der von monolithischen Lösungen bekannten<br />
Abfolge: Nach Listen folgte die Implementierung von<br />
Reports, grafischer Bausteine und Dashboards.<br />
Entscheidungsfindung immer wichtiger. 106<br />
Begriffsklärung: Report versus Dashboard<br />
Somit wird ein kleines Dilemma sichtbar. Der technisch<br />
versierte Leser kennt die Mittel (Reports, Mashups,<br />
Dashboards) seit Jahren. Um ihn dabei nicht mit zeitlicher<br />
Einordnung und bekannten Trends alleine stehen zu<br />
lassen, werden Visualisierungselemente (vgl. »Technische<br />
Sicht: Visualisierung im Zeitablauf«, S. 76), dann wesentliche<br />
Anforderungen der Treiber für eine bessere Entscheidungsfindung<br />
und die Konsequenzen für die Architektur<br />
vor (vgl. »Anforderersicht: Eine Frage des Fokus«, S. 85)<br />
vorgestellt. Abschließend folgt die konkrete visuelle<br />
Datenanalyse am Beispiel (vgl. »Shneidermann-Mantra:<br />
Interaktiv-iterative Visualisierung«, S. 79).<br />
Technische Sicht: Visualisierung im Zeitablauf<br />
Zwei Grundtypen sind am Markt:<br />
• Typen, die proprietäre Visualisierungen gekapselt als<br />
Anwendung ausliefern und<br />
• Typen, deren Visualisierungsschnittstellen den offenen<br />
(W3C) Standards folgen.<br />
Für beide gilt, dass sie direkt, ad-hoc oder periodisch,<br />
regelmäßig oder aufgrund spezifischer Anforderung<br />
genutzt werden:<br />
• Reports sind systematische (Detail-) Berichte, die eine<br />
analytische Aufbereitung, meist in tabellarischer<br />
Form, auch als Mischform aus tabellarischen und<br />
grafischen Elementen mit Textblöcken, zur Verfügung<br />
stellt. In der herkömmlichen Nutzung werden diese<br />
häufig gedruckt bzw. intern via Mail-Anhang verteilt.<br />
• Ein Dashboard (englisch für Instrumententafel)<br />
besteht aus einem Arrangement von mehreren visuellen<br />
Bausteinen mit dem Ziel diese zu konsolidieren,<br />
dabei nötigenfalls zu verdichten und damit relevante<br />
Informationen auf einem Schirm im Überblick darzustellen.<br />
Gängige Dashboards erlauben eine mehrschichtige<br />
Darstellung (Multi-Layer/Linking). Interaktiv<br />
kann zwischen einzelnen Schichten navigiert<br />
werden und im besten Falle stehen dem Betrachter<br />
Selektionen zur Verfügung, die ihn z. B. Zeiträume einschränken<br />
oder dargestellte Inhalte variieren lassen.<br />
Diese zweite Gruppe erlaubt zusätzlich zur vollwertigen<br />
Dashboard-Nutzung die Einbettung der Visualisierung in<br />
individuelle Mashups 107 .<br />
Das Reporting systembasierter Informationen begleitete<br />
die Entwicklung von proprietärer Software seit ihren<br />
Anfängen. Im Jahr 2003 wurde ein wesentlicher technologischer<br />
Bruch unter dem Schlagwort Web 2.0 publik:<br />
Er steht als zeitlicher Eckpfeiler für die stärkere Entkopplung<br />
der Visualisierung vom lokalen Arbeitsplatz bzw.<br />
lokalen Ressourcen. Im letzten Jahrzehnt entstand eine<br />
Vielzahl an interaktiven Elementen. Dabei zeigte sich eine<br />
Die visuellen Bausteine in Dashboards lassen sich in zwei<br />
Gruppen einteilen (vgl. Abbildung 30):<br />
• Report-Bausteine, die tabellarische Darstellung von<br />
Zahlen bzw. Textsequenzen als Ausschnitt einbetten,<br />
• Visuelle Dashboard-Bausteine, die Informationen<br />
verdichtet darstellen und häufig als Navigationspunkt<br />
für eine interaktive Detailauswahl dienen.<br />
106<br />
Nach: Human Factors im Cockpit, Joachim Scheiderer, Hans-Joachim Ebermann<br />
107<br />
z. B. als Dashboard-Baustein in einem Unternehmensportal<br />
76